1:1 – ein Ergebnis, das beim 1. FC Köln langsam in Mode kommt. Zum dritten Mal in Folge trennten sich die “Geißböcke” 1:1 vom Gegner. Ellyes Skhiri brachte in der 14. Minute die Kölner in Führung, Borré glich für Frankfurt kurz vor der Pause in einer langen Nachspielzeit aus. Die zweite Hälfte blieb zerfahren: Zunächst erkannte der VAR das vermeintliche 2:1 durch Florian Kainz ab, eine ausgiebige Druckphase der Frankfurter überstand der FC unbeschadet, konnte aber im Anschluss auch nicht mehr gefährlich werden.
Das Spiel in Kürze
Nach hektischem Beginn arbeitete sich der FC nach zehn Minuten ins Spiel: Andersson verpasste eine kurze Rückgabe von Chandler auf Trapp knapp, kurz darauf konnte sich der Schwede im Strafraumduell gegen die Frankfurter Innenverteidigung nach Kainz-Flanke nicht durchsetzen. Nur wenige Minuten später aber klingelte es im Frankfurter Kasten. Eine geklärte Ecke kam über Ljubicic und Schmitz in hohem Bogen auf Jonas Hector, der im Strafraum querlegte und Ellyes Skhiri fand: Der Tunesier schob überlegt ins lange Eck ein – 1:0! (14.) Erstmals gefährlich für den Kölner Kasten wurde es nach einer halben Stunde, als Timo Horn an einem Kostic-Freistoß vorbeifaustete und stattdessen Innenverteidiger Luca Kilian traf. Der 22-Jährige musste kurz darauf ausgewechselt werden. In der Folge war die Partie mehrmals für einige Minuten unterbrochen, nachdem Benno Schmitz und Timothy Chandler und kurz darauf Anthony Modeste und Martin Hinteregger zusammenstießen. Die Nachspielzeit von acht (!) Minuten bezeugte die Behandlungsdauer. Es lief schon die sechste Minute der Nachspielzeit, als Andersson im Zentrum nach einer Modeste-Hereingabe das 2:0 knapp verpasste. Fast im Gegenzug musste der FC noch den Ausgleich schlucken. Nach einem langen Hauge-Ball setzte sich Kostic gegen Schmitz durch, im Zentrum vergaß die Kölner Hintermannschaft Rafael Santos Borré, der mühelos zum Ausgleich einschoss (45+7.). Kurz darauf verpasste Kostic selbst das Tor – eine Flanke von da Costa kam etwas zu scharf.
Zur Pause wechselte Baumgart zweifach: Schmitz und Ljubicic blieben in der Kabine, Ehizibue und Thielmann spielten fortan. Die Eintracht kam giftig und energisch aus der Kabine und suchte schnell die Abschlusssituationen, ein Fernschuss von Kostic stellte Horn allerdings vor keine Probleme. In der 54. Minute jubelten dann die Kölner: Duda schoss aufs Tor, Trapp wehrte schwach ab, sodass Modeste dazwischenging und vom Frankfurter Schlussmann gefoult wurde. Schiri Petersen wollte schon zum Elfmeterpfiff ansetzen, doch Kainz drückte das Leder frei über die Linie. Das Problem: Modeste stand beim Duda-Schuss knapp im Abseits, der VAR nahm das Tor zurück. Rund um die 70. Minute hatte die Eintracht ihre stärkste Phase: Weil die Hintermannschaft der Kölner immer häufiger unzureichend klärte, gab es einige brenzlige Situationen im FC-Strafraum – auch wenn es nur selten zu gefährlichen Abschlüssen kam. Einen strammen Schuss von Hinteregger nach einer Ecke entschärfte Horn (69.). Dem FC gelang etwas Entlastung, Baumgarte brachte Schaub und Uth in die Partie. In den letzten Minuten hatte der FC noch Ansätze von Offensivaktionen, doch ein Querpass von Schaub erreichte niemanden (87.). Einen Angriff kurz vor Schluss spielte Uth nicht sauber zu Ende, sodass die Chance zum Lucky Punch nicht genutzt wurde. Somit blieb es beim 1:1 – für den 1. FC Köln das dritte, für die SGE sogar das fünfte in Serie.
Moment des Spiels
Es lief schon die Nachspielzeit, als es Martin Petersen offenbar reichte. Nachdem Steffen Baumgart in unnachahmlicher Manier ununterbrochen mehr oder weniger auf dem Platz coachte, zeigte der Schiedsrichter dem FC-Coach Gelb. Seine erste Verwarnung.
Bild des Spiels
Foto: imago images / Revierfoto
Zahl des Spiels
8. Acht Minuten Nachspielzeit gab es zum Ende der ersten Hälfte. Ursache waren die minutenlangen Unterbrechungen nach mehreren Kopfverletzungen. Kurios, aber auch unrühmlich.
Zitat des Spiels
„Es war eine intensive Partie. Es ging 90 Minuten hin und her, wenig Spielfluss.“
~ Jonas Hector
Drei Stars
Ellyes Skhiri
Ein typischer Ellyes-Skhiri-Auftritt. In den meisten Aktionen sicher und überlegt, beendete immer wieder geschickt die Frankfurter Angriffsversuche, hatte stets die Übersicht im Mittelfeld. Erzielte in der 14. Minute nach langem Lauf das 1:0.
Jonas Hector
Sehr solide Leistung als Linksverteidiger, in der ersten Hälfte auch offensiv stets ein Gefahrenherd. In der zweiten Hälfte mehr hinten gefordert, weil die Offensivleistung der Mannschaft abnahm. Zum Ende zeigte er im Zusammenspiel mit Schaub auf Linksaußen nochmal sein Können, auch wenn es zu keiner klaren Chance mehr führte.
Sebastian Andersson
Blieb zwar glücklos, bewies aber erneut seine Eignung als Arbeitstier. Ging sehr weite Wege, holte immer wieder vermeintlich aussichtslose weite Bälle und versuchte, seine Mitspieler in Szene zu setzen. Belohnte sich in mehreren Aktionen nicht mit einem Tor. Unnötiges Foul an Hinteregger in den letzten Spielminuten.