Bei klirrender Kälte und großem Zuschauerandrang fand am Montag am Geißbockheim der Trainingsauftakt des effzeh statt.
Nur elf freie Tage lagen zwischen dem letzten Spiel im Jahr 2016 und dem Trainingsauftakt für die Rückrunde der Saison 2016/2017. Aufgrund Europameisterschaft und Olympia ist die Winterpause in dieser Saison knapp bemessen, damit der volle Terminkalender eingehalten werden kann. Für den effzeh stehen bis Mai noch 18 Spiele in der Bundesliga und hoffentlich mehrere im Pokal an. Deshalb nahmen Peter Stöger und seine Mannen am Montagnachmittag das Training wieder auf, um sich in den drei verbleibenden Wochen bis zum Spiel in Mainz (Sonntag, 22. Januar) wieder in Form zu bringen.
Kein großer Substanzverlust vor dem Trainingsauftakt
Die kurze Pause bewirkt natürlich keine ganz großen Substanzverluste. Mit dem richtigen Programm an der Hand können Fußballprofis ihr Fitnesslevel relativ lange halten, ohne dass ein intensiver Trainingsreiz gesetzt werden muss. Von daher dürfte es auch nicht lange dauern, bis es im Trainingsbetrieb des effzeh wieder mit voller Intensität zur Sache geht. Linksverteidiger Konstantin Rausch sagte gegenüber FC-TV: “Natürlich hat jeder die freien Tage genossen. Aber wenn man länger frei hat, braucht man auch länger, um wieder reinzukommen”.
Stöger: “Keine normale Vorbereitung”
Sein Chef Peter Stöger blies ins gleiche Horn: “Ein richtiges Abschalten war das für die Jungs nicht, aber wir müssen die Situation so annehmen, wie sie ist. Wir werden sie jetzt ein paar Tage heranführen und dann die Intensität steigern. Dann beginnt eh schon wieder die Vorbereitung auf das erste Spiel”. Deswegen sei es für ihn auch keine “normale Vorbereitung”. Bezüglich der Rekonvaleszenten sagte Stöger, dass man zwar schon einen Zeitplan habe, aber auch nichts überstürzen wolle. “Zug um Zug wird der ein oder andere zurückkehren und wie Dome Maroh immer mehr integriert”.
Lehmann und Bittencourt auf dem Weg zurück
Innenverteidiger Maroh kehrte bereits vor dem Spiel gegen Leverkusen ins Mannschaftstraining zurück. So sind momentan nur noch Timo Horn, Matthias Lehmann, Leonardo Bittencourt und Marcel Risse im Krankenstand. Bei Horn dürfte eine Rückkehr ins Mannschaftstraining bis Februar dauern, Risse wird diese Saison gar nicht mehr zurückkehren. Lehmann und Bittencourt arbeiten noch individuell, sind aber auf dem Sprung zurück in den Kreis der Mannschaft. Bis zum Spiel in Mainz dürften beide wieder konkurrenzfähig sein.
Trainingsauftakt, Testspiele, Bundesliga
Die erste Trainingswoche schließt der effzeh mit einem Testspiel gegen den VfL Bochum am Samstag ab. Die zweite Trainingswoche verschafft den Spielern mit dem Duell gegen den Zweitligisten aus Stuttgart die Möglichkeit, sich erneut unter Wettkampfbedingungen zu beweisen. Am darauffolgenden Wochenende findet ein weiteres Testspiel gegen einen bis dato noch unbekannten Gegner statt. So kann man davon ausgehen, dass die Mannschaft schneller als sonst in ihren Rhythmus finden dürfte.
“Werden nichts holen, um Leute zufriedenzustellen”
Ob und vor allen Dingen welche Verstärkungen noch zum Kader hinzustoßen, wollte Peter Stöger im Gespräch mit dem Pay-TV-Sender Sky nicht beantworten. Der effzeh werde nur dann aktiv, wenn es sich wirklich lohnen würde, sagte Stöger. Er zitierte dabei erneut die passende Kombination aus Wirtschaftlichkeit, fußballerischer Notwendigkeit und Charakter, die im Vorfeld eines möglichen Transfers abzuklopfen sei. Abschließend hielt er fest: “Wir werden nicht irgendetwas holen, nur um die Leute zufriedenzustellen”.
Stögers Taktik der ruhigen Worte
Auch der Abgang von Mergim Mavraj nach Hamburg ändere daran nichts. Es wäre sogar möglich gewesen, dass der effzeh auch mit Mavraj noch einmal auf der Innenverteidiger-Position nachgelegt hätte. Gegenüber dem Geissblog.Koeln sagte Stöger, dass man “es auch so bewerkstelligen könnte”, da Mavraj zwar weg, dafür Maroh wieder fit sei. Stöger wird wissen, dass kurz- bis mittelfristig ein weiterer Innenverteidiger verpflichtet werden muss – seine Strategie der ruhigen Worte ist aber in Zeiten des aufgewühlten Transfermarkts durchaus wohltuend. Darüber hinaus pflegt er damit das mannschaftsinterne Klima, da er dem vorhandenen Personal Selbstvertrauen gibt.
Clemens beim Trainingsauftakt: “Schritt war absolut richtig”
Zum vorhandenen Personal gesellte sich am Montag auch das erste Mal der Rückkehrer Christian Clemens dazu. Der ehemalige Mainzer gestand dabei, dass er sehr zufrieden sei, wieder in Köln zu sein. “Der Schritt war absolut richtig. Ich fühle mich noch nicht so heimisch, weil ich noch im Hotel lebe, aber das wird sich schnell ändern”. Die Entwicklung der letzten Jahre sei für ihn ausschlaggebend gewesen, wieder in seine Geburtsstadt zurückzukehren. Die mannschaftliche Geschlossenheit sei “überragend”, dazu machen die Verantwortlichen einen “sehr guten Job”. Ob Clemens dann allerdings beim Duell gegen seinen Ex-Klub Mainz sofort in der Startelf steht, ist abzuwarten. Das vorhandene Personal hat seinen Job zuletzt ja auch sehr gut gemacht.