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Meinung

Boykott, Shitstorm, Rückzieher

Der AfD-Kreisverband Mecklenburg-Schwerin hat für ein neues Highlight in der Causa Lucke gesorgt und zum Boykott von REWE-Supermärkten aufgerufen.

Bild: Facebook-Screenshot

Da sag doch noch einmal jemand, Politik und Fußball hätten nichts miteinander zu tun! Wegen des “Lucke-Eklat” vom Wochenende, ruft ein AfD-Kreisverband zum REWE-Boykott auf und löscht den Text nach einem kurzen, aber heftigen Shitstorm wieder. 

Dass am Samstag ein paar Effzeh-Fans dem AfD-Spitzenpolitiker Bernd Lucke auf der Rückfahrt im ICE von Berlin nach Köln – zugegebenermaßen nicht gerade höflich – die Meinung gegeigt haben, war uns keine Meldung wert.

Doch nachdem der Vorfall zunächst nachrichtlich und dann relativ schnell satirisch abgehandelt zu sein schien, hat der AfD-Kreisverband Mecklenburg Schwerin mit einem Facebook-Post jetzt noch einmal neuen Schwung in die Sache gebracht.

Da man sich beim Kreisverband mittlerweile dazu entschieden hat, diese Stellungnahme zu löschen, haben wir uns dazu entschieden, dass wir sie euch (gerade deshalb) zeigen.  

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Das spricht für sich.

Mittlerweile hat irgendjemand bei der AfD aber offenbar gemerkt, dass es keine erfolgsversprechende Taktik ist, wenn man einen Politiker mit einer “Kauf nicht bei…”-Aktion gegen den Vorwurf des Nazi-Seins verteidigen will. Ob es der Kreisvorsitzende Thomas de Jesus Fernandes selbst war? Oder gar Bernd Lucke? Das bleibt vermutlich ungeklärt. Genug Zeit für Netz-Reaktionen blieb aber dennoch. Wir haben ein kleines Best-of-Boykott für euch zusammen gestellt.  

 

 

Auch die vermeintlich boykottierte Supermarkt-Kette ließ es sich nicht nehmen und meldete sich zu Wort:

 

 

Die effzeh.com-Redaktion findet aber diesen Ratschlag für nun möglicherweise verwirrte AfD-Wähler besonders gut:

 

Update: Mittlerweile hat der AfD-Kreisverband Mecklenburg-Schwerin nachgelegt. In einem weiteren Facebook-Beitrag bedienen sich die Kommunalpolitiker eines vermeintlichen Oscar-Wilde-Zitats. Blöd, dass Wilde es lediglich eine seiner Figuren hat sagen lassen.

“An all die Empörten und Distanzierer, die Scheinheiligen, die Schubladendenker, Moralapostel, Ignoranten, Gutmenschen und Mitläufer haben wir eine Botschaft: Jetzt wisst ihr, wie es sich anfühlt, wenn mit unfairen Mitteln geschossen wird”, heißt es weiter in dem Statement. Von der Umdeutung zur subversiven Aktion sind wir schwer beeindruckt, liebe AfD.


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Die Netzgemeinde reagiert allerdings genauso wie am Vortag: Hämisch.

 

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Bleibt abzuwarten, wann der Kreisverband diesmal seine Ergüsse löscht.

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