#HSVKOE-Auswärtsspiel: “Der Druck könnte die HSV-Beine lähmen”
Gelingt dem 1. FC Köln die Revanche für die Pokalpleite? Was den effzeh in Hamburg erwartet und wie es sich im Abstiegskampf so lebt, sagt uns im #HSVKOE-Auswärtsspiel HSV-Fan Sascha.
In der Winterpause habt ihr noch einmal nachgelegt, es kamen mit Mergim Mavraj, Kyriakos Papadopoulos und Walace drei Abwehrakteure. Ist das ein wichtiger Faktor im Hamburger Hoch?
Absolut. Man muss sich mal vorstellen, wie die Innenverteidigung des HSV in der Hinrunde aussah: Da dümpelten ein meist überforderter Kapitän (!) Johan Djourou und eine in die Jahre gekommene, tickende Zeitbombe Emir Spahic herum und wurden hin und wieder mal von dem Hallodri Cleber Reis vertreten. Gisdol hat schnell erkannt, dass mit denen kein Staat zu machen ist. Spahic wurde schnell aussortiert, Cleber Reis im Winter verkauft und Djourou, dessen Vertrag im Sommer ausläuft, wird den Klub demnächst verlassen. Bis dahin ist er Backup für unsere nun ordentliche Abwehrreihe. Ein fitter Papadopoulos ist ein Monster, Mavraj ein abgeklärter Mann. Das Duo erinnert an goldene Zeiten mit Khalid Boulahrouz und Daniel van Buyten.
Foto: Stuart Franklin/Bongarts/Getty Images
Besonders an Mergim Mavraj haben wir sehr gute Erinnerungen, er hat hier im ersten Halbjahr starke Leistungen gezeigt. Wie bewertest du den Transfer, wie seine bisherigen Leistungen beim HSV?
Der HSV ist in den sozialen Medien ja wie so häufig dafür angegangen worden, dass er Mavraj im Winter geholt hat. WIe kann man nur? Er wäre doch im Sommer ablösefrei gewesen! Ja, aber dann wären wir eventuell in der Zweiten Liga. Der Transfer fand nicht zu früh, sondern eher zu spät statt. Es ist hypothetisch, aber: Hätten wir Mavraj schon im Sommer gehabt, hätten wir fünf, sechs Pünktchen mehr auf dem Konto und die Probleme wären kleiner. Mergim Mavraj ist ein zwar langsamer, aber routinierter Mann mit gutem Auge. Ein Ruhepol, einer, auf den man sich verlassen kann. Und: Er ist ein schlauer Mensch, kein Doofie. Ich freue mich sehr darüber, dass wir ihn haben. Top-Transfer.
Der effzeh hat mit Hamburg nach der Pokalpleite vor zwei Monaten noch eine Rechnung offen. Könnte dieses Spiel ein Nachteil für den HSV sein?
Ich glaube nicht, dass auch nur ein Spieler nach dem Anpfiff denkt: “So, und jetzt laufe ich noch ‘n Kilometer mehr und grätsche noch wilder, weil wir das Pokalspiel verloren haben.” An jedem Spieltag gibt es irgendwo offene Rechnungen. Der effzeh muss punkten, weil sonst das lange Zeit sicher geglaubte internationale Geschäft vielleicht doch noch in die Binsen gehen könnte. Auf Twitter las ich neulich einen Tweet eines mir sehr geschätzten effzeh-Fans. Der gute Mann fragte (abgekürzte Version), ob es wegen der Setzliste in der Europa League besser sei, Bundesliga-Sechster oder -Siebter zu werden. Ich meine: Wenn man das Fell des Bären schon teilt, bevor dieser erlegt ist, geht das oft nicht gut – und am Ende wird Köln Achter. Allerdings steht auch der HSV unter Zugzwang. Viel mehr sogar als der effzeh. Das könnte die Beine lähmen. Und das wäre dann der eigentliche Nachteil – kein gewonnenes Pokalspiel und eine damit verbundene “Rache”.
Ein Blick auf den Spielplan zeigt: In der Englischen Woche warten auf Euch drei schwierige Aufgaben. Ist angesichts der drohenden Partien in Dortmund und gegen Hoffenheim ein Heimsieg über den effzeh schon fast Pflicht?
Foto: Martin Rose/Bongarts/Getty Images
Im Grunde ja. Was aber die Aufgabe nicht leichter macht. Ich sprach vor kurzem mit kicker-Redakteur Sebastian Wollf, der mit allem Respekt vorm effzeh sagte: “Köln ist der schlagbarste Gegner von diesen dreien.” So sehe ich das auch – ebenfalls mit allergrößtem Respekt vor Eurem Klub, den ich im übrigen seit jeher sehr gern mag. Ich hatte auch schon mal das Glück, mich kurz mit Peter Stöger unterhalten zu dürfen. Ein Supertyp in allen Belangen. Und Schmadtke ist eh toll.
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