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Meinung

Transfers des 1. FC Köln: Mehr Risiko für weniger Risiko

Gleich zweifach schlägt der 1. FC Köln im Winter auf dem Transfermarkt zu. Das Signal ist klar: Für den Aufstieg wollen die „Geißböcke“ nichts dem Zufall überlassen.

Florian Kainz Armin Veh
Quelle: 1. FC Köln

Johannes Geis am Sonntagabend, Florian Kainz am Dienstag und dann noch am Mittwoch Kingsley Schindler: Keiner kann behaupten, die Winterpause sei in Sachen Transfers langweilig beim 1. FC Köln. Innerhalb von wenigen Tagen hat effzeh-Sportchef Armin Veh die Weichen gestellt für die Rückkehr in die Bundesliga. Während Schindler erst ab Sommer für die „Geißböcke“ auflaufen darf, sollen Geis und Kainz dafür sorgen, dass nicht nur der dann Ex-Kieler in der höchsten deutschen Spielklasse am Start sein wird. Die Verpflichtungen in den vergangenen Tagen haben deutlich gemacht: Der 1. FC Köln will bei der Mission direkter Wiederaufstieg nichts dem Zufall überlassen.

Ein Taktgeber, der den Rhythmus vorgeben soll

Angesichts der personellen Probleme auf der Position vor der Abwehr reagierten die Verantwortlichen und eisten Geis auf Schalke los. Ein Spieler, der derzeit wenig Spielpraxis vorzuweisen hat, sich aber nach schwachen Jahren wieder beweisen will. Mit dem 25-jährigen Strategen will der effzeh eine Lücke schließen, die bereits seit Jahren im Zentrum klaffte: Ein Taktgeber, der den Rhythmus vorgibt, fehlte den „Geißböcken“ in der jüngsten Vergangenheit.

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Dem Idealprofil einer Verstärkung auf der Sechs entspricht Geis, der sicherlich kein Sprinter und auch kein Zweikampfmonster am Boden und in der Luft ist, zwar nicht, doch mit seinen Qualitäten im Spiel nach vorne kann der ehemalige Mainzer durchaus eine sinnvolle Ergänzung auf dem Weg nach oben sein. Gerade bei einer Dreierkette erhöht der einstige Junioren-Nationalspieler, der in Sevilla auch in der Abwehr agierte, durch seine Fähigkeiten als Mittelmann die Variabilität.

Ein Grenzgänger schließt die Lücke auf links

Das gilt auch für Florian Kainz, dessen Verpflichtung am Freitag endgültig unter Dach und Fach gebracht wurde. Nach dem erfolgten Medizincheck ist der Österreicher nun Teil des effzeh-Teams, das die Rückkehr in die Bundesliga schaffen soll. Die chronisch verwaiste linke offensive Seite, die bereits vor dem Abgang von Leonardo Bittencourt stark unterbesetzt war, kann somit einen Spieler mit Bundesliga-Potenzial verzeichnen.

Foto: Christian Kaspar-Bartke/Bongarts/Getty Images

Wie auch Geis ist Kainz ein Grenzgänger: In der Beletage des deutschen Fußballs schon mit Ausrufezeichen, aber zuletzt ohne dauerhafte Einsatzchance. Zu schwach für Liga 1, gut genug für den Aufstieg? Ein wenig mutet somit auch dieser Transfer wie der effzeh an. Diese doppelte Bewährungschance birgt zwar durchaus Risiko, doch dennoch genügend Möglichkeiten, um Lust auf mehr zu entwickeln. Für die 2. Bundesliga ist das Duo definitiv eine weitere Ansage, dass es für den 1. FC Köln nur um den Aufstieg geht.

Ausreden gibt es nun für den 1. FC Köln keine mehr!

Dank des doppelten Transfercoups, der vor der Winterpause noch unmöglich erschien, gehen die „Geißböcke“ finanziell mehr Risiko, um das sportliche Risiko zu minimieren. Offensiv flexibler, im Spielaufbau gefestigter, bei Standards gefährlicher: Das sind die Schlagworte, wenn es um die Veh’schen Verstärkungen geht. Schon in den ersten 18 Spielen hatte der effzeh angedeutet, wo der Weg hingehen soll. Johannes Geis und Florian Kainz sollen dieser Ausrichtung noch mehr Durchschlagskraft verleihen und die Wahrscheinlichkeit auf die direkte Rückkehr in die Bundesliga erhöhen.

Klar ist jedoch auch: Ausreden gibt es nach diesem Doppelschlag keine mehr. Die hohe Erwartungshaltung in Köln, die bereits im ersten Halbjahr mehrfach öffentlich von den Verantwortlichen ins Felde geführt wurde, dürfte spätestens durch die Aktivitäten auf dem Transfermarkt endgültig aus dem Spiel sein. Das war eigentlich schon mit der versuchten Verpflichtung von Anthony Modeste, dessen Spielberechtigung wohl in dieser Saison nicht mehr zu erwarten ist, gegessen. Mit diesem Kader, das weiß jeder rund um das Geißbockheim, kann es nur den Aufstieg geben.

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Denn: Im Grunde bastelt Armin Veh schon in der 2. Bundesliga an einer Mannschaft, die auch das Zeug hat, eine Spielklasse höher bestehen zu können. Neben Geis, der ein halbes Jahr seine Qualitäten beweisen darf, und Kainz soll dazu auch Kingsley Schindler beitragen. Es sind Bausteine für die Zukunft, die den FC nach einem Aufstieg wieder zurück dorthin führen soll, wo sich der Verein inklusive Umfeld sieht.

Ohne Zweifel keine Chance für den Verein

Doch all das läuft bei den drei Neuen nicht ohne die üblichen Zweifel ab: Ist Geis nach den Rückschlägen in den vergangenen Jahren und seinen offenkundigen Defiziten der richtige Mann für das zentrale defensive Mittelfeld? Hat Kainz trotz der Probleme in Bremen das Zeug, dauerhaft ein Bundesliga-Spieler zu sein? Schafft Schindler mit 26 Jahren ohne Bundesliga-Erfahrung den Sprung auf ein höheres Niveau? Doch ohne Fragen kann es auch keine Antworten geben – zweifellos taugliche Spieler für mehr als nur Aufstiegsrennen in der 2. Bundesliga sind für den effzeh, so ehrlich muss jeder sein, derzeit eh außer Reichweite oder ohne Spielberechtigung. Manchmal muss es eben mehr Risiko sein, um das Risiko letztlich zu minimieren.

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