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Meinung

Er bewegt sich doch: der Planet Stadt Köln

Die OB-Kandidaten Rekers und Ott geben Zusagen zum Stadion- und GBH-Ausbau. Rolf Bauer begrüßt dies und blickt zurück auf die Posse um Caspers.

© effzeh.com
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Am gestrigen Abend erwarteten alle Anwesenden im Geißbockheim zunächst die üblichen Politstatements, die man so hört wenn Kölner OB Kandidaten sich der Öffentlichkeit präsentieren –”mal sehen, keine Mittel, der Bund oder Land ist zuständig, gründen wir mal einen Arbeitskreis.” Aber es kam anders als erwartet: beide Kandidaten, also Henriette Reker und Jürgen Ott, können sich unisono einen Ausbau des Rheinenergiestadions vorstellen und noch besser, es dem effzeh zu verkaufen. Natürlich freute das die anwesenden effzeh-Lenker, könnten sie sich damit einen schon länger gehegten Wunsch erfüllen.

Um dies richtig einschätzen zu können, lohnt sich ein Blick in die jüngere Vergangenheit. Bereits zu Beginn der Nuller-Jahre hatte der damalige effzeh-Präsident Albert Caspers geplant eine neue Spielstätte unter dem Dach und Verantwortung des effzeh zu errichten. Als Wirtschaftsfachmann war ihm klar, dass der effzeh sich nur auf diese Weise im Konzert der Bundesligisten finanziell weiter entwickeln könnte. Er wurde seinerzeit von einem CDU-Hinterbänkler in Verbindung mit einem Stadtverwaltungsfuchs aus wahlpopulistischen Gründen ausgebremst. Besagter damaliger OB-Kandidat machte den Stadionneubau zu seinem Wahlkampfthema Nummer eins und der Verwaltungsmann tat alles daran, dass das Stadion weiter in Stadtbesitz blieb. Alle wirtschaftlichen Expertisen wurden mit kölscher Nonchalance abgewertet und schlussendlich musste Caspers sich geschlagen geben. Mit fatalen Folgen für den effzeh.

Diese damalige Entscheidung führte dazu, dass der effzeh von deutlich verbesserten finanziellen Rahmenbedingungen ausgeschlossen blieb und leider nahm auch der “Kölscher Klüngel-Faktor” zu – beides nicht zum Vorteil des effzeh. Man muss nur mal nach Gladbach, Schalke und Dortmund schauen, was ein eigenes Stadion finanziell ausmachen kann

Nun also unisono Reker und Ott mit ihrem überraschend klaren Statement pro Ausbau und Verkauf. Beide sind ob ihrer Einstellung zu loben, denn mit einer Umsetzung der Aussagen gewinnen alle: die Stadt, der effzeh und natürlich auch die Fans. Sicher werden Spinner, Wehrle und Co. mit einer solchen Chance positiv umgehen können und Köln’s Imagefaktor weiter wirtschaftlich auszubauen.

Eine Frage bleibt aber: wie werden die wertkonservativen Grünen-Granden in der Südstadt und Teile der SPD mit dieser Botschaft aus dem Grüngürtel umgehen? Ergreifen auch Sie diese Chance oder spielen sie wieder die Spielverderber, wie so oft bei für die Stadt wichtigen Themen. Denn der effzeh ist eines! Also bewegt den Planeten!

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