Der zweite dieser Bausteine ist schon ein wenig länger da, wurde in Köln geboren und ausgebildet und ist dementsprechend ein Kind des Vereins. Auch Salih Özcan ist ein bedeutender Faktor in seiner Jugend-Nationalmannschaft und genau wie Meré Kapitän, in seinem Fall in der deutschen U20-Auswahl. Kölns Nummer 20 ist mittlerweile in seinem dritten Profijahr unterwegs und er deutete an, dass für ihn dieses Jahr ein ganz wichtiges werden könnte. Gegen Schalke 04 zeigte er sich wie so oft extrem lauf- und zweikampfstark, er spielte die Rolle als Achter im halbrechten Raum ebenfalls auffallend gut.
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Während ihm in der Vergangenheit immer ein wenig der erste Kontakt zu schaffen machte, scheint er diese Schwäche in den letzten Wochen und Monaten ein wenig in den Griff bekommen zu haben, sodass er nicht direkt wieder in einen Zweikampf muss, sondern den Ball konstruktiv weiterspielen kann. Sein großer Aktionsradius bringt ihn zwangsläufig in viele Situationen, die er erfolgsstabiler löst als noch in der letzten Saison, als er auch unter mangelnder Absicherung litt. Doch in dem Wissen, dass mit Marco Höger noch ein Sechser hinter ihm agiert, der die Viererkette schützt, kann Özcan seine Kreise ziehen. Gegen Schalke klappte das gut und es ist zu hoffen, dass er diese Leistungen auch in der 2. Bundesliga konstant bringen kann, um in der Zukunft des effzeh eine weitere Säule zu werden.
Serhou Guirassy – Der ungewöhnliche Flügelspieler
Mit Serhou Guirassy in der Startelf hat der 1. FC Köln in dieser Saison noch nicht verloren. Der 22-jährige Franzose hat jetzt zwar nicht überragende Scorer-Statistiken, die ihn als den go to guy in der effzeh-Offensive definieren würden. Mittlerweile scheint er aber mit seiner Rolle als linker Angriffsspieler seinen Frieden gemacht zu haben, obwohl es eigentlich nicht seinem Naturell entspricht. Aufgrund seiner starken Physis schien Guirassy eher der prädestinierte Zentrumsspieler zu sein, aktuell ist aber als inverser Linksaußen unterwegs. Damit bringt er eine andere Dynamik in das Spiel des effzeh als beispielsweise ein Leo Bittencourt, der aufgrund seiner Dribbelstärke und Schnelligkeit Räume bis ins Zentrum bespielte.
Guirassy hingegen kommt weniger über das Tempo, sondern eher über sein betont langsames, aber durchaus effizientes Dribbeln – er schirmt den Ball gut ab und geht geschickt in die Räume, die ihm die Gegenspieler anbieten. Dadurch bindet der Franzose meist mehrere Gegenspieler und öffnet Räume für andere – die muss er dann allerdings auch finden. Man hat den Eindruck, dass ihm dieser Move besser gelingt als noch in der Vergangenheit, als er sich häufiger verzettelte und damit für unnötige Ballverluste sorgte. Es ist ihm zu wünschen, dass er in einem mittlerweile besser funktionierenden Konstrukt weiterhin viel Spielzeit bekommt, um sich als der junge Spieler, der er immer noch ist, weiterentwickeln zu können. Dann nämlich könnte er ein Spieler werden, an den man sich in Köln noch lange zurückerinnern wird – und das nicht nur aufgrund seines Siegtors gegen Arsenal vor etwa einem Jahr.