2011 ist es dann soweit, er gründet die Kisabi GmbH mit Sitz in Kirchheim unter Teck. Die Produktion der Vorlagen für die Kindersandbilder, die aus verschiedenen Bildmotiven bestehen, welche auf einer mit einer Klebefläche versehenen Unterlage mit Hilfe einer vollautomatischen Laseranlage maschinell eingeritzt, mit Hilfe eines Folienabziehers abgezogen und anschließend mit buntem Sand bestreut werden, erfolgt nach einiger Zeit durch die ebenfalls in Kirchheim ansässige Firma Highlight Media GmbH, deutscher Marktführer in der Papier- und Verpackungsveredelung und in der grafischen Industrie zu Hause. Zum Kundenstamm zählen vorwiegend Druckereien und Agenturen, aber auch renommierte Automobilhersteller wie Mercedes und Porsche. Ploeger fügt hinzu: “Für den aktuellen Black Panther Movie, der gerade weltweit in allen Kinos war, haben wir beispielsweise eine Verpackung entwickelt und produziert, die an 600 Influencer weltweit verschickt wurde, um den Film zu promoten“.
Seit 2016 ist Frank Ploeger bei der Highlight Media GmbH Geschäftsführer und kümmert sich auch hier um alle kaufmännischen Angelegenheiten zusätzlich zur Geschäftsleitung der Kisabi GmbH.
Das Geschäftsfeld der Kisabi GmbH stützt sich auf zwei Säulen: Zum einen den Verkauf von Produkten wie z.B. Starter-Sets und Vorlagepaketen mit inzwischen über 50 Motiven, zum anderen die Durchführung von Veranstaltungen wie beispielsweise Kinderfeste für Banken, Supermarktketten und Firmen, auf denen unter Anleitung von Kisabi-Mitarbeitern Kinder die Gelegenheit bekommen, ihre eigenen Sandbilder herzustellen. „Ein vier bis fünfjähriges Kind braucht etwa 15 bis 30 Minuten, um ein solches Bild fertigzustellen und stolz auf das von ihm Geleistete mit nach Hause zu nehmen“, erläutert er. „Die Nachfrage ist enorm, so dass wir in Spitzenzeiten bis zu 20 Mitarbeiter beschäftigen.“ Kisabi-Produkte sind inzwischen auch in der Schweiz, Österreich, Frankreich, Spanien, Russland, Norwegen und Tschechien erhältlich.
Die Bilanz einer Fußballkarriere
Wie sieht die Bilanz seiner Fußballkarriere aus? „Auf der einen Seite stehen unvergessliche Erlebnisse in der Jugend des 1. FC Köln und in den Jugendnationalmannschaften. Der Meistertitel in der B-Jugend war schon etwas Überragendes, auch das Erreichen der beiden Endspiele in der A-Jugend“, sagt Frank Ploeger. „Die Jugendzeit beim FC war einfach die beste Zeit meines Lebens. Außerdem erfüllte sich mein Wunsch, einmal mit Pierre Littbarski auf dem Platz zu stehen, als ich in einem Freundschaftsspiel der Profis mit ihm zusammen auflief.“ Er nimmt einen Schluck Kaffee. „Die Male, bei denen ich an Trainingseinheiten der Profis teilnehmen durfte, werde ich auch nie vergessen. Mit Spielern wie Bodo Ilgner, Hendrik Andersen, Kim Christofte, Pierre Littbarski und Frank Ordenewitz auf dem Platz zu stehen, war schon etwas ganz Besonderes.“ Er schmunzelt. „Ich erinnere mich an eine Trainingseinheit zu Beginn der Saison 1993/94, die auf dem Trainingsplatz vier stattfand. Toni Polster, der gerade erst vom FC verpflichtet worden war, wollte den Weg dorthin nicht zu Fuß zurücklegen, sondern fuhr unter großem Hallo mit einem Traktor vor.“
Er dreht den Kaffeebecher in seiner Hand. „Aber da waren natürlich auch die Enttäuschungen, das Gefühl, dass mir eine große Chance verbaut wurde, dass ich nicht fair behandelt wurde. Der Traum, der für mich durch den Dreijahresvertrag schon so greifbar war, der aufgrund meiner vielen Jugendländerspiele und der drei Endspiele, die ich als Führungsspieler bestritt, so kurz vor der Erfüllung zu stehen schien, zerplatzte wie eine Seifenblase. Verarbeiten musste ich diese Erfahrung dann ganz alleine.“
Die Unterschiede zwischen damals und heute
Wäre so etwas heute auch noch vorstellbar? Frank Ploeger schüttelt energisch den Kopf. „Heutzutage hat jeder talentierte Jugendspieler in den Junioren-Bundesligen mindestens einen Berater, der seine Interessen vertritt, Jugendnationalspieler teilweise drei. Wird der Jugendspieler drei- oder viermal nicht berücksichtigt, sucht der Berater sofort das Gespräch mit dem Trainer. Kommt er da nicht weiter, geht er zum Vorstand. Ist auch das vergebens, nutzt der Berater sein Netzwerk, um den Spieler bei einem anderen Verein unterzubringen.“ Er hält einen Augenblick inne. „Keiner von uns hatte damals einen Berater. Meine Begleitung bei Vertragsgesprächen mit dem FC bestand aus meinem Vater, der Blitzschutzmonteur war und naturgemäß keine Erfahrung in diesen Dingen besitzen konnte. Aus unserer damaligen A-Jugend wären unter heutigen Bedingungen mit Sicherheit sechs oder sieben Spieler richtig erfolgreiche Profis geworden. Geschafft haben es aber nur Pablo Thiam und Carsten Jancker.“
Er fährt fort. „Aber auch die Vereine gehen im Zeitalter explodierender Ablösesummen anders mit ihren Nachwuchstalenten um, da sie wissen, dass diese Spieler das Kapital des Klubs sind. Überall sind Nachwuchsleistungszentren eingerichtet worden, dort werden die jungen Talente wirklich begleitet mit Perspektivgesprächen, psychologischer Betreuung, Ernährungsberatung nach sportmedizinischen Grundsätzen. Alles das gab es damals bei uns noch nicht.“
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