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Liebe Wilde Horde 96,
vor einiger Zeit stieß deine (Nicht-)Aktivität bei mir auf absolutes Unverständnis, was zum ersten Brief führte. Inzwischen ist einiges passiert, Wasser ist den Rhein herabgeflossen, es wurde viel diskutiert, in der Fanszene und mit den Verantwortlichen. Lediglich die Politiker mussten aufgrund anstehender Wahlen immer wieder mal etwas Öl in das fast nicht mehr vorhandene Feuer gießen. Fast nicht mehr vorhanden soll dabei heißen, dass die Suppe lange nicht mehr so heiß ist wie sie gekocht wurde, aber man sich durchaus noch die Zunge daran verbrennen kann. Es gibt immer noch einige Punkte mit Klärungsbedarf, nicht zuletzt wegen der Aktion gegen Kölner Fans durch die Polizei beim Pokalspiel in Stuttgart.
Inwieweit der Boykott der Ultragruppierungen zu diesem verschärften Zugriff beigetragen hat, mag ich nicht zu beurteilen. Auf jeden Fall hat dieser Boykott Leuten geschadet, die es nicht verdient haben. Nämlich den Spielern des 1. FC Köln, ganz explizit beim Auswärtsspiel in Sandhausen. Da ich selbst vor Ort war, kann ich sagen, dass ohne organisierten Support keine anhaltende Lautstärke zu erzielen ist. Und ich bin sicher, dass hier mit Unterstützung von allen Fans 3 Punkte sicher gewesen wären. Aber das ist ja alles hypothetisch, also konzentrieren wir uns wieder auf die Zukunft. Auch hier kann ich persönlich, wie im letzten Brief, sagen: Schwamm drüber. Und natürlich muss ich auch fragen, ob Herr Rettig ohne diese ganzen Boykotts mit den Fangruppierungen gesprochen hätte.
Das alles gehört jetzt der Vergangenheit an, denn Du hast auf deiner Homepage dein Vorgehen in naher Zukunft dargelegt. Und ich muss sagen, genau so hätte ich mir das damals gewünscht. Um ehrlich zu sein, ich bin begeistert von diesem Vorgehen und nehme meinen Vorwurf aus dem ersten Brief, dir läge nichts am Dialog hiermit offiziell zurück. Zudem möchte ich alle Interessierten einladen in den Dialog mit dir einzutreten und auf die Veranstaltung am Freitag, 01.02.2013 ab 19 Uhr im „Treffer“, Aachener Str. 704 hinweisen.
So, meine Liebe, ich freue mich, dich am 2. Februar in alter Frische und Lautstärke im schönsten Stadion Deutschlands, in der schönsten Stadt Deutschlands wiederzusehen und unseren effzeh zum Sieg gegen Aue anzufeuern. Und bevor ich es vergesse: Danke!