Im Spitzenspiel des dritten Spieltags der A-Junioren-Bundesliga West schlug die U19 des 1. FC Köln als Tabellenzweiter den bisherigen Tabellendritten, die U19 von Fortuna Düsseldorf mit 2:0. Der RheinEnergieSportpark zeigte sich von seiner sonnigen Seite, in das sommerliche Blau des Himmels mischten sich nur wenige Schönwetterwolken, und so war an diesem Mittwochabend im August alles angerichtet für ein Spiel, das vor allem von den Landeshauptstädtern als Derby bezeichnet wird. Nicht wenige der 300 Zuschauer hatten wohl die Gelegenheit genutzt, nach dem Besuch des nachmittäglichen Trainings der Profis vor Ort zu überprüfen, wie die U19 des 1. FC Köln nach dem grandiosen 2:0-Sieg beim BVB die Herausforderungen eines weiteren Spitzenspiels bewältigen würde.
Auch einige von Berufs wegen fachkundige Augenpaare verfolgten das Geschehen auf Platz 7, so nutzte Cheftrainer Achim Beierlorzer genauso die Gelegenheit, Ruthenbecks Team in Augenschein zu nehmen wie Co-Trainer André Pawlak, Chefscout Willi Kronhardt, U21-Trainer Mark Zimmermann, U17-Meistertrainer Martin Heck, Peter Hermann, der neue Co-Trainer der U18-Auswahl des DFB, sowie der Leiter der Nachwuchsabteilung der Fortunen, Frank Schaefer. Zum wiederholten Male nahm Siggi Marti, der Chefscout von Mainz 05, diesen FC-Jahrgang unter die Lupe.
Das Personal
Die Fluktuation im Kader eines U19-Teams ist naturgemäß sehr groß, dies ist in dieser Saison weder beim FC noch bei den Fortunen anders. So verließen 19 Spieler die letztjährige U19 des 1. FC Köln, wobei besonders die nicht altersbedingten Wechsel von Can Bozdogan und Henri Matter zu Schalke 04 besonders schmerzhaft scheinen. Zwei externe Neuzugänge wurden verpflichtet: Mittelfeldspieler Mathias Olesen, luxemburgischer U19-Nationalspieler, kam von Eintracht Trier; Innenverteidiger Sava Cestic, serbischer U18-Nationalspieler, wechselte von Schalke 04 an den Rhein. Aus der letztjährigen U17-Meistermannschaft rückten 15 Spieler zur U19 auf. Sowohl Olesen als auch Cestic wurden von Trainer Stefan Ruthenbeck in die Startelf gegen Fortuna Düsseldorf berufen.
Die U19 der Fortuna unter Trainer Sinisa Suker hatte 12 Abgänge zu verzeichnen, verpflichtete dafür unter anderem 5 externe Neuzugänge, von denen der von Alemannia Aachen kommende Mittelfeldspieler Tim Köther ebenso von Beginn an spielte wie sein ehemaliger Mannschaftskamerad Terence Okoeguale und Stürmer Elmin Heric, der in der letzten Saison noch für die U19 des FC aufgelaufen war.
Verteiltes Spiel in der 1. Hälfte
Kaum hatte Schiedsrichter Julian Engelmann die Begegnung angepfiffen, als die Begegnung Fahrt aufnahm und sich das Spielmuster der 1. Hälfte zeigte. Ruthenbecks Team lief den Gegner mit Tempo an, trug dabei die Angriffe auch zumeist über die Flügel vor, kam aber nur zu wenigen gefährlichen Abschlüssen (Sebastian Müller 3./35.). Die Fortunen standen kompakt, hatten durch die beiden starken Innenverteidiger Touglo und Siebert die Lufthoheit im eigenen Strafraum und schalteten bei Ballgewinn schnell um, ohne dabei das von Daniel Adamczyk gehütete FC-Gehäuse wirklich ernsthaft in Gefahr zu bringen.
FC dominiert nach der Halbzeit
Die zweite Hälfte war kaum zwei Minuten alt, als Linksverteidiger Erkan Akalp einen Zweikampf an der Mittellinie gewann und zu einem unwiderstehlichen Dribbling ansetzte, das er aus 16 Metern halbhoch ins rechte Eck zur umjubelten Führung für den FC abschloss. Die Fortunen versuchten nun ihrerseits zu Abschlusssituationen zu kommen, konnten jedoch die sehr konzentriert agierende Kölner Defensive um die beiden Innenverteidiger Robert Voloder und Sava Cestic nicht in Verlegenheit bringen. Das Geißbock-Team spielte seine Offensivaktionen nun klarer aus, Sebastian Müller traf den Außenpfosten (64.), Tim Lemperle scheiterte am Düsseldorfer Torwart mit einer sehenswerten Volleyabnahme, bevor Jan Thielmann schließlich nach schöner Vorarbeit von Marvin Obuz zum entscheidenden 2:0 für den FC traf.
“Insgesamt war es heute ein Arbeitssieg und ein Spiel, in dem meine Mannschaft sehr viel investieren musste, um zu gewinnen.”
Ruthenbecks Fazit nach der Partie
Trainer Stefan Ruthenbeck resümierte nach dem Spiel: „Gegen einen richtig gut verteidigenden Gegner musste meine Mannschaft über 90 Minuten hart arbeiten, um das Spiel aufgrund der 2. Halbzeit letztlich verdient zu gewinnen. Die Fortuna war sehr unangenehm, hatte auch in der 1. Hälfte einige gute Kontersituationen, so dass wir wirklich extrem aufmerksam sein mussten. So ab der 60. Minute haben wir uns dann befreit und sind richtig gut ins Spiel gekommen. Insgesamt war es heute ein Arbeitssieg und ein Spiel, in dem meine Mannschaft sehr viel investieren musste, um zu gewinnen.“
Die U19 des FC hat nach den bisherigen drei Saisonspielen mit einem Torverhältnis von 9:0 Toren immer noch eine weiße Weste, was umso erstaunlicher ist, als das Team im Prinzip mit vier Stürmern spielt, von denen Lemperle und Obuz vorwiegend über die Flügel agieren, während Thielmann und Müller durch die Mitte kommen, sich aber abwechselnd immer wieder ins Mittelfeld zurückfallen lassen.
Auffällig ist, wie gut die gesamte Mannschaft gegen den Ball arbeitet, angefangen von Georg Strauch und Mathias Olesen im Mittelfeld bis hin zur starken Vierer-Abwehrreihe mit Akalp, Voloder, Cestic und Islamovic. Am nächsten Wochenende reist die U19 des FC nach Breinig zum Spiel gegen Alemannia Aachen; auch dort wartet ein unangenehmer Gegner auf Ruthenbecks Team, das dort mit der gleichen Konzentration und Laufbereitschaft auftreten muss, um die drei Punkte mit nach Hause nehmen zu können.
1. FC Köln: Daniel Adamczyk, Eladan Islamovic (87. Yusuf Örnek), Erkan Akalp, Georg Strauch (85. Sebastian Papalia), Robert Voloder, Sava-Arangel Cestic, Mathias Olesen, Marvin Obuz, Tim Lemperle (69. Jonas Berg), Sebastian Müller (80. Jacob Anton Jansen), Jan Thielmann – Trainer: Stefan Ruthenbeck
Fortuna Düsseldorf: Dennis-Adam Gorka, Yannick Babo (73. Hendrik Strobl), Nikell Paul Touglo, Jamil Siebert, Connor Klossek, Daniel Kankam Kyerewaa, Janos Kömmerling (58. Jonas Büchte), Terence Okoeguale, Tim Köther, Burak Yasin Yesilay (58. Niklas Harth), Elmin Heric – Trainer: Sinisa Suker
Schiedsrichter: Julian Engelmann
Zuschauer: 300
Tore: 1:0 Erkan Akalp (47.), 2:0 Jan Thielmann (78.)