Foto: 1.FC Köln
Deutscher Meister, DFB-Pokalsieger, Olympiasieger, Weltmeister und Spitzenverein. Das alles ist der FSV Frankfurt. Eigentlich war er es. Dreimal holten die Frauen des Vereins in den 80er und 90ern die Meisterschaft und gleich fünfmal den Pokal an den Main. Und 1960 war es mit Armin Hary ein Leichtathlet des Vereins, der Deutschland zu Doppelgold bei Olympia verhalf. Noch weiter zurückblicken muss man allerdings, um den Weltmeister vom Bornheimer Hang zu finden. Richard Herrmann war 1954 im Vorrundenspiel gegen Ungarn im Einsatz und erzielte dort eins der 3 deutschen Tore, denen 8 ungarische gegenüber standen. Aber deswegen Spitzenverein? Nein, das ist noch länger her. In den 20er und 30er Jahren formte man sich zu einem solchen, als Georg Knöpfle in Frankfurt zum Nationalspieler avancierte. Der Georg Knöpfle, der später mit dem 1. FC Köln die erste Meisterschaft nach Gründung der Bundesliga erreichen sollte, die vor wenigen Wochen von der Südkurve zum 50-jaehrigen Jubiläum choreografiert wurde. Heute heißt der Trainer des Effzeh Peter Stöger, die Meisterschale ist eine Radkappe, und beides zusammen ist Sinnbild des letzten Zweitligaspiels für den Geißbock bis in alle Ewigkeit.
Ausgangslage
Der Effzeh ist vorzeitiger Aufsteiger und Meister. Das hat ihn aber nicht abgehalten, im letzten Spiel der bis zum Ende der Saison einzigen Hamburger Zweitligamannschaft deutlich die Grenzen aufzuzeigen. Und diese Moral möchte die Mannschaft von Peter Stöger auch beim heutzutage bieder wirkenden Zweitverein der Mainmetropole wieder zeigen, will man doch als beste Profi-Abwehr und mit über 70 Punkten den Boden der ersten Liga betreten.
Nach dem letzten Aufeinandertreffen der beiden Mannschaften in der Hinrunde belegte der FSV Rang 16 und damit den Relegationsplatz, der zur Qualifikation für die 3. Liga berechtigt hätte. Vor dem jetzigen Spiel sind die Frankfurter aber bereits gerettet.
Das Spiel ist ausverkauft. Es wird mit 5000 Kölner Anhängern am Bornheimer Hang gerechnet.
© effzeh.com
Personelle Situation
Eine gute und zuverlässige Nr. 2 muss bei Laune gehalten und belohnt werden, und so darf Thomas Kessler nochmal das Kölner Tor hüten. Verzichten muss der Effzeh auf Daniel Halfar, den muskuläre Probleme plagen. Für ihn könnte Maurice Exslager seine verdiente Chance bekommen. In der Abwehr könnte Roman Golobart anstelle von Kevin Wimmer eine Chance erhalten, sich für die nächste Saison zu empfehlen.
Von den Ex-Kölnern im Kader von Trainer Benno Möhlmann wird wohl nur Odise Roshi Berücksichtigung in der Startelf finden, für den Görlitz auf die Bank weichen muss. Den verletzten Wooten wird Kapllani ersetzen.
Mögliche Aufstellungen
FSV Frankfurt: Klandt – Huber, Heubach, Oumari, Teixeira – Konrad – Roshi, Kruska, Kauko, Lecki – Kapllani
1. FC Köln: Kessler – Brecko, Maroh, Golobart, Hector – Gerhardt, Lehmann, Nagasawa, Exslager – Ujah, Helmes
Schiedsrichter der Partie wird Christian Dingert sein. Alle fünf von ihm geleiteten Effzehspiele endeten mit nur einem Tor Differenz. Dabei konnte der Effzeh nur einmal nicht die Mehrzahl der Tore auf seiner Seite verbuchen.
Ausblick
Die obige Ausgangslage lässt auf ein fröhliches Spiel hoffen. Peter Stögers Elf hat aber bereits am letzten Wochenende bewiesen, dass sie nicht den Platz betritt, um sich „für nichts“ feiern zu lassen. Auch die Spieler des Frankfurter FSV sollten motiviert genug sein, werden sie doch als letzter Zweitligagegner des Effzeh historische Erwähnung finden.
Das letzte bisschen Restspannung über den Aufstieg überlassen wir dann gerne den Partien Greuther und Paderborner Konkurrenz, die um den direkten Mitaufstigesplatz buhlen. Am Tabellenende kämpfen derweil Dynamo Dresden und Arminia Bielefeld im direkten Duell um den Relegationsplatz.
Stimmen aus der Redaktion
Gero: „Frankfurt? Für mich ist die Eintracht ja ein Abstiegskandidat. Wer ist da gleich noch Trainer? Bernd Schuster, oder? Der war ja auch mal beim effzeh. Vor Ewald. Der war ja erfolgreich. Also in Madrid. Apropos Madrid – die putzt unser Real des Westens 3:0. Auswärts. Zur Halbzeit.“
Rüdi: „Okay einmal noch. Einmal noch Liga 2. Einmal noch Auslaufen und den FSV 4:0 weghauen. Einmal noch. Es wird auch Zeit. Danach dann wieder Waldstadion! Mir entfiel gerade der Stadionsponsor. Immer dieser scheiß commerz!“
Thomas: „Maach et joot, 2. Liga. Mer sin ens fott. In Frankfurt gibts die Abschiedsvorstellung. Helmes schießt sich zum Torschützenkönig. Bye bye my love.“
Luka: „Bernd Schuster will ja in Spanien jetzt immer verlieren, damit sich sein Vertrag nicht verlängert und er zur Eintracht kann. Komische Fußballwelt. Und deshalb oder auch nicht gewinnt der effzeh sein letztes Zweitligaspiel mit 3:0. Mindestens ein Tor schießt Macka, versteht sich.“
Lukas: „Meine Stimme? Habe ich am Sonntag verloren als ich Mackas Nichtelfmetertor beobachten durfte.“