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Auswärtsspiel

Das #KOEB04-Auswärtsspiel: “Roger Schmidt hat sich abgenutzt”

Das letzte Spiel des Jahres 2016 steht an: Mit dem Duell gegen Bayer 04 Leverkusen erwartet die effzeh-Fans eine emotional besonders intensive Begegnung. Mit Kevin Scheuren von meinsportradio.de haben wir über Roger Schmidt, die bisherige Saison von Bayer und mögliche Verbesserungsmaßnahmen diskutiert.

Foto: Maja Hitij/Bongarts/Getty Images

Bist du mit der Kaderzusammenstellung zufrieden?

Ich bin natürlich immer noch todtraurig, dass der Verein Kyriakos Papadopoulos hat ziehen lassen. Das ist ein Spieler, den wir in sehr vielen Spielen hätten gebrauchen können. Sein Herz und sein Einsatz, auch seine Durchsetzungskraft im offensiven Kopfball sind schon ein Brett. Aber das liegt auch daran, dass er mein absoluter Lieblingsspieler ist. Ansonsten ist das an und für sich alles sehr gut. Wir haben alle Leistungsträger halten können und haben uns punktuell richtig gut ergänzt. Leider kam ein Volland noch nicht richtig zur Entfaltung (falsche Position) und auch ein Baumgartlinger tut sich noch schwer, weil ihm schlichtweg noch die Qualität fehlt. Aber bis auf die altbekannten Probleme in der Kaderbreite (auch qualitativ) ist der Kader in den ersten 12, 13 Spielern toll besetzt und sollte in der Lage sein, eine Menge zu erreichen.

Wie stehst du zu den handelnden Personen? Sind Rudi Völler und Roger Schmidt überhaupt noch tragbar?

Beide absolut nicht mehr. Roger Schmidt hat sich abgenutzt und man sollte sich schnellstmöglich eingestehen, dass eine Trennung das Beste für beide Seiten ist. Rudi Völler ist für mich ein Sinnbild der Leverkusener Klüngelei und der Komfortzone.

Foto: Stuart Franklin/Bongarts/Getty Images

Da wird nicht sonderlich Druck aufgebaut, sondern sich darauf berufen, dass es ja noch die Rückrunde gibt und das bereits nach Spieltag 13 oder so. Auch in den letzten Jahren ist Völler für mich nur noch durch irgendwelche bescheuerten Interviews aufgefallen und nicht damit, womit ich ihn eigentlich erwarten würde: Sinne schärfen, Druck hochhalten und auch den Finger in die eigenen Wunden legen. Matthias Sammer hat das in München bspw. richtig gut gemacht.

Das würde ich von Völler erwarten. Das ist aber in den letzten Jahren schon nicht mehr so gewesen. Ich habe in den vergangenen Tagen bei Twitter mal geschrieben, dass eigentlich von oben (beginnend im Gesellschafterausschuss mitsamt Vorsitzendem Werner Wenning) bis zum Stadionsprecher (der ja echt eine Frechheit ist) alles ausgetauscht werden sollte. Frische Köpfe, neue Ideen, ein kompletter Neuanfang. Dass das nicht passieren würde, ist mir klar. Aber es wäre der Schritt in eine bessere Zukunft für Bayer 04 Leverkusen. Zu viele Personen hängen schon zu lang an ihren Posten. Das muss ein Ende haben.

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“Rudi Völler und Roger Schmidt fehlt die Selbstreflexion”

Wie beurteilst du denn die Außendarstellung von Rudi Völler? Lenkt er damit geschickt von eventuellen sportlichen Schwächen ab oder macht er neue Baustellen auf?

Keiner redet Situationen besser schön als Rudi Völler. Er meldet sich gerne zu Wort, wenn es nicht läuft, aber dann schießt er eben gegen Gegner, Schiedsrichter oder die Presse. Also irgendwie fehlt mir da, wie oben bereits beschrieben, die Selbstreflexion über den Verein, die Leistungen und Entwicklungen. Ernst nehmen kann man den sowieso schon lange nicht mehr. Dann geht er mal hoch und dann verpufft es wieder – Choleriker eben.

Kann ein Sieg im abschließenden Spiel tatsächlich wieder dafür sorgen, dass in Leverkusen wieder Harmonie herrscht?

Es kann zumindest dafür sorgen, dass Roger Schmidt weiterarbeiten darf und die trügerische Ruhe über die Winterpause anhalten wird. Dann kommen Berlin und Gladbach in den ersten beiden Heimspielen und wenn die dann ebenso verloren gehen sollten, wie zuletzt gegen Ingolstadt, dann geht der gleiche Scheiß wieder von vorne los. Wir befinden uns halt in einem Hamsterrad, das sich immer weiter dreht.

Lest auf der nächsten Seiten: Kevin über die Derby-Frage, Teamwork und seinen Wunschtorwart.

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