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Müngersdorf

Die U17 und U19 des 1. FC Köln: Die Besten im Westen – aber wie lange noch?

Sowohl bei U19 als auch bei der U17 führt der Nachwuchs des 1. FC Köln die Tabelle der Bundesliga West an. Das spricht für die starke Arbeit bei den jungen “Geißböcken”, die allerdings in Gefahr ist.

1. FC Köln U19 Jubel
Foto: imago images / Herbert Bucco

Am ersten Februarsonntag ist Ruthenbecks Elf den Gästen aus Dortmund über weite Strecken des Spiels ebenbürtig, müssen sich jedoch nach einem Doppelschlag von Moukoko kurz vor der Pause 0:2 geschlagen geben. Bei den starken Düsseldorfern schießen Robert Voloder und Jacob Anton Jansen den FC in den Schlussminuten zu einem kaum mehr erwarteten 2:0-Sieg, bevor dann die Aachener Alemannia u.a. durch zwei Tore des südkoreanischen Neuzugangs Jae-hwan Hwang mit einer 6:0-Niederlage in die Kaiserstadt zurückgeschickt wird.

Dem 1:0-Auswärtssieg in Bochum folgt ein 4:0 gegen den Wuppertaler SV. Jae-hwan Hwang trifft erneut, und der aus der U17 hochgezogene Torjäger Maximilian Schmid erzielt den 4:0-Endstand. Mit dem gleichen Resultat wird der MSV eine Woche später besiegt, bevor die Corona-Krise die Saison auf unbestimmte Zeit unterbricht.

Defensiv enorm stark und offensiv ideenreich

Vor der Saison hatte es einen riesigen Umbruch bei der U19 gegeben. Nicht weniger als 19 Spieler des Vorjahresteams verließen den FC, darunter Leistungsträger wie Vincent Müller, Dominik Becker, Can Bozdogan und Darko Churlinov. Aus der U17-Meistermannschaft rückten 15 Akteure zur U19 rauf, dazu kamen mit Mathias Olesen von Eintracht Trier und Sava Cestic von Schalke 04 zwei externe Neuzugänge, die das Team erheblich verstärkten.

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Daniel Adamczyk trug mit starken Reflexen und sachlichem Torwartspiel maßgeblich dazu bei, dass der FC in 20 Saisonspielen lediglich neun Gegentore kassierte. Der zweite Torwart der U19, Vincent Friedsam, Jugendnationalspieler wie Adamczyk, fiel verletzungsbedingt monatelang aus. Auf der rechten defensiven Außenbahn zeigte Meiko Sponsel in den ersten Saisonspielen, dass er den Sprung in die höhere Altersklasse mit Zweikampfstärke und Offensivdrang problemlos zu bewältigen vermochte. Als er verletzungsbedingt ausfiel, bewies Eladan Islamovic, dass er auf dieser Position mehr als nur ein Ersatz ist.

Die U19 des 1. FC Köln | Foto: effzeh.com/Kurt Ludwigs

Mit einer Vertragsverlängerung wurde Erkan Akalp für seine konstant guten Leistungen auf der linken defensiven Außenbahn belohnt, wo er mit seinem offensiven Gegenpart, Marvin Obuz, für sehr viel Gefahr für das gegnerische Tor sorgte. Mannschaftskapitän Robert Voloder bildete mit Sava Cestic beziehungsweise Elias Oubella eine starke Innenverteidigung, die sich durch gutes Stellungsspiel, konsequente Zweikampfführung und sicheres Aufbauspiel auszeichnete. Voloder nimmt bis zum Ende der Saison am Training der Profis teil, Cestic fuhr mit in deren Wintertrainingslager und Oubella kam bereits mehrmals in der U21 zum Einsatz.

Den Übergang in die U19 überzeugend geschafft

Auf der 6er-Position traten Mathias Olesen und Georg Strauch positiv in Erscheinung. Olesen gefiel durch seine Dynamik und Lauffreudigkeit, Georg Strauch durch geschickte Zweikampfführung und Passsicherheit. Wie Akalp wurden auch Olesen und Strauch länger an den Verein gebunden. Sebastian Papalia, der Kapitän der U17-Meistermannschaft, kam auf 18 Einsätze, wurde jedoch zumeist eingewechselt, stellte dann aber oft unter Beweis, wie sehr er dann als Mentalitätsspieler dem Team helfen kann. Joshua Schwirten, sein Mannschaftskollege aus der letztjährigen U17, fehlte verletzungsbedingt in den ersten Saisonspielen, ergatterte dann aber sofort einen Stammplatz im offensiven Mittelfeld, wo er sich ideenreich und torgefährlich zeigt.

Jan Thielmann konnte durch seine Schnelligkeit, sein aggressives Anlaufverhalten und Abschlussstärke so überzeugen, dass er zur 1. Mannschaft hochgezogen wurde.

Zu Saisonbeginn konnte die U19 mit Tim Lemperle, Sebastian Müller, Jan Thielmann und Marvin Obuz auf vier enorm starke Offensivspieler zurückgreifen, die, wenn sie fit waren, auch immer gemeinsam zum Einsatz kamen. Sebastian Müller stellte dabei mit den 13 Treffern, die er bis zur Winterpause erzielte, seine enorme Torgefahr unter Beweis, wechselte dann jedoch zu Arminia Bielefeld. Jan Thielmann konnte durch seine Schnelligkeit, sein aggressives Anlaufverhalten und Abschlussstärke so überzeugen, dass er zur 1. Mannschaft hochgezogen wurde und seinen ersten Profivertrag unterschrieb.

COLOGNE, GERMANY - DECEMBER 14: Jan Thielmann of Koeln shoots on goal during the Bundesliga match between 1. FC Koeln and Bayer 04 Leverkusen at RheinEnergieStadion on December 14, 2019 in Cologne, Germany. (Photo by Lars Baron/Bongarts/Getty Images)

Foto: Lars Baron/Bongarts/Getty Images

Tim Lemperle bereitete auf der rechten Angriffsseite zahlreiche Treffer vor und gefiel vor allem mit seiner technischen Eleganz. Im Wintertrainingslager kam er für die Profis im Spiel gegen den RSC Charleroi zum Einsatz und erzielte bei der 1:2-Niederlage das einzige Tor für die Kölner. Sein Pendant auf der linken Außenbahn, Marvin Obuz, sorgte mit seinen Tempodribblings für viel Torgefahr und traf selber sechsmal ins Schwarze. Jacob Anton Jansen, der Torjäger der U17-Meistermannschaft, musste sich erst an das höhere Leistungsniveau in der U19 gewöhnen, hat sich mittlerweile aber immer näher an die Stammformation herangearbeitet. Winterneuzugang Jae-hwan Hwang brillierte mit hohem Tempo, Wendigkeit sowie hervorragender Technik und konnte seine Treffsicherheit mit drei Toren unter Beweis stellen, muss jedoch körperlich noch stärker werden.

Eine hohe fußballerische Qualität, extremes Gegenpressing und eine Top-Mentalität!

Neben Mathias Olesen, Sava Cestic und Jae-hwan Hwang, die in ihren Heimatländern zu Nationalmannschaftseinsätzen kamen, konnten sich auch eine Reihe ihrer Mitspieler über Berufungen in Jugendnationalmannschaften freuen. So wurden Torwart Daniel Adamczyk, Tim Lemperle, Marvin Obuz und Jan Thielmann in die U18-Auswahl des DFB berufen, während Erkan Akalp, Robert Voloder und Sebastian Müller zu Einsätzen in der deutschen U19-Nationalmannschaft kamen.

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Mit nur neun Gegentoren erwies sich die U19 als defensives Bollwerk, wofür neben der Abwehr auch das Mittelfeld und der Sturm durch extremes Gegenpressing verantwortlich zeichnete. Mit 55 erzielten Tore stellt der 1. FC Köln die drittbeste Offensive der A-Junioren Bundesliga West. Stellt man dem die ungleich höhere Anzahl herausgespielter Torchancen gegenüber, so zeigen sich hier Optimierungsmöglichkeiten für die junge Geißbock-Elf. Trainer Stefan Ruthenbeck ist sich dieses Verbesserungspotentials bewusst, sagte aber bezogen auf das 0:0 bei Preußen Münster effzeh.com in einem Interview: „Wir fokussieren uns dann auf andere positive Aspekte, so haben wir es aufgrund unserer Spielkontrolle geschafft, nicht zu verlieren. Das sind Entwicklungen, die enorm wichtig sind.“

Trotz aller Erfolge – ein sorgenvoller Blick in die Zukunft

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