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Fankultur & Sportpolitik

Mitgliederversammlung: Die Kandidaten zur Wahl des Mitgliederrates in der Übersicht

Eines der Hauptanliegen der diesjährigen Mitgliederversammlung des 1. FC Köln ist die Wahl des Mitgliederrates. Wir haben jeden Kandidaten noch ein mal zu für uns wichtigen Themen befragt.

Foto: Sebastian Bahr

 

Josef Derkum

 

Was möchtest Du im MR bewegen? Wo und in welchem Bereich würdest Du einen Mehrwert in den MR einbringen?

Ich möchte die Rolle des Mitgliederrates als verantwortungsbewusstes Aufsichtsorgan in klarer Abgrenzung zur operativen Ebene zukünftig weiter ausbauen. Als Revisor muss ich in meinem beruflichen Alltag immer wieder Prozesse zur Entscheidungsfindung unabhängig begleiten. Das befähigt mich dazu, den Weg der handelnden Personen konstruktiv-kritisch zu hinterfragen. Zu den Kernpunkten meiner beruflichen Tätigkeit gehören unter anderem die Prüfung der Wirtschaftlichkeit, Ordnungsmäßigkeit und Nachhaltigkeit von Vereinen und anderen gemeinnützigen Gesellschaften.

Konkret auf die Arbeit im Mitgliederrat übertragen, möchte ich daran mitwirken, dass sich unser FC in jeglicher Hinsicht nachhaltig aufstellt. Wirtschaftliche Stabilität ist die Grundlage für sportlichen Erfolg. Zudem müssen wir die Strukturen im Sinne einer Good Governance kontinuierlich verbessern. Unser Anspruch muss eine transparente, effektive und Rechenschaft ablegende Vereinsführung sein.

Unterstützt Du den Satzungsänderungsantrag von Präsidium und MR bezüglich des Anteilsverkaufs, welche nach dem Satzungsänderungsantrag ab dem ersten Prozent von der MV abgesegnet werden müssen und wie stehst Du generell zur in letzter Zeit viel diskutierten Investorenfrage?

Ich stehe für einen unabhängigen 1. FC Köln! Dementsprechend lehne ich den Verkauf von Anteilen an der Spielbetriebsgesellschaft ab. Unsere Potentiale liegen in internen Finanzierungs- und Optimierungsmöglichkeiten, beispielsweise durch eine effektivere Transferpolitik und ein solides Vertragsmanagement. Wenn wir diese Potentiale ausschöpfen, stellt sich die Frage nach Anteilsverkäufen überhaupt nicht.

Ich unterstütze daher auch den gemeinsamen Satzungsänderungsantrag von Vorstand und Mitgliederrat bezüglich potenzieller Anteilsverkäufe. Der 1. FC Köln gehört seinen Mitgliedern und daher ist es auch folgerichtig, dass die Mitgliederversammlung solch eine weitreichende Entscheidung, wie den Verkauf von Anteilen an der Spielbetriebsgesellschaft treffen muss.

Was ist deine Position, was den Ausbau des Geißbockheims und den Streit zwischen Stadt und Verein angeht?

Es ist unbestritten, dass unser 1. FC Köln infrastrukturellen Nachholbedarf hat. Im Jahr 2015 haben die damals verantwortlichen Personen rund um Präsident Werner Spinner und Geschäftsführer Alexander Wehrle Ausbaupläne für mehr Trainingsplätze und ein neues Leistungszentrum rund ums Geißbockheim vorgestellt. Dass diese Pläne immer noch nicht realisiert worden sind, wirkt mehr als nur befremdlich. Selbstverständlich hat auch die Kölner Kommunalpolitik, insbesondere Oberbürgermeisterin Henriette Reker und die CDU, ihren Anteil daran. Dass ein Ausbau eines Trainingszentrums in Köln allerdings möglich ist, hat ausgerechnet Bayer 04 Leverkusen im vergangenen Jahr bewiesen.

Als Aufsichtsorgan sehe ich die Rolle des Mitgliederrates darin zu analysieren, ob intern bei der Planung sowie der Kommunikation mit der Politik und anderen Interessensgruppen Fehler gemacht worden sind. Unser Trainer hat unlängst das Beispiel Eintracht Frankfurt in Sachen Infrastruktur positiv hervorgehoben. Die Eintracht hat die Standorte für Profis und Nachwuchs allerdings getrennt. Während die Nachwuchsmannschaften im historischen Trainingszentrum am Riederwald verortet sind, trainieren die Profis in der Nähe des Stadions. Wir müssen also auch kritisch analysieren, inwieweit Alternativen für den alleinigen Ausbau am Geißbockheim in den vergangenen Jahren stringent verfolgt worden sind und welche Modernisierungsmaßnahmen dem Geißbockheim abseits zusätzlicher Trainingsplätze gut getan hätten.

Gibt es ein weiteres Thema, dessen Du dich unbedingt im Rahmen deiner Arbeit im Mitgliederrat einbringen möchtest?

Die Fans und Mitglieder des FC sind das Herzstück und die Lebensversicherung unseres Vereins. Diese Beziehung gilt es auszubauen und zu stärken. Mitglieder, die sich außerhalb von Mitgliederversammlungen oder Gremienarbeit einbringen wollen, müssen einen Platz im 1. FC Köln haben. Wir haben mit dem neuen FC-Fandialog dahingehend sehr gute Erfahrungen gemacht. Diesen Weg möchte ich sehr gerne weiter aktiv mit beschreiten und spreche mich daher für die Gründung einer Fan- und Mitgliederabteilung im e.V. aus.

Quelle: fc-koeln.de

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