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Meinung

Erneut einstellig? 11 Thesen zum Start

Am Samstag hat das Warten ein Ende: Mit einem Heimspiel gegen Darmstadt 98 startet die Bundesliga-Saison 2016/17. Wir wagen vor dem Auftakt einen Blick in die Glaskugel.

Foto: Maja Hitij/Bongarts/Getty Images

6. Bittencourt schafft seinen endgültigen Durchbruch!

Einer, dessen Stern dagegen in Köln erst aufgehen wird, ist Leonardo Bittencourt. Der Deutsch-Brasilianer präsentierte sich in der Vorbereitung bärenstark: Spielfreude gemixt mit der nötigen Galligkeit im Zweikampf. Bereits in der Schlussphase der vergangenen Saison zeigte der 22-jährige Wirbelwind, welch wichtiger Faktor er für den effzeh werden kann. Lediglich ein dummer Platzverweis im Nachbarschaftsduell gegen Leverkusen bremste den formstarken Offensivallrounder aus. 2016/17 heißt es dagegen: Von Anfang an Vollgas! Mit mehr Zug zum Tor, dynamischen Dribblings und dem richtigen Auge für die Mitspieler reift Bittencourt zur unverzichtbaren Stütze der effzeh-Offensive.

Sascha Steinbach/Bongarts/Getty Images

Sascha Steinbach/Bongarts/Getty Images

7. Die Dreierkette spielt kaum eine Rolle!

Die Vorbereitung startete der effzeh mit einer Erkenntnis: Wir studieren nun das System mit einer Dreierkette intensiver ein. Die Idee, das Team damit taktisch noch flexibler zu machen. „Im Grunde geht es darum, dass man einen Verteidiger mehr auf dem Feld hat, der dem Team Stabilität geben soll. Das gibt die Möglichkeit, im Offensivbereich einen weiteren Stürmer zu bringen. Aber letztlich ist ein System nur so gut, wie es in der Umsetzung ausschaut“, erklärte Stöger im „Köln.Sport“-Interview, betonte aber gleichzeitig: wir müssen es so auf die Beine stellen, dass es auch den Spielern behagt. Wenn das nicht der Fall ist, werden wir so nicht so oft spielen. Wir werden definitiv niemanden mit einer Spielidee reinschicken, in der sich manche nicht wohlfühlen. Dafür funktioniert unser Team auch zu gut.“

Das dürfte auch der Fall sein, was insbesondere die letzten effzeh-Spiele gezeigt haben. Sowohl im abschließenden Test gegen Mainz 05 als auch im Pokalduell beim BFC Preußen setzte Stöger auf eine Viererkette, die letztlich auch wieder sehr viel Stabilität ausstrahlte. Das muss nicht bedeuten, dass die Variante mit drei Innenverteidigern ad acta gelegt wird. Doch aufgrund der Kinderkrankheiten, die das System in den ersten Versuchen gezeigt hat, als auch der fehlenden Verpflichtung von Hannovers Salif Sané, als Ankerspieler für ein 3-5-2 prädestiniert, wird der effzeh zumeist auf das erprobte Quartett als Abwehrriegel zurückgreifen. Die Besetzung wird aber ebenso variieren (siehe oben) wie die taktische Ausrichtung im Bereich vor der Defensive.

Foto: effzeh.com

Foto: effzeh.com

8. Das gilt auch für die Youngster um Salih Özcan!

Wieder einmal überraschte ein Eigengewächs in der Vorbereitung: Salih Özcan deutete an, welch Potenzial in ihm schlummert. Spielstark, laufstark, kampfstark. Der 18-Jährige, der noch ein Jahr für die A-Jugend spielberechtigt ist, ist ebenso ein Versprechen für die Zukunft wie Marcel Hartel, dessen Entwicklung leider in der Vorbereitung durch einen Mittelfußbruch jäh unterbrochen wurde. Für beide heißt es in dieser Spielzeit: Geduld haben! Denn die beiden Youngster müssen sich wie auch Lukas Klünter aufgrund des großen Konkurrenzkampfes im effzeh-Kader zunächst einmal hinten anstellen. Inwieweit dann Einsatzzeiten in der Bundesliga für sie herausspringen, hängt neben der eigenen Fortschritte auch von der Entwicklung in der Saison ab. Schafft es der effzeh, sich erwartungsgemäß von den Abstiegsplätzen fernzuhalten, dann dürften einige Minuten für Özcan und Hartel herausspringen. Bis dato heißt es: Lernen, lernen, lernen!

9. Die Bundesliga bleibt eine Zweiklassengesellschaft!

Es wird, nicht nur für den effzeh, immer schwieriger, in der Bundesliga nach oben vorzustoßen. Denn: Der Status quo im deutschen Fußball wird weiterhin zementiert. Dank Champions-League-Millionen und leistungsabhängiger TV-Einnahmen bleiben die Top-Klubs zunehmend unter sich. Das wird sich auch in dieser Saison fortsetzen: Das Spitzenquartett, bestehend aus Bayern München, Borussia Dortmund, Bayer Leverkusen und Borussia Mönchengladbach, setzt sich auch 2016/17 oben fest, dazu kommt mit Schalke 04 ein weiterer „Großkopferter“ sowie mit Wolfsburg, Hoffenheim, Hamburg und Leipzig potente Konzerne. Da muss schon viel falsch laufen, wenn Vereine wie Mainz oder der effzeh den Sprung ins internationale Geschäft schaffen würden. Dafür ist die Schere zwischen „Arm“ und „Reich“ schlicht zu groß – und es deutet nichts darauf hin, dass sich dies ändern wird.[perfectpullquote align=”right” cite=”” link=”” color=”” class=”” size=””]”Der Status quo im deutschen Fußball wird weiterhin zementiert. Dank Champions-League-Millionen und leistungsabhängiger TV-Einnahmen bleiben die Top-Klubs zunehmend unter sich. Das wird sich auch in dieser Saison fortsetzen.”[/perfectpullquote]

10. Das Meisterrennen wird noch langweiliger!

Borussia Dortmund als Herausforderer? Bayer Leverkusen als Geheimfavorit? Spekulationen vor dieser Saison, über die in München vermutlich schelmisch gelacht wird. Denn: Der Rekordmeister geht nach vier Titeln in Folge bis auf den Trainerwechsel von Guardiola zu Ancelotti unverändert in die Spielzeit, konnte mit Mats Hummels und Renato Sanches sogar noch mächtig zulegen. Die Konkurrenz dagegen ist entweder entscheidend geschwächt worden (Dortmund) oder derart weit entfernt von dem Münchener Niveau, dass sich ein Hereinreden in den Titelkampf von vornherein verbietet (Leverkusen, Mönchengladbach, Schalke). Nach vier Meisterschaften mit Riesenvorsprung werden die Bayern auch beim nächsten Erfolg wieder ganz früh feiern dürfen. Interessant ist anders!

11. Die „Märchenzeit“ ist vorbei!

Alles, was sich hinter dem Rennen um Platz eins abspielt, ist jedoch Spannung angesagt: In der Bundesliga befindet sich auch 2016/17 wieder die halbe Liga im Abstiegskampf, zwischen Platz sieben und 17 verbleibt lange kein großer Abstand. Einen wird es allerdings frühzeitig erwischen: In Darmstadt ist nach dem Abgang von Trainer Dirk Schuster und dem Verlust vieler Leistungsträger das Ende des Märchens angesagt. Das ist nicht besonders mutig, das ist nicht besonders originell, aber langsam fällig. Noch eine Saison derart über dem Limit ist dieser Ansammlung von eigentlich gescheiterten Erstligakickern nicht zuzutrauen. Und das nicht nur, weil Norbert „Kopfnuss“ Meier an der Seitenlinie sein Unwesen treibt.

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