Foto: Frederic Scheidemann/Getty Images
Texte: Lino Göbelsmann, Martin Gödderz, Thomas Reinscheid
2020: Gut, dass du weg bist! Das dürften wohl die meisten Menschen denken, denn das zurückliegende Jahr hat mit einer immer noch weltweit grassierenden Viruspandemie große Herausforderungen mit sich gebracht, die bei einem Großteil weit über das übliche Maß hinausgehen dürften. Das galt selbstverständlich auch für den 1. FC Köln, wenngleich die Bedeutung des Fußballs inmitten der Krise einen wohl längst überflüssigen Dämpfer hinnehmen musste. Die Corona-Krise – sie hat die “Geißböcke” hart getroffen, sportlich wie finanziell. Gerade als der FC in der vergangenen Saison ins Rollen gekommen war, setzte das Virus dem Treiben ein vorläufiges Ende.
Und auch wenn ausgerechnet beim zuschauerlosen Derby der rheinischen Rivalen aus Mönchengladbach und Köln Bundesliga-Geschichte geschrieben wurde: Mit Geisterspielen können sich die wenigsten auch neun Monate nach erstmaliger Austragung ohne anwesende Fans anfreunden. “Fußball ohne Fans ist scheiße”, sprach FC-Kapitän Jonas Hector das aus, was wohl alle dachten. Dass die “Geißböcke” allerdings ohne die Fans auch scheiße Fußball spielen würden, das war dann allerdings des Guten zu viel. 18 Spiele ohne Sieg wurden es letztlich für die Kölner, bevor beim Auswärtsspiel in Dortmund endlich der Knoten platzte.
Fazit des Jahres: “Fußball ohne Fans ist scheiße”
Fast neun Monate hatten die FC-Fans auf ein Erfolgserlebnis warten müssen – und auch fußballerisch blieb das Gisdol-Team viel schuldig. Höhepunkt des Negativtrends war sicherlich das 1:6 in Bremen, als sich die Mannschaft am abschließenden Spieltag der Bundesliga-Saison 2019/20 desolat präsentierte. Doch es gab natürlich auch Lichtblicke – besonders in der Nachwuchsabteilung: Mit Sava-Arangel Cestic spielte sich ein weiterer Youngster, der aus dem eigenen Nachwuchs hochgezogen wurde, in den Blickpunkt, dazu sicherten sich sowohl U19 als auch U17 durch den Saisonabbruch im Sommer die Westdeutsche Meisterschaft. Für die A-Jugend geht es sogar in die Youth League, falls diese angesichts der internationalen Situation mit dem Coronavirus jemals stattfinden kann.
Es war ein turbulentes Jahr für den 1. FC Köln – wie so oft. Es war auch ein turbulentes Jahr für den Fußball insgesamt, für die Gesellschaft. Auch das spiegelt sich in unserem Jahresrückblick wider. Das Stadion wurde 2020 zunehmend auch Schauplatz für Meinungskämpfe, die so in der Öffentlichkeit nicht behandelt werden: Zum einen gab es die Skandalisierung der Proteste gegen Hoffenheims Mäzen Dietmar Hopp, die das Land im Februar noch in Atem hielten. Danach folgte der Kampf um die Fortsetzung des Bundesliga-Spielbetriebs, die Reformbemühungen seitens der organisierten Fans und (besonders bemerkenswert) das gesellschaftspolitische Engagement einiger Spieler, die sich zu verschiedenen Themen klar und deutlich positionierten. All das und noch mehr findet ihr in unserem Jahresrückblick.
Auf der nächsten Seite: Die Monate Januar, Februar und März im Rückblick
Foto: Jörg Schüler/Bongarts/Getty Images
Januar
So lief der Monat: Viel Arbeit liegt zum Jahresstart vor dem 1. FC Köln. Die Mannschaft feilt in der Vorbereitung auf die Rückrunde im Trainingslager in Benidorm hart an der Form, Horst Heldt baut derweil den Kader der “Geißböcke” im Wintertransferfenster um. Mark Uth, Elvis Rexhbecaj und Toni Leistner kommen auf Leihbasis zum FC, Darko Churlinov, Louis Schaub, Matthias Bader, Lasse Sobiech und Vincent Koziello verlassen den Verein. Sportlich gelingt der Start ins neue Jahr: Gegen Wolfsburg (3:1) setzt das Gisdol-Team mit dem vierten Bundesliga-Dreier in Folge die Siegesserie fort. Dass der FC eine Woche später bei Borussia Dortmund 1:5 verliert, mutet daher nicht allzu schlimm an.
News des Monats: Florian Wirtz verlässt den 1. FC Köln. Das Toptalent, bis dato in der U17 der “Geißböcke” unterwegs, wechselt mit sofortiger Wirkung für kleines Geld zur werbetreibenden Tochter der Bayer AG. Über die Hintergründe des äußerst bitteren Abgangs wird wohl in den kommenden Jahren heftig gestritten werden. Ändert aber leider nichts daran, dass der extrem talentierten Mittelfeldspieler in einem anderen Trikot in der Bundesliga für Furore sorgt.
Zitat des Monats: “Ich freue mich darauf, gemeinsam zu planen, wie ich den FC unterstützen kann. Denn Köln war, ist und bleibt meine Heimat und der FC ist mein Verein.” (Lukas Podolski bei der Verkündung der reichlich diffus gehaltenen Kooperationsvereinbarung zwischen ihm und dem Verein)
Das war sonst noch wichtig: Der Vorstand des 1. FC Köln gibt sich die Ehre beim FC-Stammtisch Talk. Als Gast ebenfalls angekündigt, doch letztlich nicht dabei: effzeh.com-Chefredakteur Thomas Reinscheid. Was war passiert? Die Vereinsführung habe angeblich entgegen der frühen öffentlichen Verkündung der Besetzung erst spät realisiert, dass ein Journalist Teil der Gesprächsrunde sein solle. Das war offensichtlich nicht gewollt – nach Absprache mit Stammtisch-Moderator Ralf Friedrichs (ebenfalls effzeh.com-Autor) zogen wir unsere Teilnahme zurück und verzichteten im Anschluss auf eine Berichterstattung.
Banner der Kölner Fans – der Name “Hopp” fällt nicht | Jörg Schüler/Bongarts/Getty Images)
Februar
So lief der Monat: Der 1. FC Köln führt seine Erfolgsserie unter Trainer Markus Gisdol im Februar fort: In vier Spielen gelangen drei Siege, lediglich Bayern München müssen sich die “Geißböcke” im Müngersdorfer Stadion mit 1:4 geschlagen geben, bieten nach einem sehr schnellen 0:3 aber auch einen ordentlichen Fight und bringen den Rekordmeister in der zweiten Halbzeit noch ins Schwitzen. Auf der anderen Seite stehen Heimsiege gegen Freiburg (4:0) sowie Schalke (3:0). Was zu dem Zeitpunkt kein Mensch ahnt: Letzterer Erfolg wird nicht nur der letzte Heimsieg des Jahres sein, sondern ebenfalls das letzte Heimspiel des 1. FC Köln, bevor Corona Deutschland zum Stillstand kommen lässt, auch Köln-Müngersdorf wird so schnell nicht mehr mit Zuschauern gefüllt sein. Das sportliche Highlight des Monats sind aber ohne Frage nicht die Heimsiege, sondern der 5:0-Kantersieg an Karneval in Berlin bei der Hertha.
News des Monats: Ralf Höckers Besuch bei der Karnevalsveranstaltung des 1. FC Köln sorgt rund um den Verein für Wirbel. Der Verein distanziert sich im folgenden vom damaligen Kopf der Werteunion und des AfD-Anwalts, der Vorgang wirft aber die Frage auf, wie tolerant der Verein mit rechtem Gedankengut umgehen möchte.
Zitat des Monats: „Wir verteidigen gemeinsam, wir arbeiten gemeinsam, wir kämpfen gemeinsam. Das macht uns so stark!“ (Florian Kainz nennt die Gründe für den Aufschwung des 1. FC Köln im Winter 19/20 und lässt dabei tief in den positiven Gemütszustand der Mannschaft blicken)
Das war sonst noch wichtig: Der Konflikt zwischen den aktiven Fanszenen Deutschlands und Dietmar Hopp erreicht einen vorläufigen Höhepunkt, als Fans des FC Bayern München beim Auswärtsspiel bei der TSG Hoffenheim beleidigende Banner hochhalten, der Schiedsrichter daraufhin das Spiel unterbricht und die Mannschaften in die Kabine bittet. Das Spiel verkommt nach Wiederanpfiff zu einer einzigen skurrilen Solidaritätsbekundung für den Milliardär und Mäzen, die Bayern-Verantwortlichen verbrüdern sich noch auf dem Platz mit Hopp und es folgt eine aufgeregte Diskussion im Nachgang um den “Skandal von Hoffenheim.”
Foto: Jörg Schüler/Bongarts/Getty Images
März
So lief der Monat: Nach dem letzten “regulären” Spiel beim Mitaufsteiger in Paderborn (2:1) am Freitagabend kommt Corona auch in der Bundesliga an. Es folgt noch eine Derbyniederlage im bereits ohne Zuschauer ausgetragenen Geisterspiel in Mönchengladbach, danach ruht der Ball für den Rest des Monats. Das Land kommt zum Stillstand.
News des Monats: Das Geisterspiel des 1. FC Köln bei Borussia Mönchengladbach ist das erste Geisterspiel in der Geschichte der Bundesliga und geht als solches in die Historie ein. “Ist einfach scheiße”, fasste es FC-Kapitän Jonas Hector perfekt zusammen. Fußball ohne Fans ist einfach nichts. Aber das “Geisterderby” bleibt leider nicht das letzte Geisterspiel in diesem Jahr.
Zitat des Monats: “Die hässliche Fratze des Fußballs steht nicht in der Kurve” (Vorsänger Stephan Schell zum Konflikt zwischen Funktionären des Fußballs und den aktiven Fanszenen im Interview mit effzeh.com)
Das war sonst noch wichtig: Die DFL will den 26. Spieltag lange als Geisterspieltag durchdrücken, muss sich letztlich aber dem Druck beugen und sagt den Spieltag kurz vor knapp ab. Wenig später kommt heraus, dass dies auch mit den Fernsehgeldern zusammenhängt, die in Tranchen überwiesen werden – die vorletzte der Saison 19/20 eben nach jenem 26. Spieltag. Daran schließt sich bald eine Diskussion um die Finanzierungsmodelle und das oftmals unmoralische Wirtschaften des Profifußballs an, schnell machen Gerüchte die Runde, welche Vereine wann Pleite gehen, wenn die Bundesliga nicht bald den Spielbetrieb wieder aufnimmt. Zum Jahreswechsel ins Jahr 2021 ist die finanzielle Situation für viele Vereine weiterhin kritisch.
Auf der nächsten Seite: Die Monate April, Mai und Juni im Rückblick
Foto: imago images/Uwe Kraft
April
So lief der Monat: Diskussionen um die Wiederaufnahme des Spielbetriebes der Bundesliga durchziehen den Monat. Die Verantwortlichen des 1. FC Köln bemühen sich während der landesweiten Ausgangsbeschränkungen um Einsparungen und können schließlich mit Spielern und Abteilungsleitern einen Gehaltsverzicht für drei Monate vereinbaren. Ein Teil der Mitarbeiter:innen wird zudem in Kurzarbeit geschickt. Ansonsten kann Mitte des Monats zumindest die Profimannschaft wieder zum Training zusammenkommen, auch wenn Körperkontakt während der Trainingseinheiten noch nicht gestattet ist.
News des Monats: Eine Insolvenz der “Geißböcke” ist keine direkte Bedrohung, wie Vorstand und Geschäftsführung auf einem virtuellen FC-Stammtisch bekanntgeben. Sollte der Spielbetrieb länger unterbrochen bleiben, würde es im Sommer 2021 eng werden, referiert der für die Finanzen zuständige Geschäftsführer Alexander Wehrle.
Zitat des Monats: “Die Wiederaufnahme des Fußballs, auch in Form von Geisterspielen, ist in der aktuellen Situation nicht vertretbar – schon gar nicht unter dem Deckmantel der gesellschaftlichen Verantwortung. […] Der Profifußball ist längst krank genug und gehört weiterhin in Quarantäne.” (Die Kölner Ultragruppierung “Coloniacs” auf ihrer Homepage in einer Stellungnahme zu der Frage, ob die Bundesliga den Spielbetrieb möglichst bald wieder aufnehmen sollte)
Das war sonst noch wichtig: Kanzlerin Merkel macht mit der Wortschöpfung der “Öffnungsdiskussionsorgien” ihrem Ärger um die Wiederöffnung des Landes Luft. Eine Diskussionen, an denen sich auch die Bundesliga öffentlich kräftig beteiligt. Länger ist die Wiederaufnahme des Spielbetriebes der Bundesliga bei der Ministerpräsidentenkonferenz Thema, die Bundesliga lobbyiert bei dem Thema für manche unangenehm laut mit ihrem verabschiedeten Hygienekonzept und drängt auf Wiederaufnahme, verwehrt sich allerdings dabei dagegen, eine Art “Sonderrolle” zu bekommen.
Foto: Lars Baron/Getty Images
Mai
So lief der Monat: Nachdem die Politik am 5. Mai grünes Licht für die Wiederaufnahme des Spielbetriebes gibt, betritt die Bundesliga am 15. Mai mit dem 26. Spieltag wieder die Arenen der Republik. Der 1. FC Köln kann an die Erfolgsserie aus dem Winter allerdings nicht anknüpfen: Bei der Rückkehr von Achim Beierlorzer mit seinen neuen Club Mainz 05 nach Köln verspielt der FC eine 2:0-Führung und trennt sich vom Ex-Trainer 2:2, eine Woche später spielen die “Geißböcke” an gleicher Stelle gegen Fortuna Düsseldorf ebenfalls 2:2. Einziger Unterschied: Diesmal holt man einen 0:2-Rückstand in den letzten Minuten durch Tore von Modeste (88.) und Cordoba (90.+1) auf und bringt den rheinischen Rivalen in tiefere Abstiegssorgen. Das erste Auswärtsspiel nach Wiederaufnahme führt anschließend nach Hoffenheim, wo das Gisdol-Team 1:3 unterliegt, allerdings noch phasenweise ansehnlichen Fußball spielt. Bornauw sieht nach 28 Minuten die rote Karte, das 2:0 der TSG direkt nach Wiederanpfiff besiegelt die dreizehnte Niederlage der Rheinländer der laufenden Saison.
News des Monats: Bei einer Testreihe auf Covid-19 beim 1. FC Köln kommen drei Tests positiv zurück. Ob dies die Bemühungen der Bundesliga um Wiederaufnahme zerstört, wird kurzfristig diskutiert. Der 1. FC Köln hinterlässt in dieser Krisensituation keinen positiven Eindruck, auch weil laut Gesundheitsamt keine der drei positiv getesteten Personen eine Kontaktpersonen 1. Grades innerhalb des Vereins gehabt haben und sich folglich alle drei positiv getesteten mehr oder weniger zeitgleich unabhängig voneinander angesteckt haben sollen. Die Kritik kommt nicht nur von außen: Mittelfeldspieler Birger Verstraete gibt im belgischen Fernsehen ein Interview und sagt, es sei “nicht ganz richtig” das niemand mit den drei Infizierten in Kontakt gewesen sei und dass es “bizarr sei”, dass niemand in Quarantäne müsse. Schnell wird er vom Verein zum Rapport bestellt, er selber gibt sich anschließend reumütig, seine Freundin ist Herzpatientin und wird deswegen als Teil einer Risikogruppe nach Belgien geschickt, wo das Infektionsgeschehen weit höher ist als in Deutschland.
Zitat des Monats: „Ich weiß, wie viel Arbeit auf allen Seiten in so einem Projekt steckt, das bislang stets kritisch öffentlich begleitet wurde. Mein Dank gilt heute daher ausdrücklich den vielen daran beteiligten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Verwaltung. Sie waren für uns mit Sicherheit nicht immer bequem, aber immer hoch professionell, verlässlich und engagiert.“ (Geschäftsführer Alexander Wehrle begrüßt auf der FC-Homepage die Fortschritte und die Zusammenarbeit mit der Verwaltung auf dem Weg zum Ausbau des Geißbockheims)
Das war sonst noch wichtig: Die Bundesliga geht weiter, die Liga, Boulevard und Sky feiern dies als großen Erfolg. Währenddessen bleibt es Hobbykickern verboten, Kontaktsport zu betreiben. Die Verantwortlichen bei DFL und in den Vereinen wollen von einer Sonderbehandlung allerdings weiterhin nichts wissen. Kurz vor der Wiederaufnahme streamt dann Herthas Stürmer Salomon Kalou via Facebook Live aus den Räumen seines Vereins und zeigt dabei unbeabsichtigt eindrucksvoll, wie wenig Bewusstsein es mindestens beim Hauptstadtklub bei den dort arbeitenden Menschen für die Maßnahmen gibt. Überdies wird auch ein Coronatest gefilmt, der schlichtweg falsch ausgeführt wurde. Woanders spaziert Augsburgs Trainer Heiko Herrlich, eigentlich in Quarantäne, vor dem ersten Spiel ohne Maske in einen Supermarkt und erzählt davon anschließend launig auf der Pressekonferenz. Die Bundesliga werfen auch diese skurrilen Anekdoten nicht zurück, vielen Menschen aber wird mindestens zwischenzeitlich spürbar etwas anders, wenn sie an das Business Bundesliga denken.
Foto: Oliver Hardt/Getty Images
Juni
So lief der Monat: Die Formkurve des 1. FC Köln geht steil nach unten, je mehr das Saisonende naht. Einem 2:4 gegen Leipzig folgt ein Punktgewinn in Augsburg, danach setzt es bittere Niederlagen gegen Union Berlin (1:2) und in Leverkusen (1:3). Mit dem 1:1 gegen Frankfurt schaffen die “Geißböcke” allerdings den Verbleib in der Bundesliga – das Saisonziel ist erreicht. Mit einem positiven Impuls schließt der FC die Spielzeit jedoch nicht ab: Bei Werder Bremen blamiert sich das Gisdol-Team bis auf die Knochen und verhilft den Hanseaten durch die 1:6-Klatsche in die Relegation. Durch den desolaten Auftritt am 34. Spieltag verspielen die Kölner nicht nur viele Sympathien in Deutschland und viel Kredit bei den eigenen Fans, sondern auch viel Geld: Ein Sieg hätte einen großen Sprung in der Tabelle bedeutet, der sich vor allem in den TV-Einnahmen niederschlagen würde. Bis zu fünf Millionen Euro hat der FC durch dieses Spiel in den Sand gesetzt.
News des Monats: Der 1. FC Köln verlängert den Vertrag mit Sportgeschäftsführer Horst Heldt bis 2023. “Wir möchten auf der Position des Geschäftsführers Sport Kontinuität erreichen und sind überzeugt, dass dies mit Horst Heldt gelingen wird. Er hat seit seinem Antritt im November unter schwierigen Bedingungen einen wichtigen Umschwung beim FC erreicht“, erklärt FC-Präsident Werner Wolf: „Mit seiner Erfahrung, seiner Teamfähigkeit und seiner Klarheit bei Analysen und Entscheidungen bringt er für uns alles mit, um den FC mittel- und langfristig auf einen guten Weg zu bringen. Er identifiziert sich voll und ganz mit dem 1. FC Köln, ergänzt sich gut mit Alexander Wehrle und arbeitet mit allen Gremien transparent zusammen”, so Wolf. Die Vertragsverlängerung mit FC-Coach Markus Gisdol sollte dann kurz vor dem Saisonstart folgen.
Zitat des Monats: “In Schulnoten ausgedrückt kann man von einem voll Befriedigend sprechen.” (FC-Präsident Werner Wolf lässt nach der Saison bei seiner Bewertung Gnade walten)
Das war sonst noch wichtig: Die politische Realität der Welt da draußen hält auch in den Fußballstadien Einzug – mehrere Fußballprofis schließen sich den “Black lives matter”-Protesten nach der Ermordung von George Floyd durch einen Polizisten in den USA an. Die Solidaritätsbekundungen auf Shirts rufen den DFB auf den Plan, der zunächst über Ermittlungen gegen die jeweiligen Spieler sinniert. Nach hitzigen Diskussionen in der Öffentlichkeit, ob ein solches Vorgehen moralisch gerechtfertigt oder überhaupt sinnvoll sei, verkündet der Verband: Keine Verfahren wegen Solidaritätsbekundungen mit George Floyd. “Natürlich hat der DFB-Kontrollausschuss stets die Vorgaben der FIFA-Fußballregeln und der DFB-Ordnungen im Blick. Im konkreten Fall handelt es sich aber um gezielte Anti-Rassismus-Aktionen der Spieler, die sich damit für Werte starkmachen, für die der DFB ebenfalls steht und immer eintritt. Daher werden keine Verfahren eingeleitet”, betonte Anton Nachreiner, Vorsitzender des DFB-Kontrollausschusses.
Auf der nächsten Seite: Die Monate Juli, August und September im Rückblick
Foto: Frederic Scheidemann/Getty Images
Juli
So lief der Monat: “Wie Sie sehen, sehen Sie nichts”. So in etwa könnte die Überschrift des Monats lauten. Nach einer kräftezehrenden und alles andere als normalen Saison begeben sich die Bundesliga-Vereine, die nicht in europäischen Wettbewerben vertreten waren, völlig überraschend also auch der effzeh, in den verkürzten Sommerurlaub. Rund ums Geißbockheim wird die Arbeit erst einmal eingestellt. Dass der Kader der “Geißböcke” unbedingt verstärkt werden musste, hatte der Saisonendspurt deutlich gemacht. Dass die Suche nach Verstärkungen länger dauern könnte, war angesichts der prekären Finanzlage auch klar. Dennoch verwundert es, dass es im Juli außer vereinzelten Meldungen von Abgängen im Talent-Bereich und der Leihe eines gescheiterten Profis absolut keine Bewegung an der Transferfront gibt. Und so müssen sich die Fans mit einem kleinen, aber besonders tiefen Sommerloch zufrieden geben.
News des Monats: Der 1. FC Köln verkündet, dass Dauerkarteninhaber*innen, die im Falle von Geisterspielen auf eine Erstattung des gezahlten Betrags verzichten, bei einer Teilöffnung des Müngersdorfer Stadions zuerst berücksichtigt werden. Damit gelang es dem Verein auch im ereignislosen Juli für mächtig Wirbel zu sorgen, denn die eigenen Fans gingen berechtigterweise auf die Barrikaden. Logischerweise folgte ein Shitstorm in den sozialen Medien. Aufseiten der Fans war von “Erpressung” und “Zweiklassengesellschaft” die Rede, da jene Anhänger, die sich den Verzicht leisten konnten, massiv bevorteilt wurden. Geschäftsführer Wehrle sprach von einer “fairen Lösung” und rief so noch mehr Kopfschütteln hervor.
Zitat des Monats: „Ganz klar: Ohne Erholung keine Leistung. Wir müssen jetzt auch richtig mutig sein mit der Art der Pause, die wir wählen, und vielleicht eine Woche länger Pause machen als andere Mannschaften. Eine Vorbereitung von fünf bis sechs Wochen auf eine neue Saison reicht locker. Die Spieler machen ja nicht gar nichts in dieser Zeit. Sie sollen nur keinen Fußball spielen.“ (Trainer Markus Gisdol erläutert den erstaunlich späten Start der Vorbereitung)
Das war sonst noch wichtig: Die Corona-Krise hat in nur wenigen Monaten die zweifelhaften Entwicklungen und die Skrupellosigkeit im Fußball offenbart. Durch die Geisterspiele zeigte sich gleichzeitig, wie elementar die Fankultur noch immer für den Sport ist. Eben jene Fans riefen die Initiative “Unser Fußball” auf. In dieser von über 2500 Fanclubs und fast 15000 Einzelpersonen unterschriebenen Initiative werden Vereine und Verbände aufgefordert, die Zukunft des Fußballs grundlegend neu zu gestalten. Die auch von effzeh.com mitgetragene Initiative wurde im Juli an die DFL und den DFB übergeben.
Foto: Frederic Scheidemann/Getty Images
August
So lief der Monat: Auf den ruhigen Juli folgt ein ereignisreicher August – das hat aber relativ wenig mit der Profimannschaft des 1. FC Köln zu tun. Namhafte Zugänge lassen weiter auf sich warten, lediglich die Verpflichtung von Ron-Robert Zieler als neue Nummer 2 hinter Timo Horn wird verkündet. Ansonsten bemüht man sich vergeblich um eine Weiterverpflichtung von Mark Uth sowie die Dienste von Paderborns Streli Mamba und Nürnbergs Robin Hack. Dafür verlassen mit Derbyheld Marcel Risse und Top-Torjäger Simon Terodde zwei der prägenden Spieler der letzten Jahre den effzeh gen Viktoria Köln (Risse) und Hamburger SV (Terodde). Abseits des Platzes sorgt die Nominierung von Carsten Wettich als FC-Vizepräsident für reichlich Gesprächsstoff. Der Entsandte des Mitgliederrats soll den im Dezember 2019 zurückgetretenen Jürgen Sieger beerben. Das wiederum ruft die Gruppe der Alt-Internationalen, allen voran Stephan Engels, wieder auf den Schirm. Der 59-Jährige wütet über die lokalen Medien, weil er selbst für das Amt kandidieren wollte, seiner Meinung nach aber übergangen wurde. Im Kreuzfeuer seiner Kritik? Wieder einmal der Mitgliederratsvorsitzende Stefan Müller-Römer. Da geht die vorzeitige Vertragsverlängerung von Markus Gisdol bis 2023 fast unter.
News des Monats: Der 1. FC Köln trennt sich von Medien- und Kommunikationschef Tobias Kaufmann. Der 44-Jährige wird übergangsweise durch den ehemaligen Lufthansa PR-Chef Jürgen Homeyer ersetzt. Während die Entlassung von Kaufmann aufgrund der mehrfach ausgezeichneten effzeh-Medienabteilung für die breite Öffentlichkeit durchaus überraschend kam, schien sie für Beobachter, die näher am Geschehen dran sind, fast schon überfällig. Präsident Wolf betonte noch: “Ich kenne Herrn Kaufmann seit vielen Jahren und schätze ihn. Das war eine Entscheidung, die beiden Seiten nicht leicht gefallen ist.” Die warmen Worte hinderten Kaufmann nicht daran, später noch vor Gericht zu ziehen.
Zitat des Monats: “Unser Ziel ist es, den FC in der Bundesliga zu etablieren. Entscheidende Voraussetzung dafür ist ein Team, das kompetent und vertrauensvoll zusammenarbeitet und hinter unserem Weg steht. Genau das gilt für Markus, er ist ein wichtiger Teil davon. Er hat die Mannschaft im letzten Jahr in einer sehr schwierigen Situation übernommen. Bei allen Herausforderungen auf dem Weg zum Klassenerhalt hat er Mut und Führungsqualitäten bewiesen.” (Geschäfsführer Horst Heldt zur Vertragsverlängerung von Trainer Markus Gisdol)
Das war sonst noch wichtig: Der 1. FC Köln veröffentlicht sein Auswärtstrikot, auf dem die Skyline von Köln zu sehen. Zu dieser gehört faktisch seit einigen Jahren eine große Moschee. Wer ganz genau hinschaut, erkennt diese auch auf dem Trikot. Keine große Sache eigentlich. Für einige Anhänger der “Geißböcke” anscheinend schon. Ein Mitglied reichte die Kündigung ein, weil es sich “mit Moslems und Moscheen nicht identifizieren kann”. Der Verein veröffentlichte die Kündigung mit Hinweis auf die #effzeh-Charta und einem “Hadi tschüss”. Das wiederum sorgte deutschlandweit für Aufregung. Von den meisten Seiten, unter anderem auch von Repräsentanten der katholischen Kirche, wurde der vorbildliche Umgang mit Rassismus gelobt, Politiker der CSU und AFD sahen das ganze anders und verwiesen auf den höchst umstrittenen Ditib-Verband, der hinter dem Bau der Moschee steht.
Foto: imago images/Mika Volkmann
September
So lief der Monat: Die Bundesliga läuft wieder. Doch für den 1. FC Köln läuft es nicht. Auf dem Platz setzt es zum Saisonstart eine unglückliche Niederlage gegen die TSG Hoffenheim (2:3), dann eine bittere Pleite bei Aufsteiger Arminia Bielefeld (0:1). Dabei, aber noch nicht komplett integriert: Die beiden Neuzugänge Sebastian Andersson und Ondrej Duda, die kurz vor dem Auftakt der neuen Spielzeit vom 1. FC Union Berlin beziehungsweise Hertha BSC zum FC stießen. Zuvor hatte Jhon Cordoba die “Geißböcke” Richtung Hertha verlassen – und das Gisdol-Team ohne ihren kolumbianischen Starstürmer die Auftakthürde im DFB-Pokal locker gemeistert. Mit 6:0 wurde Altglienicke nach Hause geschickt, aufgrund der Coronavirus-Pandemie wurde die Partie im Müngersdorfer Stadion ausgetragen.
News des Monats: Stefan Müller-Römer tritt als Vorsitzender des Mitgliederrats zurück, bleibt dem Gremium aber als einfaches Mitglied erhalten. Vorangegangen war eine beispiellose Schlammschlacht in aller Öffentlichkeit mit Anwürfen von Alt-Internationalen und mit geleakten Mails, aus denen der “Kölner Stadt-Anzeiger” zitierte. Dem unwürdigen Treiben setzten die Stellungnahmen von Vorstand und Mitgliederrat im Anschluss an den Rücktritt die Krone auf – nach dem Lesen wurde einem zwar klar, welche Verdienste die Gremien Müller-Römer zuschreiben, aber nicht, welche Gründe es letztlich für seine Demission gegeben hatte.
Zitat des Monats: “Ein möglicher Vorwurf, die Geschäftsführung habe eine wie auch immer geartete Mitverantwortung für die finanzielle Lage, entbehrt jeder Grundlage.” (Der Vorstand des 1. FC Köln in einer offiziellen Pressemitteilung des Vereins)
Das war sonst noch wichtig: In eigener Sache hatte effzeh.com zum Start in den September etwas zu vermelden. Nach internen Diskussionen haben wir uns angesichts diverser Umstände dazu entschieden, unser Online-Fanzine zu einem Debatten- und Meinungsmagazin umzugestalten. News rund um den 1. FC Köln findet ihr bei uns dementsprechend nicht mehr, dafür konzentrieren wir uns auf tiefgehende und hintergründige Analysen, meinungsstarke Kommentare und Kolumnen sowie die Berichterstattung zu fanpolitischen und gesellschaftsrelevanten Themen. Dazu haben wir die Werbung abgeschaltet!
Auf der nächsten Seite: Die Monate Oktober, November und Dezember im Rückblick
Foto: Mika Volkmann/Getty Images
Oktober
So lief der Monat: Die Saison ist in vollem Gange und selbst den hoffnungsvollsten Optimisten dürfte nach diesem Monat klargeworden sein, dass der Klassenerhalt das höchste der Gefühle für die “Geißböcke” sein würde. Der effzeh stolpert sich so durch den Herbst und kommt nicht richtig von der Stelle. Gegen Eintracht Frankfurt und den VfB Stuttgart sammelt das Team von Markus Gisdol immerhin zwei Pünktchen – auffällig bleiben die krassen individuellen Fehler und die Startschwierigkeiten in den Spielen. Zum Monatsabschluss gibt es eine respektable 1:2-Niederlage gegen die Bayern. Die Mannschaft scheint sich leicht zu stabilisieren, was etwas Hoffnung macht – die zwei Zähler nach sechs Spielen und Tabellenplatz 16 lassen in Kombination mit der spielerischen Armut auf dem Feld auf einen langen Winter schließen.
News des Monats: Der 1. FC Köln schließt seine Transferbemühungen vorerst ab und gibt die Verpflichtung von Marius Wolf bekannt. Der Rechtsaußen kommt per Leihe aus Dortmund. Die ersten Einsätze lassen darauf schließen, dass Wolf mit seiner dynamischen und robusten, manchmal auch etwas ruppigen Spielweise ein für den Abstiegskampf noch verdammt wichtiger Spieler sein könnte.
Zitat des Monats: “Ich habe die Mannschaft gefragt: Wo soll das hinführen? Soll der Gegner wissen, dass sie hier in den ersten fünf Minuten einfach nur draufgehen müssen, weil wir schläfrig rauskommen? Es liegt an jedem Spieler, dass er gut ins Spiel kommt. Das hängt natürlich auch mit der Eingespieltheit zusammen, aber auch mit Trainingsfleiß und mit harter Arbeit.” (Nach dem 1:1 in Stuttgart zählt Trainer Markus Gisdol seine Spieler schon an und verweist auf die eklatante Startschwäche)
Das war sonst noch wichtig: Wieder einmal werden die Büros beim DFB von der Steuerfahndung durchsucht. Mehreren Funktionären wird Steuerhinterziehung in Höhe von fast 5 Millionen Euro vorgeworfen. Eine großangelegte Razzia bringt die DFB-Führung in Erklärungsnot. Insider Thomas Kistner von der SZ vermutet dahinter einen von Präsident Fritz Keller initiierten, internen Machtkampf. Der ganz normale Funktionärs-Wahnsinn also.
Foto: imago images / Sven Simon
November
So lief der Monat: Nach dem Fehlstart in die Saison steht der 1. FC Köln bereits im November extrem unter Druck, die Sieglosserie seit Anfang März zehrt an den Nerven der “Geißböcke”. Das Remis in Bremen kann ob der fußballerisch grausamen Leistung kaum Ruhe ins Umfeld bringen, zumal das Gisdol-Team zwei Wochen später nach der wahrlich sinnvollen Länderspielpause gegen Union Berlin abermals desolat auftritt. Die 1:2-Niederlage gegen die “Eisernen” lässt auch FC-Coach Markus Gisdol wackeln, an dem Horst Heldt allerdings festhält. Die schwachen Spiele scheinen allerdings ein Weckruf gewesen zu sein: Mit neuem 5-3-2-System ohne festen Mittelstürmer siegen die “Geißböcke” überraschend bei Borussia Dortmund, zwei Tore von Ellyes Skhiri im Anschluss an eine Ecke bringen dem FC den ersten Erfolg nach 18 sieglosen Spielen!
News des Monats: Coronavirus-Pandemie? Keine Zuschauer im Stadion? Sportliche Krise? Davon lässt sich doch der 1. FC Köln nicht die Laune versauen. Und bringt selbst in dieser so traurigen Situation ein Karnevalstrikot heraus. Mit einem emotionalen Clip inklusive zweier Fanszene-Legenden inkognito machen die “Geißböcke” das neue Dress öffentlich. Bei den Anhängern kommt das Trikot sehr gut an, wenn es nach den Verkaufszahlen geht.
Zitat des Monats: “Die Fans fehlen uns, das ist keine Frage. Gegen Hoffenheim beispielsweise hätten sie das 2:3 weggeschrien. Wir wollen das aber nicht als Alibi nutzen.” (Horst Heldt nutzt das Fehlen der Fans in den Stadien als Alibi)
Das war sonst noch wichtig: Vor der Länderspielpause sinnierte DFB-Marketingchef Oliver Bierhoff noch darüber, dass eine “dunkle Wolke” über der Nationalmannschaft (aka “DIE MANNSCHAFT”) hinge. Die jungen Spieler litten unter der hämischen Kritik und den Anfeindungen, die allerdings zumeist an die DFB-Granden gerichtet sind. Wie auf Bestellung blamiert sich die deutsche Auswahl dann auch prompt in Spanien: Beim 0:6 im entscheidenden Spiel um den enorm wichtigen Einzug ins Finalturnier der Nations League wird die komplett gesichtslose Nationalmannschaft nach allen Regeln der Kunst auseinandergeschraubt. Diskussionen um die Zukunft von Bundestrainer Joachim Löw folgen. Interessiert das die Leute überhaupt noch?
Foto: Oliver Hardt/Getty Images
Dezember
So lief der Monat: Den größten Erfolg fährt der effzeh gleich zum Monatsstart ein. Das hart erkämpfte 1:0 im 6-Punkte-Spiel beim strauchelnden FSV Mainz 05 verschafft der Mannschaft von Markus Gisdol etwas Luft im Abstiegskampf. Der positive Trend wird kurz darauf durch das 0:4 gegen Bayer Leverkusen jäh unterbrochen. Einzig positiver Aspekt: Kapitän Jonas Hector gibt sein Comeback. Die “Geißböcke” ziehen eine Lehre aus der Niederlage. Während sie vom Plastikprodukt “Werkself” noch überrollt wurden, legen die Gisdol-Jungs kurz darauf gegen das Plastikprodukt RB Leipzig eine große Defensivleistung hin. Das kölsche Catanaccio bringt ein 0:0 im letzten Bundesligaspiel des Jahres. Unter gänzlich anderen Vorzeichen bestreitet der effzeh den Jahresabschluss. Im DFB-Pokal geht er als Favorit ins Spiel mit dem VfL Osnabrück und holt ein glanzloses 1:0 dank eines Treffers von Anthony Modeste.
News des Monats: Lukas Berg wird der Nachfolger von Frank Aehlig als Leiter der Lizenzspielerabteilung. Entgegen vorheriger Vermutungen wird die freigewordene Stelle damit nicht durch eine arrivierte Kraft oder einen Heldt-Buddy aus Hannoverschen Zeiten besetzt, sondern von einem 27-Jährigen mit eher rudimentären Erfahrungen in diesem Bereich. Wie auf dem Rasen setzt der effzeh also auch in diesem Bereich auf den eigenen Nachwuchs. “Lukas hat sich mit verschiedenen Projekten, die er bei uns verantwortet hat, einen ausgezeichneten Ruf am Geißbockheim erarbeitet“, begründete Heldt die Entscheidung für die interne Lösung.
Zitat des Monats: „Das ist ein Spiel, da würde ich auf Galileo umschalten. Da gucke ich lieber wie Haro Füllgrabe in Peru Salz aus einem Salzbecken gewinnt.” (Der verletzte Jonas Hector analysiert in der neuesten Folge 24/7 FC in der Halbzeit das Spiel gegen Union Berlin und zeigt der Mannschaft in der Kabine seine ungeschönte Meinung. Gleichzeitig gibt er damit die Gedanken der Anhänger in etlichen Spielen dieser Saison wieder.)
Das war sonst noch wichtig: Auf Schalke herrscht weiter Chaos. Huub Stevens springt zum 1904ten mal als Feuerwehrmann ein. Aber mit solchen Nichtigkeiten wollen wir uns nicht weiter aufhalten. Stattdessen auch einfach mal Gutes zum Abschluss: Am 29.12.2020 feiert Christian Streich sein neunjähriges Dienstjubiläum in Freiburg. Vielleicht erleben unsere Ur-Großenkel ja irgendwann einmal Ähnliches mit einem Trainer in Köln.