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Auswärtsspiel

#KOETSG-Auswärtsspiel: “Kein Verein hätte Dietmar Hopp als Gönner abgelehnt”

Traum von der Champions League auf der einen, Hoffnung auf ein positives Ende der Saison auf der anderen Seite – mit der TSG Hoffenheim und dem effzeh treffen zwei Mannschaften aufeinander, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Unser Auswärtsspiel mit TSG-Fan Marco Ripanti.

Foto: AMELIE QUERFURTH/AFP/Getty Images

Plastikclub? “Das Gejammere kommt nur von Fans der Vereine, die hinter uns stehen”

Nehmen wir einen Schritt Abstand zum Sport und stellen die wirklich wichtigen Fragen. Wie bist du Fan der TSG Hoffenheim geworden?

Im Jahr des Aufstiegs aus Liga zwei wurde ich von der Euphorie erfasst. Kurze Wege zum Stadion und eine tolle Geschichte machten mich neugierig. Das Umfeld und die tolle erste Saison haben mich dann eingefangen.

Die TSG Hoffenheim wird nicht nur in Köln als ein Beispiel für ein am Reißbrett entworfenes Fußballprojekt gesehen. Dietmar Hopp hat für den Aufstieg seiner TSG mehr als 100 Millionen Euro in die Hand genommen – wie schwer fällt es dir, ständig auf diesen Sachverhalt reagieren zu müssen?

Eigentlich gar nicht. Das Material des Balls und die Torpfosten haben sich in den letzten Jahren auch geändert. Die Spieler tragen nicht mehr diese super kurzen Hosen … Veränderung trifft uns überall und so auch im Fussball. Es gibt wohl keinen Verein, der einen Menschen wie Dietmar Hopp als Gönner abgelehnt hätte.

Foto: Simon Hofmann/Bongarts/Getty Images

Veränderung trifft uns überall und so auch im Fussball. Es gibt wohl keinen Verein, der einen Menschen wie Dietmar Hopp als Gönner abgelehnt hätte.

Wie sieht die Zukunft der TSG aus, wenn Hopp mal nicht mehr da sein sollte? Was wäre ein ideales Exit-Szenario für dich?

Da halte ich es wie Dietmar Hopp. Der Verein muss sich irgendwann mal selbst tragen. Transfererlöse etc. sind hier ein erlaubtes Mittel, gerade weil wir auf Grund der kleineren Fanbase nicht aus Unsummen beim Merchandise schöpfen können. Vereine leiten kann auch Daniel Hopp und bis dahin geht auch noch eine Weile ins Land.

“Beleidigungen unter der Gürtellinie weglassen”

In der Diskussion zwischen Fußball-Traditionalisten und Anhängern von Leipzig oder Hoffenheim wird häufig mit dem Wort “Fußballkultur” argumentiert – wie sieht eine ideale Fußballkultur für dich aus?

Fair und friedlich. Klar, eine gewisse Reisebereitschaft hilft, aber irgendwann haben auch wir eine kleine Fanbase in allen Großstädten Deutschlands und dann sind auch bei unseren Gastspielen mehr Fans vor Ort. Zu Kultur gehört für mich auch, dass man Beleidigungen, die deutlich unter der Gürtellinie sind, einfach mal sein lässt. Heute Abend könnt ihr in Köln ein Stück dazu beitragen. Man stellt sich das mal vor. Köln gegen Hoffenheim ein Hochsicherheits-Spiel … Mann, Mann, Mann.

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Kannst du es verstehen, dass sich viele Fans an Werks- oder Investorenvereinen reiben?

Klar, aber das Gejammere höre ich nur von den Fans, die hinter den „Plastikvereinen“ in der Tabelle stehen.

Selbst Nagelsmann hat in dieser Saison schon Kritik daran geübt, dass das Stadion nicht immer ausverkauft ist. Tut es da nicht richtig Not, durch die Champions League neues Publikum heranzuziehen? Werden dann die Neuankömmlinge von den “Alteingesessenen”, die schon 2009 dabei waren, kritisch beäugt?

Da gebe ich dem Trainer absolut recht. Bei den Spielen in dieser Saison hätte die Mannschaft eigentlich immer ein ausverkauftes Stadion verdient gehabt. Auch hier haben wir unter den Fans noch Nachholbedarf und lernen Jahr für Jahr dazu.

Kommen wir zurück zum Spiel am Freitagabend. Was erwartest du für eine Partie? Was traust du dem 1. FC Köln in dieser Saison noch zu?

Ich rechne mit einer hitzigen Partie. Für den FC ist es die letzte Chance auf einen Europapokal-Platz. Das schafft uns natürlich Räume. Nach einer guten Hinrunde ist Köln ein wenig ins Stocken geraten. Ein zweiter Modeste würde da sicher helfen. Platz sechs oder sieben wird es am Ende wohl werden.

Wie sieht dein Tipp aus?

Ich will keinen Ärger und könnte mit einem 2:2 leben.

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