Sportdirektoren-Suche beim 1. FC Köln
Der 1. FC Köln ist derzeit nicht nur auf der Suche nach einem Nachfolger für Achim Beierlorzer als Chefcoach des „Geißböcke“, sondern muss auch auf der Position des Sportgeschäftsführers den Markt sondieren. „Das sind zwei Prozesse, die gleichzeitig laufen. Man wird anhand der Gespräche entscheiden müssen, ob man das eine dem anderen vorzieht. Da muss man pragmatisch herangehen“, sagte Frank Aehlig, als Leiter der Lizenzspielerabteilung seit der Veh-Trennung kommissarisch in der Verantwortung, laut „Express“ zur aktuellen Situation. „Es gibt sicherlich eine Idealvorstellung, zu sagen, man möchte zuerst den Sportvorstand einstellen, der dann mit in die Trainersuche eingebunden wird. Ob das möglich ist, vermag ich nicht zu sagen. Das werden die nächsten Tage zeigen. Die Situation mit Armin ist noch nicht ewig bekannt. Wir müssen jetzt anfangen, das strukturiert aufzuarbeiten und den Prozess zu beginnen“, so der 51-Jährige weiter.
Direkt eingebunden in die Suche nach seinem neuen Vorgesetzten wird Aehlig aber nach eigener Auskunft nicht. „Es ist ein Prozess, der nicht von mir verantwortet und geführt wird. Der läuft parallel. So bin ich vom Vorstand informiert. Das ist aber ein Thema, mit dem ich mich im Moment nicht beschäftige, weil ich mit dem anderen gut zu tun habe“, betont er auf der Vereinshomepage. Als heißester Kandidat auf die Veh-Nachfolge gilt Erik Stoffelshaus (ehemals Lokomotive Moskau), dazu fallen häufiger die Namen von Horst Heldt, der aber nicht auf der FC-Liste stehen soll, Rouven Schröder (Mainz 05), Alexander Rosen (TSG Hoffenheim) und Andreas Rettig. Auch Jan Schindelmeiser und Thomas Eichin sollen angeblich im Rennen sein.
Pressereaktionen zur Trennung von Veh und Beierlorzer
Die Trennung von Sportchef Armin Veh und Trainer Achim Beierlorzer innerhalb von 24 Stunden bleibt in der Presse nicht unkommentiert. Die Deutungen der Vorgänge unterscheiden sich dabei durchaus beachtlich.
Christian Löer stellt im Kölner Stadt-Anzeiger einerseits fest: „Der Verein ist ein Tollhaus.“ Andererseits aber auch: „Mit der besonderen Kölner Gremienstruktur hat das alles nichts zu tun.“ Die Probleme des 1. FC Köln entsprängen eher den handelnden Personen als dass sie in der Organisation des Clubs begründet seien. Ob es der neuen Vereinsführung gelingt, diese Krise zu bewältigen, werde die Frage beantworten, „ob die Gremien; ob Vorstand, Mitgliederrat, Aufsichtsrat und Beirat, mit den richtigen Personen besetzt sind. Denn nur darauf kommt es an.“
LINK: Eine große Prüfung für den Vorstand – nun muss er liefern – ksta.de (€)
Auch SKY-Reporter Christopher Lymberopoulos widmet sich den Zuständen am Geißbockheim. Der ehemalige Kölner Pressesprecher sieht die Gründe für die aktuellen Probleme in der Vergangenheit begründet. „Der Effzeh hat es versäumt, den notwendigen Umbruch beim Abstieg einzuleiten“, erklärt Lymberopoulos. „Die Klubführung ging ebenso das teure und gewagte Risiko der Rückholaktion von Anthony Modeste ein.“ Mit „ehrlicher Arbeit, weniger Karneval, weniger Marketing, weniger Diskussionen und Eitelkeiten“ spreche jedoch nichts dagegen, dass der FC wieder „eine Größe im Fußball“ werden kann, so der SKY-Reporter.
LINK: Köln kann wieder eine Größe im Fußball werden – sky.de
Anders sieht es derweil der kicker. Redakteur Frank Lußem befindet, der FC sei „keine gute Adresse“ mehr und begründet das zum einen mit der Absage von Bruno Labbadia. Zum anderen mit Diskussionen in Gremien und einer “Fundamental-Opposition”, die man beim kicker ausgemacht hat. Mitleid gibt es derweil für Ex-Sportchef Veh, weil der „für alles Schlechte“ verantwortlich gemacht worden sei. Zudem würden bei Finanzchef Alexander Wehrle und Mitgliederratschef Stefan Müller-Römer „Welten aufeinander treffen“. Beim FC werde „in Gremien geschwätzig Politik gemacht”, erklärt Lußem und fragt: „Warum übernimmt der Mitgliederrat nicht gleich den ganzen Verein?“ Seine Empfehlung – so wirkt es im letzten Absatz zumindest – für den 1. FC Köln: mehr „autoritärer Alleinherrscher“.
LINK: Der FC ist keine gute Adresse mehr – kicker.de
1. FC Köln testet gegen Zwolle
Nach der schmerzhaften Niederlage gegen die TSG Hoffenheim steht für den 1. FC Köln am kommenden Wochenende kein Pflichtspiel auf dem Programm. Unter der Leitung der beiden Interims-Trainer André Pawlak und Manfred Schmid möchte der FC aber dennoch im Rhythmus bleiben. Im Rahmen der Verpflichtung von Kingsley Ehizibue wurde anscheinend ein Teststpiel gegen dessen ehemaligen Verein PEC Zwolle vereinbart. Anpfiff ist um 14 Uhr im Franz-Kremer-Stadion, das Spiel findet jedoch unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt.
FC-Profis auf Länderspielreise
Während am Geißbockheim die Suche nach Trainer und und Sportdirektor auf Hochtouren läuft, geht es für einige Kölner Profi zu ihren Nationalmannschaften: Jonas Hector (Deutschland), Louis Schaub (Österreich) und Ellyes Skhiri (Tunesien) reisen zu den jeweiligen A-Nationalmannschaften. Sebastiaan Bornau (Belgien), Darko Churlinov (Nordmazedonien) und Brady Scott (USA) sind für U-Nationalteams im Einsatz.
🗺 Diese sechs #effzeh-Spieler sind in den kommenden Tagen mit ihren Nationalteams unterwegs.
Viel Erfolg, Jungs! ✈ pic.twitter.com/Nj7FlApehK
— 1. FC Köln (@fckoeln) November 11, 2019
Alle Infos und Gerüchte zur Trainersuche
Der 1. FC Köln befindet sich derzeit auch auf der Suche nach einem neuen Trainer – die Gerüchteküche brodelt, jeden Tag taucht ein neuer Name auf. Damit ihr den Überblick behalten könnt, haben wir den Ticker wieder aktiviert. Dieses Mal liegt der Fokus aber nicht auf möglichen Neuzugängen, sondern auf den Namen, die als mögliche neue Chef-Trainer des 1. FC Köln genannt werden.