Seit Wochen habe ich bereits Eintrittskarten für das kommende Heimspiel gegen den VfL Bochum. Spätestens seit dem vergangenen Wochenende beschäftige ich mich – mehr oder minder intensiv – mit der Frage: Wann steigt der effzeh auf? Nach der letzten Saison ist es bemerkenswert, dass ich die Frage nach dem Wann bereits Anfang April stellen darf, ohne für verrückt erklärt zu werden. So muss ich mich nach einer starken Saison des Teams von Peter Stöger gar nicht mehr quälen, ob der effzeh aufsteigt, ich lehne mich zurück und träume von der Aufstiegsfeier. Wird es ein schöner sonniger Nachmittag wie 2008 gegen Mainz oder ein Montagabend-Aufstieg wie 2000 in Hannover? Toll wäre ein Platzsturm und Fest mit den Spielern auf dem Rasen des Müngersdorfer Stadions, denn was gibt es schon Schöneres als zu Hause aufzusteigen. Damit zu Hause gefeiert werden kann, müsste es jedoch bereits gegen Bochum, also schon an Ostern, gelingen. Denn bei dem aktuellen Vorsprung auf Tabellenplatz drei müsste unsere Mannschaft – immerhin seit fünf Spielen ohne Gegentor – schon patzen, um den Aufstieg bis auf den vorletzten Spieltag, das letzte Heimspiel, herauszuschieben. Wir steigen also entweder zu Hause oder in Ingolstadt auf. Nur wer kann und will schon bis dorthin fahren, an einem Freitagvormittag? Aussuchen können wir es uns letztlich nicht. Es lässt sich jedoch berechnen, mit welcher Wahrscheinlichkeit wir den Aufstieg bereits an Ostern feiern dürfen.
Als Zweckoptimist lege mich schon jetzt fest. Wir feiern die Rückkehr in die erste Liga am Montag, den 21. April 2014, zu Hause! Zumindest beträgt die Wahrscheinlichkeit dafür, dass der effzeh bis dahin auch rechnerisch aufgestiegen ist aktuell 50,56% (stand nach dem 29ten Spieltag). Wenn der effzeh am Freitag Berlin schlägt, soviel Optimismus muss erlaubt sein, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass wir an Ostern zu Hause den Aufstieg feiern dürfen bereits auf 84,09%. Das muss doch reichen! Noch ein Sieg, dann ist von dem vielzitierten Drops von Felix Magath nicht mehr viel übrig, er ist also fast gelutscht und der effzeh wieder erstklassig, endlich.
Wer bei diesen Zahlen zu sehr ins Schwärmen gerät, den kann ich bremsen. In Berlin kann der Aufstieg auf keinen Fall gefeiert werden, zumindest nicht am Freitagabend. Egal wie hoch der effzeh auch gewinnt, rechnerisch bleibt immernoch die Möglichkeit, dass zwei Mannschaften uns überholen. Wer den Aufstieg in Berlin feiern möchte, sollte die Rückreise jedoch erst für Sonntag planen. Denn wenn der effzeh am kommenden Spieltag in Berlin gewinnt aber weder Paderborn und St. Pauli (am Freitag) noch Fürth (am Samstag) siegen, ist dem effzeh der Aufstieg nicht mehr zu nehmen. Die Wahrscheinlichkeit für einen Aufstieg am kommenden Wochenende ist mit 9,88% allerdings eher gering. Es gibt jedoch weitere Möglichkeiten, noch vor Montag aufzusteigen, an Gründonnerstag (17.04.), Karsamstag (19.04.) oder Ostersonntag (20.04.).
In allen Fällen, in denen der effzeh vor Ostermontag aufsteigt, müsste ein neues Wort erfunden werden oder wie nennt man es, wenn man weder Auswärts noch zu Hause aufsteigt? Bis vor Kurzem hätte ich behauptet, es sei einfach Quatsch oder präziser, es sei ein logischer Widerspruch. Es gibt schließlich nur Heim- und Auswärtsspiele, also steigt man entweder zu Hause oder Auswärts auf. Nun weiß ich, es geht auch anders. Absurd finde ich die Vorstellung am 12. April „in Fürth“ aufzusteigen, wenn dort Aue spielt. Wo und wann ist der effzeh denn nun aufgestiegen, wird man sich spätestens beim Jahresrückblick fragen. Eigentlich-ja-schon-in-Berlin-aber-erst-richtig-zu-Hause-gegen-Bochum-und-eigentlich-offiziell-in-Fürth-naja-aber-eben-gegen-Aue.
Die Wahrscheinlichkeit für den Aufstieg-an-Gründonnerstag-in-Cottbus-gegen-St.-Pauli beträgt immerhin 13,05%, während 12,68% der Fälle für den Aufstieg-an-Karsamstag-in-Karlsruhe-gegen-Berlin sprechen. Wahrscheinlicher ist ein Aufstieg am Ostersonntag. An diesem Tag nehmen sich Paderborn und Fürth gegenseitig die Punkte weg, sodass der Aufstieg auch ohne eigene Beteiligung gelingen kann. Mit der Wahrscheinlichkeit von 18,56% steigt der effzeh am 20. April auf und mit einer Wahrscheinlichkeit von 22,95% ist der effzeh schon nach dem 20. April sicher durch. Am darauf folgenden Montagabend könnte bei einem Schaulaufen gegen Bochum dann der Aufstieg gefeiert werden.
Am wahrscheinlichsten ist jedoch mit 27,60% der Aufstieg am Ostermontag, ganz klassisch aus eigener Kraft. Dank des zerstückelten Zweitliga-Spielplans sehe ich unsere Aufstiegschancen gerade schwinden. Nichtmal zehn Prozent am kommenden Samstag, knapp über zehn an Gründonnerstag, Karsamstag und selbst an Ostersonntag nicht einmal zwanzig Prozent. Das klappt doch nie, möchte man sagen. Addiert man diese Zahlen beträgt die Chance auf den Aufstieg bis Ostermontag 50,56%, immerhin besser als ein Münzwurf. Außerdem sind die Berechnungen äußerst konservativ und schließen viele Worst-Case-Szenarien ein, wie zum Beispiel, dass Kaiserslautern und Karlsruhe den effzeh noch überholen, was ja ohnehin nicht mehr passieren wird. Geht man von einem Sieg in Berlin aus, steigen die Chancen, wie zu Beginn beschrieben, enorm.
Fazit:
In Berlin wird der Aufstieg am Freitag nicht gelingen. Am Samstag, den 12. April, kann mit Hilfe aus Fürth, Paderborn und St. Pauli der Aufstieg gefeiert werden. Dieser Fall trifft immerhin mit einer Wahrscheinlichkeit von 9,88% ein. Alternativ könnte der Aufstieg mit einer Wahrscheinlichkeit von 13,05% am 17. April oder mit 12,68% am 19. April gelingen. Mit einer Wahrscheinlichkeit von 22,95% kann schon am Ostersonntag, also vor dem Spiel gegen Bochum, der Aufstieg sicher sein. Am Wahrscheinlichsten ist jedoch der Aufstieg durch das Spiel am Montag, mit 27,60%. Übrigens, sollte der effzeh am Freitag in Berlin gewinnen, steigen die Chancen erheblich. Mit 29,63% gelingt der Aufstieg dann bereits diesen Samstag. An Gründonnerstag wird es mit 39,14%, an Karsamstag mit 38,04% oder am Ostersonntag mit 50,21% gelingen.
Erklärung der Berechnung auf Seite 2 >>>