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Auswärtsspiel

#KOEFCB-Auswärtsspiel: “Zoller hat mein Herz kurz stehen lassen”

Der Rekordmeister und Bundesliga-Spitzenreiter aus München reist am Samstag in die schönste Stadt Deutschlands: Wir haben mit Thomas Poppe gesprochen, dessen Stärke, der Humor, bei den Antwortet beachtet werden sollte.

Foto: CHRISTOF STACHE/AFP/Getty Images

Der Rekordmeister und Bundesliga-Spitzenreiter aus München reist am Samstag in die schönste Stadt Deutschlands: Wir haben mit Thomas Poppe gesprochen, dessen Stärke, der Humor, bei den Antworten beachtet werden sollte.

Zu den Spielen unseres geliebten und glorifizierten ersten Fußballclubs Köln werden wir auch in dieser Saison einem Fan der gegnerischen Mannschaft ein paar Fragen stellen. Und weil Gegner ja immer irgendwie “auswärts” sind, egal ob der effzeh zu Hause oder auf fremdem Platz antritt, und weil die Sichtweise von “auswärts” kommt, heißt die Kategorie folgerichtig “Auswärtsspiel”. Wir sind nicht nur gespannt, wieviel effzeh in den Anhängern der anderen Bundesligisten steckt, sondern erwarten auch eine Einschätzung zur Situation der eigenen Mannschaft.

Am Aschermittwoch war alles vorbei, der Nubbel ist verbrannt, also alles auf Anfang. Und ausgerechnet da kommen die Bayern nach Müngersdorf. Was spielt in den Köpfen der Spieler wohl eine Rolle, der Beinahe-Sieg des effzeh im Hinspiel? Oder doch eher das 8:0 gegen den HSV am letzten Bundesliga-Spieltag? Wie könnte der effzeh die großen Bayern mal wieder ärgern?  Über diese Fragen haben wir uns mit Thomas Poppe (@DerPoppe) unterhalten, der für den Online-Auftritt der Heute Show schreibt und bei Twitter eine kleine Berühmtheit ist.

effzeh.com: Die erste Frage musst du mir verzeihen, aber wie, um Himmels Willen, konntest du nur Bayern-Fan werden?

Thomas Poppe: Nun, wo die Liebe hinfällt. Es ist ja bei Nicht-Erfolgsfans eigentlich immer nur ein Moment, ein Spieler oder ein Impuls von zu Hause, der einen zum Fan macht. Ich fand einst Ludwig Kögl toll, meine Mutter schaute die Bayernspiele daheim und das Finale gegen Porto hat mich damals eng mit den Jungs verbunden. Eine meiner jüngsten Erinnerungen überhaupt ist dieses Hackentor von Madjer und bis es den Henkelpott wirklich gab, muss ich 19 Jahre alt werden.

Wie bist du bislang zufrieden mit der Saison und vor allem mit Carlo Ancelotti?

Foto: Lennart Preiss/Bongarts/Getty Images

Poppe: Es ist eine Hassliebe, denn eigentlich kann man Ancelotti für die Ergebnisse nur feiern. CL-Viertelfinale scheint sicher, solider Vorsprung in der Liga und das Team scheint – wie das eben seine Philosophie ist – zum Saisonendspurt immer mehr ins Rollen zu kommen. Natürlich fehlt der Überfußball von Pep schon ein wenig, man wurde ja unendlich verwöhnt in den letzten Jahren und so ist das dann einfach seltsam, wenn du plötzlich daheim auch mal 1:1 spielst oder immer wieder bis zur Nachspielzeit zittern musst. Ich persönlich schaue Fußball aber vor allem für diese Explosionsmomente, wenn man aus dem Sessel springt und auf den Knien vor den Fernseher rutscht. Die hatte ich dank Ancelotti schon öfter als dank Pep, wo es schnell 3:0 stand.

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Als Pep Guardiola noch da war, hagelte es Kritik, weil er die Champions League nicht gewinnen konnte. Seit Pep weg ist hat man das Gefühl, Presse und Fans heben seine Arbeit plötzlich in den Himmel. Ist Ancelotti denn jetzt besser oder schlechter?

Poppe: Ich mochte Pep und hätte ihn gerne noch mal zwei bis drei Jahre in München gesehen, weil ich glaube, dass er auch zumindest zwei Mal viel Pech in den Halbfinals der Champions League hatte und sonst nichts falsch gemacht hat. Außer sich ein Mal krass zu vercoachen. Was man Ancelotti vorwerfen kann und muss, er trainiert für das Jetzt. Da sitzt ein Kimmich, der unter Pep zum Stammspieler wurde, auf der Bank, weil er lieber einen erfahrenen Alonso sehen will. Sanchez bekommt quasi null Chance, bei Coman ist es schwer zu sagen, weil er lange verletzt war. Aber Pep hat eindeutig mehr versucht um erstens jüngere Spieler einzubauen und zweitens die Stärken eines jeden Spielers auf allen Ebenen zu testen. Lahm auf der 6 und Alaba als Innenverteidiger waren ja das beste Beispiel, da kennt Ancelotti nichts, da sind Lahm und Alaba die Außenverteidiger, wo du eigentlich in der Liga Kimmich und Bernat viel öfter heranführen müsstest, weil Lahm aufhört und Alaba weiter vorne interessant wird, wenn Alonso aufhört. Mit Ancelotti kann man die Champions League gewinnen, aber auch den Umbruch verpassen.

Was für einen Fußball lässt der Italiener Ancelotti spielen, wer sind die Schlüsselspieler in einem Team voller Stars?

Poppe: Bei Pep gab es ja quasi Neuer, neun Spieler auf der 6, die einen großen Kreis bildeten und vorne Lewandowksi oder Müller. Ancelotti wollte 4-3-3 spielen lassen, merkte aber irgendwann, dass das viel zu flügellastig ist und baut jetzt auf Thiago auf der 10. Auf der 6 sind Vidal und Alonso seine Lieblinge, hinten Martinez und Hummels gesetzt, bis Boateng wieder fit wird. Lewandowski findet sich immer mehr in das System ein, das 4-3-3 schmeckte ihm auch nicht so, Müller trifft zwar noch nicht, wird aber so auch wieder wichtiger.

Auf der nächsten Seite: Die Zoller-Situation, bayerische Schwächen und Schmadtke-Gerüchte

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