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Ehrentribüne

Filmemacher Steffan über die Double-Saison: „Köln war damals eine europäische Metropole“

Der Film über das Double des 1. FC Köln in der Saison 1977/1978 wird überall gelobt – wir sprachen mit dem Macher des historischen Dokumentarfilms, dem Kölner Verleger und Filmemacher Frank Steffan.

Nach dem Pokalsieg, Blick in die Kölner Kabine, Herbert Neumann mit Pokal. (Foto ist nicht von Pfeil sondern von Carol Serbu, bislang unveröffentlicht)
Foto: Edition Steffan

Harald Konopka mit der Idee zum Double-Film

effzeh.com: Wie ist denn der Double-Film entstanden?

Frank Steffan: Die Idee zum Film kam eigentlich von Harald Konopka, der im Zuge des Flohe-Films anregte, einen Film über das Double zu machen. Mir war direkt klar, dass das eine richtig gute Idee ist. Bei Flohe war, als ich 2013 kurz nach seinem Tod mit dem Projekt startete, das Problem, dass man erst einmal verdammt viel Aufklärungsarbeit leisten musste, wer das überhaupt gewesen ist. Wäre damals nach den wichtigsten Spielern in der Vereinsgeschichte gefragt worden, dann wären sicherlich Namen wie Overath, Littbarski und Schäfer genannt worden, aber Flohe vermutlich erst an späterer Stelle der Aufzählung. Beim Double konnte man mehr Wissen voraussetzen: Ich dachte mir, dass jeder FC-Fan irgendwie schon mal davon gehört hat und das Double grob zeitlich einordnen kann. Auch wenn man damals noch nicht auf der Welt war, so hat man vielleicht vom letzten Spieltag, von dem Auswärtsspiel in Hamburg bei St. Pauli gehört. Oder vom parallel stattfindenden Gladbach-Spiel, in dem 12 Tore geschossen wurden.

Schaut euch hier den Trailer zum Film an:

>>> Fotogalerie: Die besten Bilder der Double-Saison des 1. FC Köln

effzeh.com: Man kennt auf jeden Fall diese Express-Titelseite …

Frank Steffan: Genau. Das sind die Dinge, die man voraussetzen konnte, auch wenn viele natürlich nicht wissen, was in dieser Saison im Detail passierte und was eigentlich zu der Zeit in der Stadt los war. Das war für mich der Aufhänger zu sagen, dass das ein wirklich gutes Thema ist.

Kein FIlmdokument von Dieter Müllers Sechserpack gegen Bremen

effzeh.com: Für die verwendeten Filmszenen warst du im Archiv der DFL und hast alle Spiele der Saison gesichtet. Wie viele Stunden Filmmaterial hast du dir dafür reingezogen?

Frank Steffan: Ich habe die Zeit nicht gestoppt, aber das existierende Material habe ich teilweise sogar mehrfach gesehen. Von vielen Spielen gab es nur noch die fertig geschnittenen Sendebeiträge von drei oder vier Minuten Länge, es gab aber auch Spiele, die teilweise in voller Länge da waren, wie zum Beispiel das Pokalendspiel, die Spiele gegen Eintracht Braunschweig und gegen den 1. FC Kaiserslautern. Die habe ich mir dann komplett gegeben.

>>> 40 Jahre Sechserpack: Dieter Müllers Rekord für die Ewigkeit

effzeh.com: Von einem bestimmten Spiel in dieser Saison aber gab es gar keine Aufnahmen.

Frank Steffan: Ja, die Begegnung gegen Bremen fand an einem Mittwochabend statt und da ist vom WDR einfach niemand hingefahren. Warum das Spiel auf einen Mittwoch verschoben wurde, weiß ich nicht mehr. Auf jeden Fall fuhr der WDR nicht hin und hatte dementsprechend keine Kamera vor Ort und somit kann man leider Dieter Müllers Torrekord mit sechs Treffern in einem Bundesligaspiel nicht im Film sehen. Sehr schade.

Auf der nächsten Seite: Der historische Kontext und ein Blick auf heute.

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