Nach zwei Niederlagen zu Beginn der Rückrunde und dem ausgefallenen Auswärtsspiel in Aue hat der 1. FC Köln die Erfolgsspur wiedergefunden: Gegen den vormaligen Tabellenzweiten aus St. Pauli gewann die Mannschaft von Trainer Markus Anfang mit 4:1 (1:1). Offensichtlicher Spieler des Spiels war Jhon Cordoba, der Kolumbianer erzielte erstmals in seiner Karriere einen Hattrick und durfte deswegen den Spielball mit nach Hause nehmen. Cordoba wurde wie gewohnt an der Seite von Simon Terodde aufgeboten, der das 4:1 erzielte und damit sein Trefferkonto auf 23 hochschraubte. Ansonsten gab es beim 1. FC Köln zwei Veränderungen: Christian Clemens übernahm für Marcel Risse als rechter Wing-Back und Jonas Hector ersetzte Niklas Hauptmann.
Die Symmetrie des Kölner Spiels veränderte sich durch die Rückkehr des Nationalspielers, der gegen Union Berlin eine Gelbsperre absitzen musste, allerdings nicht – Hector spielte wie selbstverständlich den Part als halbrechter Achter, was normalerweise Louis Schaubs Aufgabe ist. Der wichtige österreichische Nationalspieler fehlt dem 1. FC Köln noch auf unbestimmte Zeit. Die für eine Zweitliga-Mannschaft fast schon absurde Kadertiefe ermöglicht es dann eben, dass ein zugegeben außergewöhnlich polyvalenter Nationalspieler mit 42 Länderspielen diesen Part übernimmt. Die beiden Winter-Neuzugänge Florian Kainz (linker Wing-Back) und Johannes Geis (einziger Sechser) kamen zu ihren ersten Einsätzen vor heimischem Publikum.
Mehr Raum und Zeit für die Spieler des 1. FC Köln
Die Gäste aus Hamburg setzten zum ersten Mal in dieser Saison auf eine Fünferkette, um der offensiven Wucht des 1. FC Köln gerade im Zentrum entgegentreten zu können – neben Abwehrchef Avevor spielten Florian Carstens und Justin Hoogma, der gar sein Startelfdebüt feierte. Das zentrale Mittelfeld bestand aus Knoll, Dudziak und Buchtmann, der sich gegen den Ball um Johannes Geis kümmerte. Im Aufbauspiel des 1. FC Köln formierten sich St. Paulis Mittelfeld und Angriff in einer 2-1-2-Stellung, in der die beiden Stürmer Alexander Meier und Sami Allagui die Halbverteidiger Czichos und Schmitz anliefen. Durchgängig auffällig war in dieser Partie, dass St. Pauli gerade in diesem Spielabschnitt weniger Intensität und Zweikampfhärte an den Tag legen konnte, als es Union Berlin im letzten Spiel gegen den 1. FC Köln tat.
Der Druck auf den ballführenden Spieler war wesentlich geringer, weswegen die Fehlerquote bei den aufbauenden effzeh-Spielern im Vergleich zum Auftritt in Berlin ebenfalls deutlich weniger hoch war und die entstandenen Räume viel besser ausgenutzt werden konnten. Der effzeh selbst nahm auch eine Anleihe oder gar Lehre aus den vergangenen Spielen und stellte dem besten Hamburger Aufbauspieler Dudziak mit Dominick Drexler einen Aufpasser auf den Fuß, der die Kreise des spielintelligenten Linksfußes eingrenzte.
Andere Spielertypen bringen andere Ergebnisse
Die beiden Kölner Achter Hector und Drexler agierten mit dem Ball überaus variabel, ließen sich immer wieder auf Höhe der Mittellinie auf die Seiten fallen, um von dort aus mit Dribblings oder Pässen das Offensivspiel zu forcieren. Auffallend war auch, dass der 1. FC Köln mit Christian Clemens und Florian Kainz zwei Flügelspieler aufbot, die zwar jeweils unterschiedliche Qualitäten mitbringen, an diesem Tag von St. Pauli allerdings kaum eingebremst werden konnten. Der Österreicher Kainz zeigte sich extrem unternehmungslustig mit Ball und scheute sich nicht, gegen zwei oder gar drei Mann ins Dribbling zu gehen. Dass er aufgrund seiner Beidfüßigkeit fast nicht auszurechnen ist, stellte er bereits gegen Union unter Beweis. Mit Clemens agierte ein Spieler auf der rechten Seite, der deutlich kombinationsorientierter und vertikaler agiert als sein Konkurrent Marcel Risse.
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