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Auswärtsspiel

#KOEFCB-Auswärtsspiel: “Zoller hat mein Herz kurz stehen lassen”

Der Rekordmeister und Bundesliga-Spitzenreiter aus München reist am Samstag in die schönste Stadt Deutschlands: Wir haben mit Thomas Poppe gesprochen, dessen Stärke, der Humor, bei den Antwortet beachtet werden sollte.

Foto: CHRISTOF STACHE/AFP/Getty Images

Erinnerst du dich an das Hinspiel gegen den effzeh? Was hast du gedacht, als Simon Zoller in der Nachspielzeit den Kölner Siegtreffer auf dem Fuß hatte?

Poppe: Damals ließ Ancelotti eine B-Elf ran, wenn man das bei den Bayern so nennen kann. Rafinha, Bernard, Kimmich, Sanchezdavor hatte man gegen Madrid gespielt. Ich weiß, dass Bayern in der 1. Halbzeit das 2:0 verpasste und am Ende mit dem 1:1 ganz gut leben konnte. Das Modeste-Tor war natürlich Sahne. Bayern hat nach dem 1:1 damals ziemlich den Faden verloren, das passiert im Moment nicht mehr, da schaltet man eher zwei Gänge hoch und macht selbst die Bude. Ich erinnere mich auch noch, dass Horn einen Volley von Müller an die Latte lenkte. Der Konter über Zoller hat dann mein Herz kurz stehen lassen. Das Remis war in Summe ok, denke ich.

Wie hast du die Saison beim effzeh bislang gesehen? Hast du Angst?

Poppe: Angst hast du ja als Bayern-Fan maximal vor den drei Wuchtbrummen aus Spanien. Es ist halt auch so, dass du als Bayern-Fan wenige Kracherspiele bekommst. Die Liga ist in den letzten Jahren selten lange spannend. In der Champions League bleibt meist ein Viertel- und ein Halbfinale und im Pokal das große Spiel in Berlin, außer man bekommt den BVB schon vorher gelost. Deswegen freue ich mich sehr über jede Begegnung, die recht offen ist und dann noch recht unberechenbar. Der effzeh ist variabel, eine gute Truppe, in der du nicht den Star ausschaltest und Ruhe hast, sondern eine schöne Mischung aus Arbeitern und Kickern, die mit Modeste einen perfekten Knipser gefunden hat, der vielleicht in 10-12 anderen Bundesligateams nicht funktionieren würde. Grundsätzlich freu ich mich einfach mal wieder auf Bundesligaluft im Stadion, so oft kam ich da die letzten Jahren leider nicht dazu.

Wie kann die junge Kölner Mannschaft den Bayern gefährlich werden? Habt ihr Schwächen?

Poppe: Schnelles Umschalten, da sind die Bayern diese Saison gerne mal etwas langsam in der Rückwärtsbewegung. Und dass man Techniker am meisten ärgert, wenn man ihnen auf den Füßen steht, ist ja kein Geheimnis.

Wen aus dem Kölner Team könntest du dir in München vorstellen?

Poppe: Jonas Hector wäre jetzt im perfekten Alter um zwei Jahre in München auf der Bank zu sitzen. Aber Spaß beiseite, ich denke er könnte als Linksverteidiger die Alaba-Rolle einnehmen und müsste einen Stammplatzkampf mit Bernat nicht scheuen. Timo Horn ist ein geiler Typ, aber Neuer spielt noch zu lange, als dass das Sinn machen würde.

Zuletzt gab es ja auch kurz Gerüchte um Jörg Schmadtke als Sammer-Nachfolger. Wäre das für dich eine Möglichkeit?

Foto: Joern Pollex/Bongarts/Getty Images

Poppe: Ich fand den Sammer-Posten immer obsolet. Am Ende war er halt auch nur ein Lautsprecher von Kalle, der die Aufmerksamkeit von der Mannschaft weg lenken sollte. Solange Hoeneß und Rummenigge so viel Macht ausstrahlen, wird es jeder auf dieser Position schwer haben. Grundsätzlich halte ich Max Eberl – auch wegen seiner Vergangenheit in München – für den besten Kandidaten, kann die Arbeit von Schmadtke in Köln aber auch nur loben. In München sind aber ein Scout wie Reschke und ein großartiger Nachwuchskoordinator gerade viel wichtiger.

Peter Stöger stellt seine Mannschaft taktisch stets variabel auf. Für einen Club wie den 1. FC Köln ist das durchaus erwähnenswert, immerhin verfügen wir über einen relativ kleinen Kader. Wie erwartest du Köln im Heimspiel gegen den Rekordmeister?

Poppe: Das ist ja immer die eigentliche Spannung bei den Bayern-Spielen: Wie verhält sich der Gegner? Mauern und auf Konter lauern, mitspielen oder einen guten Mittelweg finden – alles ist möglich und ich traue Stöger auch zu, hier gleich alle drei Möglichkeiten in der 1. Halbzeit durchzuspielen, weil er das Team dazu hat. Ich rechne mit einem verhaltenen Start der Kölner – die Null sollte erst mal stehen und dann wird man langsam kommen.

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