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Meinung

Viel Geld und etwas Strategie: Chinas Pläne für den Fußball

Die Kooperation des effzeh mit der Provinz Shenyang war für unseren Autor der Anlass, sich mal näher mit Chinas Plänen für den Fußball auseinanderzusetzen. In unserem Longread werden die chinesischen Ambitionen, eine fußballerische Supermacht zu werden, näher beleuchtet.

Foto: NICOLAS ASFOURI/AFP/Getty Images

Auch der effzeh kooperiert mit China

Die deutschen Vereine haben längst verinnerlicht, dass in China erhebliche Geldsummen erzielt werden können – selbst, wenn man nicht der FC Bayern München ist. Auch der effzeh zählt dazu, der kürzlich einen Kooperationsvertrag mit dem aktuellen Klub von Anthony Ujah, Lianoning. Der Finanzchef Alexander Wehrle wird folgendermaßen zitiert: “Wir haben gesagt: Wir suchen uns einen Kooperationsverein, der zu uns passt und versuchen, von dort ausgehend erstmal die Menschen in der Provinz Shenyang zu begeistern und von dort aus die Schrittfolge nach China auszurollen. Die Kooperation auf Länderebene und die der Verbände hilft uns natürlich.” Auch Bayer 04 Leverkusen expandiert nach China. Manager Manfred Schade will in der Provinz Boatou ein Leistungszentrum mit dem dort beheimateten Verein gründen und betont, dass China ein “attraktiver Markt” sei.

Und auch deutsche Firmen blicken interessiert auf die finanziellen Möglichkeiten, die der Fußballboom im Land der Mitte und Chinas Pläne rund ums runde Leder bieten. Herbert Hainer, bis vor kurzem Adidas-Chef und aktuelles Aufsichtsratsmitglied beim FC Bayern, betonte im “Spiegel”, dass es durchaus sein könne, dass der Auftakt einer Bundesligasaison in China stattfinde. Im US-Sport sei dies etwas normales, weshalb solle es das nicht auch für die Bundesliga geben?

Wettbieten der Bundesliga zuträglich?

Ob und wann eine solche Saisoneröffnung realistisch ist, kann jetzt noch nicht beantwortet werden. Sicher ist aber, dass die deutschen Vereine dem chinesischen Treiben entspannter entgegen sehen dürften als die Vereine aus dem Ausland. Die Bundesliga hinkt finanziell meilenweit hinter der Primera Division oder der Premier League hinterher, besitzt dafür andere Pfunde, die von einer Kooperation mit China nicht angetastet werden. Die gezahlten Ablösesummen und ein potentielles Wettbieten zwischen Vereinen aus der Premier League und der Chinese Super League dürfte den deutschen Klubs sogar entgegen kommen. Werder Bremen erhielt folglich schon im vergangenen Sommer die enorme Summe von 13 Millionen Euro für den Verkauf Anthony Ujahs. Ob das Geld nun aus England oder China kommt, dürfte vielen deutschen Vereinen zunächst gleichgültig sein.

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