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Trainer Holger Stanislawski hat sich gewohnt locker und redselig den Fragen der Fans gestellt. In einem Stream bei einer großen Kölner Tageszeitung beantwortete Stanislawski live on Air diverse Fragen, die FC-Fans vorher einreichen konnten. Natürlich stand dabei vor allem die sportliche Situation im Mittelpunkt des Interesses.
„Es braucht noch ein bisschen Zeit, das hier ist ein extremer Umbruch. Es ist nicht schnell, schnell dann auch alles da. Das ist ein Prozess, der entsteht. Dann wächst da auch was zusammen zwischen Fans und Mannschaft“, erklärte der Trainer hinsichtlich der sportlichen Entwicklung des Vereins und der Mannschaft.
Aber natürlich hat auch das Trainerteam konkrete Ziele: „Wir wollen mehr Tore und mehr Punkte haben. Und dann hochrutschen in der Tabelle. Ich denke der Verein, das Präsidium, alle Beteiligten haben die nötige Ruhe, der Rückhalt ist also absolut da.“ Doch auch die Konkurrenz schläft nicht, das weiß auch Stanislawski. Die größten Aufstiegsfavoriten sieht er in Braunschweig, 1860, St. Pauli und natürlich Lautern und Hertha, doch auch der effzeh sei nicht chancenlos: „Christoph Daum hat ja gesagt es wäre eine Weltsensation, wenn wir den Aufstieg schaffen. Für Sensationen sind wir immer zu haben“, erklärte Stanislawski. Man nimmt ihm die Lockerheit und Ruhe, die er transportiert, dabei absolut ab.
Doch auch Themen, die nicht direkt mit Fußball zu tun haben, brannten den Fans auf der Seele. Dabei darf natürlich die immer wieder gern gestellte Frage nach unserem altehrwürdigen Bier nicht fehlen. Also Stani, wie ist das mit dir und dem Kölsch? „Ich bin nicht so der Biertrinker. Kölsch kenn ich, das gibt’s ja auch in Hamburg. Es schmeckt mir ganz gut, also wenn ich hier bin, trinke ich natürlich Kölsch.“ Sehr diplomatisch gesagt und wenn seine Wünsche wahr werden, hat der hanseatische Kulttrainer noch ein paar Jahre Zeit doch noch zum Bierliebhaber zu werden: „Ich habe zwar noch nicht so viel gesehen von der Stadt und mir auch noch keine Wohnung gesucht, aber was ich gesehen habe gefällt mir sehr gut. Und ich hoffe ich habe ein paar Jahre Zeit die Stadt richtig kennenzulernen.“
Das Kölsche Lebensgefühl jedenfalls scheint Stanislawski schon einmal gut zu liegen: „Offen, ehrlich, direkt, dabei aber immer positiv“, so sieht Stanislawski den Kölner an sich, „genauso bin ich auch“, fügt er hinzu. Und von dieser Einschätzung will sich der Trainer auch an Karneval gerne ein Bild machen, auch wenn er eingesteht kein wirklicher „Karnevalstyp“ zu sein. „Aber es geht bald los, ich kriege das ja schon mit. Vielleicht verkleide ich mich als Miso Brecko, dann muss ich nicht so viel ändern“.
Nur zu einem effzeh-Tattoo, wie es Kollege Markus Babbel sich von jedem seiner Vereine hat stechen lassen, reicht es bei Stani dann doch noch nicht. „Mit Sicherheit kein Vereinswappen“, wolle er sich stechen lassen. „Wenn dann schon was, das von mir her kommt, etwas Persönliches“. Na, mal abwarten. Sollte Stanislawski tatsächlich mehrere Jahre hier bleiben, könnte der Geißbock irgendwann dann doch was „Persönliches“ für ihn sein.