Das Derby steht an! Im Vorfeld des Saisonauftakts in Mönchengladbach sprachen wir mit Fohlen-Fan Markus Krause über Spiel und Perspektiven.
Am Sonntag geht es endlich los für den 1. FC Köln! Auf den Tag genau drei Monate nach dem umjubelten 2:0-Heimsieg gegen den 1. FSV Mainz 05 und der Qualifikation für die Europa League beginnt wieder die Bundesliga. Gegner zum Anfang ist niemand Geringeres als der ewige Rivale vom Niederrhein – Borussia Mönchengladbach empfängt am Sonntag um 18 Uhr den ruhm- und glorreichen 1. FC Köln. Wir haben vor dem Spiel mit Markus Krause (Twitter: @mm_krause) gesprochen, der als freiberuflicher Journalist arbeitet und die Borussia im Herzen trägt. Was er zum Derby sagt, wie die Borussia momentan drauf ist und was der Transfer von Raul Bobadilla soll, erfahrt ihr im Interview.
Markus, am Sonntag ist es soweit – das Derby steht an. Welchen Stellenwert hat das rheinische Duell für dich? Kann man mit einem besseren Spiel in die Saison starten?
Derbys sind immer etwas ganz Spezielles. Auf und neben dem Platz. Die Statistik spricht vielleicht minimal für uns, aber ich erwarte eine umkämpfte Partie. Meiner Meinung nach gibt es sicherlich leichtere Spiele, um in eine Saison zu starten, denn hier ist der Druck gleich schon zu Beginn sehr hoch. Ein Sieg würde sicherlich beflügeln, aber eine Niederlage dürfte ebenso noch lange nachschwingen – auf beiden Seiten. Leider habe ich schon ein paar Jahre kein Derby mehr live erleben können, ich glaube und hoffe aber trotzdem, dass es im Stadion heißer hergeht als außerhalb – bei aller Gewaltdiskussion, die wir aktuell haben.
Die Generalprobe war mit dem Pokalerfolg in Essen sicherlich etwas holprig – wie steht es um die Form der Fohlen?
Da sprichst du ein Thema an, das sicherlich nicht so leicht zu behandeln ist. Die Vorbereitung war durchwachsen, aber man soll Testspiel-Ergebnisse ja bekanntlich nicht zu hoch bewerten. Das Pokalspiel hat aber eins gezeigt: Die Mechanismen müssen noch reifen. Aber das war nach den Abgängen von Andreas Christensen und Mahmoud Dahoud ja zu erwarten. Hinzu kommt die bittere Verletzung von Strobl, der wirklich eine gute Vorbereitung hatte. Ich bin gespannt, wer am Sonntag neben Kramer spielen wird, der Auftritt unseres Neuzugangs Denis Zakaria gegen Essen war ja teilweise etwas überhastet.
Ein Sieg würde sicherlich beflügeln, aber eine Niederlage dürfte ebenso noch lange nachschwingen – auf beiden Seiten.
Was darf man von Borussia Mönchengladbach in der kommenden Saison erwarten? Wie sieht die Zielsetzung des Vereins aus? Was wünscht du dir für deinen Verein?
Max Eberl spricht bekanntlich ja immer von der Einstelligkeit. In einem anderen Interview sprach er von „besser als Platz neun“. Was Eberl aber gekonnt verpackt, ist eigentlich, dass sein klares Ziel Europa ist. Und das würde ich auch so unterschreiben. Ich erwarte eine umkämpfte Bundesliga-Saison, oben wie unten, aber unser Ziel muss der Europapokal sein. Wichtig ist: Sollte es einmal nicht so laufen, müssen unsere Fans da sein und die Mannschaft unterstützen.
Die beiden Schlüsseltransfers waren sicherlich Matthias Ginter und Vincenzo Grifo. Wie haben sich die beiden bisher eingefügt?
An Matthias Ginter wird so schnell keiner vorbeikommen, wenn er sich nicht außergewöhnliche Fehler leistet. Der Ex-BVB-Akteur ist absoluter Wunschspieler von Max Eberl gewesen und einen solchen Stellenwert hat er damit auch inne. Bei Vincenzo Grifo sieht es hingegen etwas anders aus. Er hat seine Standard-Qualitäten in der Vorbereitung zwar aufblitzen lassen. Doch zuletzt merkte man schon, dass er sich noch an unseren Stil gewöhnen muss, wie auch die ausbleibende Einwechslung gegen Essen gezeigt hat.
Unter der Woche wurde bekannt, dass Gladbach Raul Bobadilla verpflichtet hat – der Argentinier kehrt damit zum zweiten Mal nach Gladbach zurück. Wie beurteilst du den Transfer?
Ich bin noch zwiegespalten. Auf der einen Seite ist Bobadilla ein gestandener Bundesliga-Profi, der laut Statistik in jedem dritten Spiel an einem Tor beteiligt ist. Auch über seine kämpferischen Qualitäten müssen wir nicht sprechen. Aber ich bin ja allgemein skeptisch bei einem Strafraumstürmer, da dieser meiner Meinung nach keinen Platz in unserem System hat. Er wird wohl dauerhaft von der Bank kommen, um unserem Spiel noch einmal eine neue Richtung zu geben, wenn es mal nicht so läuft. Und zusätzlich kann er sicher einem weiteren Neuzugang, Julio Villalba, bei der Integration helfen.
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