Meré und Queiros stehen für eine lange Liste von jungen Talenten, die aus dem nicht-deutschsprachigen Ausland zum FC transferiert wurden und deren Karrieren in Köln nur ganz selten erfolgreich begonnen haben. Die meisten Spieler gingen schnell wieder weg, wohl aus Sorge, dass sie andernfalls nirgendwo noch eine Anstellung mit guter Perspektive finden. Die folgende auf transfermarkt.de basierende Übersicht gibt an, welcher Spieler wann in welchem Alter aus dem Ausland zum FC stieß (bis zu einem Alter von 24 Jahren, ohne die gezahlten Ablösesummen).
Eine Dekade voller Fehlschläge
- 08/09: Pedro Geromel (22), Miro Varvodic (19)
- 09/10: Zoran Tosic (22) (Leihe)
- 10/11: Konstantinos Giannoulis (22), Alexandru Ionita (20), Mato Jajalo (22), Tomoaki Makino (23)
- 11/12: Mikael Ishak (18), Ammar Jemal (24) (Leihe), Odise Roshi (19)
- 12/13: Bruno Nascimento (21)
- 13/14: Bard Finne (18), Roman Golobart (21), Kazuki Nagasawa (22)
- 14/15: Deyverson (23) (Leihe), Tomas Kalas (21) (Leihe), Pawel Olkowski (24)
- 15/16: Filip Mladenovic (24), Frederik Sörensen (23)
- 16/17: Sehrou Guirassy (20)
- 17/18: Vincent Koziello (22), Jorge Meré (20), Joao Queiros (19)
- 18/19: –
Nimmt man die letzten zehn Jahre als Grundlage für eine Bilanz ergibt sich ein erschreckendes Bild. Von den fest verpflichteten Spielern war ausschließlich Pedro Geromel ein langjähriger Leistungsträger, dessen Zeit in Köln allerdings ein unwürdiges Ende nahm. Alle anderen waren entweder bestenfalls Teilzeitstammkräfte (etwa Mato Jajalo und Pawel Olkowski) oder wurden nach maximal einem Jahr nahezu ohne Einsatzzeiten wieder abgegeben (u.a. Tomoaki Makino, Alexandru Ionita, Tomas Kalas oder Bruno Nascimento).
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Mit Mikael Ishak (20 Scorerpunkte in der letzten Saison in Nürnberg) hatte man keine Geduld, obwohl auch er damals schon gute Anlagen besaß. Ein finanzielles Plus erreichte der FC gerüchteweise lediglich bei Bard Finne und Kazuki Nagasawa.
Foto: Lucas Uebel/Getty Images
Für die finale Beurteilung von Jorge Meré, Sehrou Guirassy und Vincent Koziello ist es noch zu früh, wenngleich sich bei Meré ebenfalls ein Abgang andeutet und Koziello in Nizza schon einige Jahre auf Profiniveau absolvierte. Die Tendenz ist trotzdem eindeutig: Der FC hat bei Transfers von jungen Spielern aus dem Ausland eine Dekade voller Fehlschläge erlebt. Trotzdem gab es in dieser Zeit weder Fehleranalysen, noch zog der Klub Lehren für die Zukunft. Wer nicht sofort unumstrittener Stammspieler war, verschwand schnell wieder auf dem Abstellgleis.
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