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Auswärtsspiel

Auch nächste Saison gegen den Abstieg

Vor dem Auswärtsspiel des effzeh sprachen wir in unserem Auswärtsspiel mit Stephan Urbach. Seines Zeichens glühender FCA Fan und seit neuestem Moderater bei meinsportradio.de

© Stephan Urbach
© Stephan Urbach

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Zu den Spielen unseres geliebten und glorifizierten ersten Fußballclubs Köln stellen wir in dieser Saison einem Fan der gegnerischen Mannschaft ein paar Fragen. Und weil Gegner ja immer irgendwie “auswärts” sind, egal ob der effzeh zu Hause oder auf fremdem Platz antritt, und weil die Sichtweise von “auswärts” kommt, heißt die Kategorie folgerichtig “Auswärtsspiel”. Für das Duell gegen den FC Augsburg sprachen wir mit Stephan Urbach. Seine Kurzbeschreibung in eigenen Worten: “Ich bin als gebürtiger Augsburger schon lange Sympatisant des FCA und
habe ihn in Anstoss 3 auch zu mehreren Meisterschaften geführt. Aktiv im Stadion bin ich seit 2005, als sie im letzten Spiel gegen Regensburg, welche damals von Mario Basler trainiert wurden, den Aufstieg in die 2. Liga verpasst haben. Seit dem sie dann 2006 in die 2. Liga aufgestiegen sind, verpasse ich auch so gut wie kein Heimspiel mehr. Mittlweile bin auch regelmäßig zu Gast bei “Auf die Zierbelnuss” dem FC Augsburg Podcast auf MeinSportradio.de.”

Im effzeh.com -Auswärtsspiel spricht er über die derzeitige Form der Augsburger, die Chance auf den Einzug in den UEFA Pokal sowie dem Erfolgsrezept des Vereins.

effzeh.com: Vier Niederlagen aus den letzten sechs Spielen. Geht dem FCA etwa auf der Zielgeraden ein wenig die Puste aus?

Stephan Urbach: Ja, der FCA hat zwei große Probleme momentan, zum eine waren und sind viele Spieler verletzt, dass momentan auch nicht die beste 11 immer spielt. Zum anderen sind sie durch die Platzierung in eine Position gekommen, in der sie das Spiel machen müssen. Was wirklich ein großer Schritt ist, für eine Mannschaft die vorher sehr stark über Pressing und Zweikämpfe ins Spiel gekommen ist, jetzt eigene Ideen zu haben.

Dennoch steht Augsburg hervorragend da und kann noch vom internationalen Parkett träumen. Wäre das eventuell noch zu früh für Klub und Umfeld?

Dass es zu früh ist, ist allgemein die Meinung in der Stadt. Für die Menschen hier ist es einfach nur ein großes Geschenk, dass dieser Verein in der Bundesliga spielen darf. Auf der anderen Seite schlechter wie Mainz, die diese Saison in der ersten Runde gleich rausgeflogen sind können wir uns nicht anstellen. Ich persönlich hoffe es klappt trotzdem.

Nach der letzten Saison ist unter anderem Kevin Vogt, den wir Euch abluchsen konnten, abgewandert. Droht Euch nach der Klasse-Saison wieder ähnliches?

Jain, diese Saison haben wieder mehr die älteren Routiniers überzeugt, daher sind sie nicht so extrem attraktiv für andere Vereine, wie Vogt, Ostrzolek und Hahn. Wobei natürlich ein Baba, der als Ostrzolek-Ersatz geholt wurde, mittlerweile auch bei Real und Mailand gehandelt wird, da er aber eine längerfristigen Vertrag hat sehe ich noch keine Not ihn abzugeben. Auf jeden Fall wachsen mit den guten Leistungen wieder die Begehrlichkeiten, daher wird vielleicht doch der ein oder andere Leistungsträger gehen, so weh das tut.

© Stephan Urbach

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Von außen wirkt es so, dass der FCA als relative No-Name-Truppe perfekt funktioniert, einzig Daniel Baier sticht etwas heraus. Macht das Kollektiv die Qualität des Teams aus?

Definitiv, diese Mannschaft ist zum Großteil für den Klassenerhalt ausgerichtet, und würde notfalls auch mit den meisten eine Etage tiefer gehen, auch weil der Etat noch der 2. Kleinste in der Liga ist. Man sieht es momentan auch deutlich, wenn nicht jeder 100% gibt, hat diese Mannschaft keine Chance in dieser Liga, weil die individuelle Klasse fehlt.

Baier oder auch Halil Altintop und Raul Bobadilla galten als in der Bundesliga gescheitert und blühen bei Euch wieder auf. Ist das eine notwendige Strategie, um in der Bundesliga zu bestehen?

Ja, das hat Andreas Rettig in der 2. Liga angefangen. Das ist ein sehr günstiger weg an talentierte Spieler zu kommen, die dann auch noch motiviert sind, weil sie eben genau beweisen wollen, dass sie doch etwas drauf haben. Wobei das natürlich nicht immer funktioniert, ein Aristide Bancé, der bei Mainz sehr gut war, hat es auf keinen Treffer gebracht.

Immer wieder wird Augsburg vor der Saison als Abstiegskandidat gehandelt, um letztlich dann überraschend gut abzuschneiden. Wo soll der Weg des FCA aus deiner Sicht hinführen?

Es ist auf jeden Fall von Vorteil von Anfang an, in und um den Verein auf den Abstiegskampf eingestellt zu sein. Die Mannschaften die es nicht erwarten tun sich ja bekanntermaßen am schwersten damit. Daher sehe ich auch nächste Saison kein anderes Saisonziel, selbst wenn es fürs internationale Geschäft reicht. Ich hoffe einfach das wir uns weiter in der Liga etablieren, wenn es für mehr reicht nehmen wir das mit. Die guten Spieler sind aber nach solchen Saisons dann auch schnell wieder weg, daher sind wir vielleicht in der oberen Tabellenhälfte nur zu Besuch.

Auch insgesamt macht der Verein einen sehr gefestigten Eindruck, die Verträge mit Trainer Markus Weinzierl und Manager Stefan Reuter wurden langfristig verlängert. Kurzum: Es herrscht Ruhe rund um den Klub. Ist das Teil des Erfolgsgeheimnisses?

Ja, das ist neben dem “Noch etwas beweisen wollen” ein ganz wichtiger Faktor um mit dieser Mannschaft Erfolg zu haben. Daher wird auch sehr großes Augenmerk darauf gelegt, alles auch intern zu lösen. Ebenso wird auch sehr hohen Wert darauf gelegt eine familäre Stimmung aufzubauen, daher sind bei vielen Events auch die Spielerfrauen dabei, und nach Siegen auch die meisten Spielerkinder mit auf dem Feld. Deswegen ist auch meine Hoffnung, dass ein Raúl Bobadilla als Vater neben dem Platz doch mal deutlich ruhiger wird. Damit er nur auf dem Platz für Schlagzeilen sorgt.

Der vor der Saison zu Euch gewechselte Markus Feulner ist der einzige Ex-Kölner im FCA-Kader. Wie schlägt er sich bislang?

© Stephan Urbach

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Der alte Franke, hat sich reingebissen. Mit Kevin Vogt, der wirklich eine phänomenale Entwicklung bei uns gemacht hat, sehr große Schuhe zu füllen gehabt. Der von Leverkusen ausgeliehene Dominik Kohr, hatte da auch lange die Nase vorne. Aber durch seine Routine hat er sich seinen Platz erarbeitet, zu letzt hat er aber auch oft als Außenverteidiger aushelfen müssen. Sein größtes Problem ist auf jeden Fall sein Dickschädel, da er doch sehr stark zum Meckern mit dem Schiri neigt, daher hat er schon 8 Gelbe Karten auf seinem Konto.

Wenn wir effzeh-Fans an Augsburg denken, kommt uns zumeist das unrühmliche Pokal-Viertelfinale in den Sinn. Aber an was denkst du, wenn es um den effzeh geht? Wie ist deine Verbindung zu unserem Klub?

Ja an das Pokalspiel erinnere ich mich, Lukas Podolski bestimmt auch. Aber ansonsten habe verbinde ich den effzeh natürlich sofort mit der Stadt Köln, daher freue ich mich sehr auf die Partie, weil ich einfach sehr große Sympathien für die Rheinländer ansich häge. Die Mentalität ist bei euch einfach eine ganz andere. Ihr seit viel leichter zu begeistern, wir spielen gerade auf Platz 6 und sprechen noch immer von dem Abstieg, ihr würdet wohl eher diskutieren, wo ihr gerne hinfahren würdet, und wo ihr denn den Europapokal hinstellt.

Zum Abschluss: Dein Tipp, bitte!

Es wird eng, aber zu Hause sind wir doch immer etwas stärker, daher 2:1.

Herzlichen Dank für das nette Interview.

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