Wir schreiben den 1. April 2016. Seit heute ist mit Frank Schaefer eine jahrelanger und treuer Bediensteter des 1. FC Köln nicht mehr im Verein angestellt. Verschiedene Auffassungen hinsichtlich der Zukunft des Nachwuchsleistungszentrums waren der Hauptgrund dafür, dass der Verein und Schaefer vor wenigen Wochen die relativ überraschende Trennung bekanntgaben.
Erinnern wir uns kurz zurück an den Mai 2012 – Rauchbomben, fliehende Spieler, Untergang pur rund um den 1. FC Köln. Heute, fast vier Jahre später, steht der effzeh deutlich besser da und bewegt sich in ruhigen Fahrwasser in der Bundesliga. Wie konnte es dazu kommen? Die Antwort ist relativ simpel: Harte Arbeit und Entsorgung der Folklore rund um den Klub, die in der Vergangenheit eher für gute Boulevard-Stories, aber nicht für sportlichen Erfolg etwas hergab.
Das Führungsteam rund um Präsidium, Geschäftsführung und Trainer baut kontinuierlich auf und hat einen klaren Plan. Kehrseite dieses Plans ist die Entsorgung aller Verantwortlichen, die nicht hundertprozentig in dieses Konzept passen. Gerade die in Köln sehr gerne beschworene Nähe zur Stadt, Kulturgut und Tradition wurde dabei rigoros entstaubt. So wurden Fan-Ikonen wie Dirk Lottner oder Lukas Podolski zu Recht gestutzt und wie im Fall Lottner vor die Tür gesetzt. Das gleiche galt nun auch für Frank Schaefer, der offensichtlich zu viel Widerstand bei der Übernahme der Nachwuchsförderung durch Schmadtke und Jakobs leistete.
Einerseits ist die bisherige Entwicklung gut für den effzeh, wobei Schmadtke und Co aber aufpassen sollten, dass die Wurzeln dieses Klubs nicht zu stark beschnitten werden und der Markenkern des Klubs nicht zu sehr beschädigt wird. Andererseits tritt gerade in der Causa Schaefer der absolute Machtanspruch von Jörg Schmadtke, die Dinge so zu handeln wie er es will, mehr als deutlich in den Vordergrund. An dieser Stelle ist er jetzt allerdings gemeinsam mit seinem Alter-Ego Jörg Jakobs in der Pflicht zu liefern, denn auch der ruhigste Fan wird nach den jüngsten Entwicklungen, die in der Schaefer-Trennung gipfelten, nicht lange akzeptieren, weiterhin im Mittelfeld der Bundesliga rumzudümpeln. Spannende Zeiten also am Geissbockheim.