Der 1. FC Köln hat im „Geister-Derby“ bei Borussia Mönchengladbach ein 1:2 (0:1) einstecken müssen. Breel Embolo (32.) vor der Pause und ein Eigentor von Jorge Meré (70.) nach dem Seitenwechsel besiegelten die Niederlage der „Geißböcke“ im rheinischen Derby, das aufgrund der Eindämmung des grassierenden Coronavirus ohne Zuschauer ausgetragen wurde. Der Anschlusstreffer von Mark Uth (81.) war zu wenig für die Mannschaft von Trainer Markus Gisdol. Die Partie war ein Nachholspiel des 21. Spieltags – wegen Sturmtief „Sabine“ konnte das Duell der rheinischen Rivalen damals nicht stattfinden.
Das Spiel in Kürze
Der FC, der im Vergleich zum Paderborn-Sieg nur Cordoba für Modeste brachte, begann vor unwirklicher Atmosphäre im leeren Borussia-Park taktisch diszipliniert und auf Konter ausgerichtet. Die erste bessere Chance der Partie gehörte trotz optischer Überlegenheit der Gastgeber den Kölnern: Uths Freistoß strich nur knapp über den Kasten. Die Borussia dagegen nutzte ihre Möglichkeit eiskalt: Herrmann bekam im Strafraum den Ball, legte auf Embolo ab, der mit einem Schlenzer Horn keine Abwehrchance ließ.
Im zweiten Durchgang entwickelte sich ein munterer Schlagabtausch mit Vorteilen für die Gastgeber, die sich dafür nach 70 Minuten belohnten. Beziehungsweise belohnt wurden: Nach einem Kölner Ballverlust drückte die Borussia aufs Tempo, die Hereingabe von der rechten Seite lenkte Meré an Horn vorbei ins eigen Tor. Damit war allerdings noch längst nicht Schluss in diesem „Geister-Derby“: Uth brachte mit einem schönen Distanzschuss den FC zurück in die Partie und hatte in der Nachspielzeit sogar den Ausgleich auf dem Fuß.
Moment des Spiels
Keine 60 Sekunden waren mehr auf der Uhr in diesem “Geister-Derby”, als Mark Uth der Ball im Strafraum von Borussia Mönchengladbach vor die Füße fiel. Mit links zog der FC-Stürmer, der bereits das 1:2 erzielt hatte, sofort ab, traf allerdings nur Yann Sommer statt das Tor. Es war die größte Chance auf einen verdienten Punktgewinn für den 1. FC Köln.
Bild des Spiels
Foto: Jörg Schüler/Bongarts/Getty Images
Zahl des Spiels
50. So oft hat der 1. FC Köln in der Bundesliga das rheinische Derby gegen Borussia Mönchengladbach verloren. Dieses wird nicht nur deshalb den Weg in die Geschichtsbücher finden. Das ewig junge Duell war das erste Geisterspiel der Bundesliga-Historie. Kein schönes Erlebnis.
Zitat des Spiels
„Es ist schade, dass wir das Derby verloren haben. Wir haben es sehr ordentlich gemacht und waren nah dran.“ (Horst Heldt)
Drei Stars
Mark Uth
Wieder einmal der Dreh- und Angelpunkt der Kölner Offensive. Ihm gelang beileibe nicht alles, aber dennoch der auffälligste FC-Spieler. Traf zum 1:2 und hatte in der Schlussminute den Ausgleich auf dem Fuß.
Toni Leistner
Im Abwehrzentrum der Fels in der Brandung. Gewann gefühlt jeden Zweikampf, in der Luft und am Boden. Dazu im Spielaufbau erstaunlich souverän gegen das Mönchengladbacher Pressing.
Timo Horn
Bei beiden Gegentoren machtlos. Ansonsten hielt der FC-Schlussmann sein Team nach der Pause im Spiel.