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Es gibt ja Menschen, die behaupten Frauen und Männer kommen von unterschiedlichen Planeten. Eigentlich können die beiden Geschlechter nicht miteinander, aber halt auch nicht ohne. Die Dinge sollen fest in der Evolution verwurzelt sein. Der Mann in der Steinzeit: auf der Jagd, fokussiert auf das zu erlegende Wild, jede Ablenkung würde die Chance auf Erfolg verringern, deswegen hört er kein Vogelgezwitscher, kein Blätterrauschen, sieht nicht den romantischen Sonnenuntergang im Hintergrund. Und zum Glück hört er nicht das Flüstern des Weibs „Oooch, das süße kleine Reh…“ sonst würde es die heutige Zivilisation vermutlich gar nicht geben. Der Homo sapiens wäre verhungert. Und bevor die Vegetarier aufschreien, auch beim Sammeln von Früchten ist es wichtig konzentriert und fokussiert zu Werke zu gehen. Die Frau hingegen sitzt mit ihren, ich sag jetzt mal, Artgenossinnen rund ums Lagerfeuer und widmet sich vielen Dingen. Bei den meisten Dingen muss man aber sprechen. „Leg mal Holz nach, das Feuer geht sonst aus“, „Schau mal ich hab eine neue Strickmasche entdeckt“, „Hast du schon gehört, die Brunhilde hat über die Sieglinde gesagt…“ uswusf.
Man kann also festhalten, der Mann ist eher der ergebnisorientierte Typ, was auch seine Vorliebe für Mathematik belegt, die Frau eher kommunikativ, Frauen mögen von Natur aus auch eher die sprachlichen Fächer. Natürlich gibt es Ausnahmen und letztendlich gibt es ja auch in jedem Männerkörper einen gewissen Anteil Frau und umgekehrt. Das brauch ich als Kölner und für Kölner nicht unbedingt hervorheben, denke ich. Aber hier soll es ja nicht um sozialwissenschaftliche Studien gehen, sondern um den Sport. Wo also liegt hier der Unterschied zwischen Mann und Frau? Gehen wir davon aus, dass der Mann ergebnisorientiert ist, liebt er also im Allgemeinen Ergebnissportarten: Fußball, Eishockey, Basketball, Handball, Hockey, Autorennen, Dart, Snooker… klipp und klar, keine Frage wer der Sieger ist. Frauen hingegen mögen eher ästhetische Sportarten: rhythmische Sportgymnastik, Turnen, Dressurreiten. Hier werden durch Beurteilungen von sogenannten Richtern die Sieger festgestellt. Natürlich gibt es auch Grenzfälle. Boxen. Mit KO = Männersport, Punktentscheidung = Frauensport. Wobei meine Frau eigentlich nur wegen der durchtrainierten Bodys Boxen schaut, dabei hat sie jede Nacht einen solchen neben sich liegen. Verstehe einer die Frauen. Aber darum geht es ja hier nicht, zurück zum Thema.
Eine Formel – eher etwas für ergebnisorientierte Männer.
Punktentscheidungen. Das ist das, was wir Männer niemals verstehen werden. Ein sportliches Ergebnis aufgrund der individuellen Einschätzung einer kleinen Gruppe Punktrichter? Das soll fair sein? Wie sollen wir damit umgehen wenn im Boxen 2 Punktrichter 116:112 und einer 112:116 wertet wie im letzten Kampf von Felix Sturm? Im Ski- und Turmspringen gibt es dann noch Streichergebnisse, das macht das Ergebnis für uns etwas nachvollziehbarere un damit erträglicher, aber den Vorgang komplizierter. Die Krönung der Ungerechtigkeit ist dann das Dressurreiten. Allein schon die Vorergebnisse aus der Saison beeinflussen die Punktrichter. Oft wird ein großer Name besser bewertet als ein Neuling. Noch gravierender ist das auf den Amateurturnieren, man kennt sich, oder halt nicht.
Kann sich jemand ein Punktesystem im Fußball vorstellen? Also nicht 3 Punkte für Sieg und 1 für Unentschieden, sondern mit Punktrichtern. Da sitzen dann Franz Beckenbauer und Mehmet Scholl oder Waldemar Hartmann und Matze Knoop, vielleicht auch Dietmar Hopp und Klaus-Michael Kühne in der Loge und vergeben am Ende Punkte für gefühlten Ballbesitz, Passgenauigkeit, Kreativität, Abwehrverhalten und Fairplay. Die Mannschaft mit den meisten Punkte gewinnt. Oder wie im Boxen üblich, einfach welche Spielweise dem Richter persönlich besser gefällt. Das System wäre doch viel fairer als das bisher praktizierte, wenn ich an die Auftritte meines effzeh in dieser Saison zurückdenke. Mit Punktrichterurteil hätten wir nicht ein Spiel verloren, da bin ich mir sicher. Wir waren jedesmal mindestens gleichwertig. Und überhaupt würden wir jede Menge Sympathiepunkte einheimsen, so lange nur Fußball, Verein und Maskottchen beurteilt wird und nicht seine Fans. Ein kleines Problem wäre da aber: die Punktrichter kämen mit Sicherheit aus dem Hause DFB oder DFL.