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Meinung

Kaderplanung des 1. FC Köln: Plötzlich Prinzessin? Nicht wirklich!

Die Neuen Queiros und Meré zeigen: Der 1. FC Köln hat international wieder an Ansehen gewonnen – das ist kein Zufall, sondern das Ergebnis harter Arbeit.

Foto: Lars Baron/Bongarts/Getty Images

Die Neuen Queiros und Meré zeigen: Der 1. FC Köln hat international wieder an Ansehen gewonnen – das ist kein Zufall, sondern das Ergebnis harter Arbeit.

Beim 1. FC Köln geht es in der Vorbereitung langsam aber sicher in die heiße Phase: Zweieinhalb Wochen vor Beginn der neuen Saison liegen die komplett schweißtreibenden Einheiten hinter den Profis. Bevor es dann am 12. August dann in Bremerhaven gegen die Leher TS um den Einzug in die zweite Hauptrunde des DFB-Pokals gehen wird, warten mit dem Trainingslager in Österreich (27. Juli bis 3. August) und den damit zusammenhängenden Testspielen gegen Bologna und Linz Herausforderungen im Ausland auf den effzeh.

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Nach der Saisoneröffnung am 6. August in Köln geht es am 7. August nach Haiger, wo die Mannschaft von Peter Stöger auf den Regionalligisten TSV Steinbach treffen wird. Bis zum Saisonauftakt am 20. August bleibt für Stögers Truppe jetzt Zeit, an Taktik und Technik zu arbeiten – die konditionellen Grundlagen für eine lange, harte Saison wurden bereits gelegt. Für die Lizenzspieler geht es jetzt, wie es so schön heißt, in den Feinschliff – die Personalplanungen scheinen dabei so gut wie abgeschlossen.

Die sportliche Wandlung des 1. FC Köln

Dem Vernehmen nach soll allerdings effzeh-Geschäftsführer Jörg Schmadtke noch die Augen offen halten, was eine mögliche Verstärkung auf den Außenpositionen angeht – wirklich notwendig scheint eine Verpflichtung allerdings nicht. Mit den Unterschriften von Jorge Meré und João Queirós ist es dem ehemaligen Bundesliga-Torhüter gelungen, zwei entwicklungsfähige Spieler in die Domstadt zu locken und gleichzeitig eine noch offene Baustelle im Kader zu schließen – auf den offensiven Außenbahnen besteht momentan kein akuter Handlungsbedarf. Und gerade die Verpflichtung des spanischen U21-Nationalspielers Jorge Meré zeigt auf, in welchen Sphären der 1. FC Köln mittlerweile unterwegs ist.

Doch das kommt nicht von ungefähr: Während die ersten beiden Jahre nach dem Wiederaufstieg davon gekennzeichnet waren, dass der effzeh mit einer defensiven Grundausrichtung und geringem Risiko primär darauf aus war, Tore des Gegners zu verhindern, entwickelt sich die Mannschaft seit mittlerweile anderthalb Jahren weiter. Größerer Mut zum Risiko, mehr Spieler in der gegnerischen Hälfte und größerer Fokus auf proaktives Spielen prägen die jüngste Weiterentwicklung unter Stöger, die mit der trotzdem überraschenden Qualifikation für den europäischen Wettbewerb ihre vorläufige Krönung fand. Neben dem unverhofften Geldregen und der großen Feierlichkeiten war es aus rein sportlicher Sicht natürlich ein Meilenstein, denn damit rückt der 1. FC Köln auch wieder ins internationale Rampenlicht.

Grinst mittlerweile für den effzeh: Jorge Meré | Foto: Christof Koepsel/Bongarts/Getty Images

Mit all diesen Argumenten lässt sich natürlich sehr gut bei möglichen neuen Spielern punkten: Ein solides mannschaftliches Konstrukt, fähige sportliche Verantwortliche, die in dieselbe Richtung denken und mittlerweile (man sollte es nicht leugnen) ein höheres Gehaltsniveau machen den Verein wieder interessant – unter anderem auch für umworbene Spieler wie den Spanier Jorge Meré. Gesunden Menschenverstand vorausgesetzt kann man natürlich von Meré nicht erwarten, sofort zu einem Heilsbringer zu werden – dass aber mittlerweile ein Spieler seines Kalibers in Köln zusagt, verdeutlicht die sportliche Wandlung des Vereins in den letzten Jahren.

Meré-Verpflichtung als Auszeichnung

Allerdings ist es aus Sicht der “Generation DSF” immer noch etwas unwirklich, dass mittlerweile talentierte und begehrte Spieler nicht mehr lachend den Hörer aufnehmen, wenn sie jemand nach einem möglichen Engagement in Köln fragt. Zur sportlichen Entwicklung des 1. FC Köln gehört natürlich mehr als die reine Kaderplanung, aber insgesamt ist es schon eine Auszeichnung für die Arbeit der vergangenen fünf Jahre. Der effzeh ist gerade dabei, sich vom reinen Ausbildungsverein zu einer Station zu entwickeln, bei der bereits gestandene, aber dennoch junge Profis (auch international) den nächsten Schritt in ihrer Entwicklung in Hinblick auf Persönlichkeit und Leistungsvermögen machen können. Dass das alles nicht über Nacht funktioniert, sollte klar sein.

Wer wird diese Saison zu den Härtefällen gehören?

Hinzu kommt, dass mit Marcel Risse, Nikolas Nartey und Sehrou Guirassy drei Spieler im Training mit dabei sind, die im vergangenen Jahr eigentlich gar keine Rolle gespielt haben. Sie alle werden darum kämpfen, auf ihre Einsatzminuten zu kommen – damit erhöhen sie einerseits den Druck auf vermeintliche Stammspieler, andererseits aber auch auf Spieler wie Christian Clemens oder Simon Zoller. Die beiden Letzteren hatten zwar in der vergangenen Saison schon ihre Einsätze, allerdings ist der Konkurrenzkampf beim effzeh anno 2017 ungleich höher.

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Speziell war die abgelaufene Saison auch für Dominic Maroh und Milos Jojic, die aus den unterschiedlichsten Gründen auf einmal mehr beziehungsweise weniger Einsatzzeiten hatten als zu Beginn der Spielzeit prognostiziert. An den vielen Beispielen zeigt sich, dass es immer wieder zu Härtefällen kommen wird, da auch kurz- und mittelfristige Verletzungen zu beklagen sein werden. Es dürfte also spannend zu beobachten sein, wer in der kommenden Saison zu den Überraschungen und zu den Enttäuschungen zählen wird – doch eines steht fest: dass der 1. FC Köln mittlerweile wieder zurecht auf der internationalen Landkarte des Fußballs steht.

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