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Müngersdorf

Restsaison des 1. FC Köln: Lahme Enten taumeln dem Ende entgegen

Acht Spiele hat der 1. FC Köln in der Bundesliga zwar noch vor der Brust, Hoffnung auf den Klassenerhalt besteht bei unserem Autor allerdings keine mehr. Die verbleibende Zeit bis Mitte Mai wird hart und langwierig, wie vorherige Abstiege bereits gezeigt haben.

Foto: Christof Koepsel/Bongarts/Getty Images

Denn: Beim ersten Abstieg des ruhm- und glorreichen 1. FC Köln in der Saison 1997/1998 quälte man sich zwar auch mehr schlecht als recht durch die Spielzeit, allerdings bestand zumindest bis zum vorletzten Spieltag noch eine realistische Chance auf den Klassenerhalt. Die Niederlage in Bielefeld am 33. Spieltag brachte den 1. FC Köln dann in die Position, am letzten Spieltag zuhause gegen Leverkusen gewinnen zu müssen und gleichzeitig auf eine Niederlage des Karlsruher SC und der Borussia aus Mönchengladbach zu hoffen. Karlsruhe verlor zwar und der effzeh führte zwischenzeitlich mit 2:0, durch den Sieg der Fohlen in Wolfsburg erstarben die Hoffnungen auf einen Last-Minute-Klassenerhalt allerdings jedoch rasch. Am Ende stand der verdiente Abstieg.

Abstieg des 1. FC Köln: Ein schleichender Prozess ohne Aha-Erlebnis

Beim nächsten Einstieg in den Fahrstuhl Richtung 2. Bundesliga war es wohl die Niederlage in Dortmund am 32. Spieltag, die den Abstieg endgültig einleitete. Gegen den späteren Meister aus dem Ruhrpott glich Dirk Lottner zwar noch aus, ein umstrittener Foulelfmeter von Marcio Amoroso kurz vor dem Ende sorgte allerdings für die 19. Saisonniederlage. Fünf Punkte wären aufzuholen gewesen auf den 1. FC Nürnberg, der selbst nicht mehr als maximal einen Punkt aus den verbleibenden letzten beiden Spielen holen durfte. Am 33. Spieltag gewann der effzeh zwar mit 2:0 gegen Freiburg, durch den gleichzeitigen Sieg der Nürnberger gegen Leverkusen war der Abstieg dann besiegelte Sache. Da half auch der Sieg am letzten Spieltag in Cottbus nichts mehr.

Eine lahme Ente war der 1. FC Köln auch in der Saison 2003/2004, wo man lange Zeit dem Geschehen hinterherhechelte und sich bereits ab Mitte April auf den dritten Abstieg der Vereinsgeschichte einstellen. Nach dem 29. Spieltag musste man zehn Punkte in fünf Spielen aufholen, nachdem man bis dahin überhaupt erst fünf Spiele gewinnen konnte – für den damaligen Kader unter Marcel Koller eine unlösbare Aufgabe. Der endgültige Sargnagel war dann eine 1:2-Niederlage gegen den FC Bayern zuhause, die restlichen Spiele waren nur noch Schaulaufen.

Foto: Bongarts/Getty Images

Noch acht Spiele der lahmen Enten: Wann wird der Abstieg fix?

Ähnlich war es zwei Jahre später, wo der Abstieg des effzeh nach der Heimniederlage gegen Hamburg (Eigentor Sinkiewicz) nur noch Formsache war. Sechs Punkte aus zwei Spielen und günstige Ergebnisse der Konkurrenz hätte man gebraucht, allerdings verloren die “Geißböcke” unter Hanspeter Latour mit 0:6 in Bremen und mussten sich ein weiteres Mal aus der Bundesliga verabschieden.

Der berühmt-berüchtigte Abstieg im Jahr 2012 mit den schwarzen Rauchwolken über der Südtribüne hätte erneut mit einem Sieg über die Bayern verhindert werden können – wenn Konkurrent Hertha nicht gegen Hoffenheim gewonnen hätte, wäre man tatsächlich noch auf den Relegationsplatz gesprungen und hätte dort gegen Fortuna Düsseldorf gespielt. Mit dem hochverdienten 1:4 ging allerdings auch dieses kleine bisschen Hoffnung flöten, der fünfte Abstieg der Vereinsgeschichte stand fest.

>>> Wer bleibt trotz Abstieg beim 1. FC Köln? Oder: Wird Hector zur Legende?

In dieser Saison wird es ähnlich wie bei den vorherigen Abstiegen auch kein Spiel geben, in dem es für den effzeh um Alles oder Nichts geht – der Abstieg ist wieder ein schleichender Prozess, der dann mit einem x-beliebigen Auftritt gegen irgendeine Mannschaft zur fixen Sache wird. Die Frage ist, ob es so nicht einfacher zu ertragen ist als mit einer Niederlage in einem Spiel, das dann den plötzlichen Niedergang besiegelt – so kann man sich eben über längere Zeit daran gewöhnen und der Frust ist vielleicht nicht allzu groß.

Dass man jetzt dennoch noch acht Spiele der lahmen Enten verfolgen muss, ist alleine schon hart genug – doch es ist auch nicht das erste Mal, dass man als effzeh-Fan in einer solchen Situation ist. Dementsprechend gilt das Motto: Auf die Zähne beißen, ertragen und auf bessere Zeiten hoffen.

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