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Meinung

Et bliev nix wie et wor

Das Jahr 2015 ist vorüber. Und für den 1. FC Köln war es ein gutes. Wir haben elf Gründe dafür gesammelt – allen unseren Lesern ein frohes neues Jahr 2016!

Foto: PATRIK STOLLARZ/AFP/Getty Images

Es ist Zeit für die Jahresbilanz. Und wie immer gibt es Gutes… und das Schlechte lässt man einfach unter den Tisch fallen. Wobei es da 2015 beim 1. FC Köln ohnehin nicht so vieles gibt. Denn es war ein gutes Jahr für den ersten Bundesliga-Meister – wir haben elf Gründe dafür gesammelt!

1. Wir sind nur ein Karnevalsverein!

 © effzeh.com

© effzeh.com

Eigentlich war schon früh klar, dass 2015 für den 1. FC Köln ein gutes Jahr werden würde. Denn gleich zu Jahresbeginn stellte der Fußballclub aus Köln-Sülz endlich etwas richtig, was eigentlich eh schon alle wussten. In Köln, und anderswo. Der effzeh ist ein Karnevalsverein! Jetzt auch offiziell: „Es wurde höchste Zeit, die ohnehin bestehende Zusammenarbeit mit dem Festkomitee als Vertreter des Karnevals jetzt auch offiziell festzuschreiben und förderndes Mitglied zu werden“, sagte Geschäfsführer Alexander Wehrle. Recht hat er.

Foto: Eduard Schmulenson

Foto: Eduard Schmulenson

2. Jogis Liebling

Ok, ok. Das erste Mal für die Elf von Joachim Löw durfte Jonas Hector bereits im November 2014 ran. Trotzdem wurde der kölsche Linksverteidiger mit der unorthodoxen Karriere erst im Folgejahr zu dem, was er heute ist. Nämlich der deutsche Nationalspieler mit den meisten Spielminuten im Jahr 2015 (754 sind es an der Zahl). Na, das wäre vor ein paar Monaten doch mal eine Wette wert gewesen! Die haben wir zwar nicht platziert, dafür dürfen wir den effzeh wieder gut repräsentiert in der weltmeisterlichen deutschen Aushängetruppe sehen. Im Rückblick auf die starken Leistungen Hectors, aber auch im Hinblick auf die Europameisterschaft, die 2016 in Frankreich stattfinden wird, halten wir es da mit Kalle Rummenigge und sagen: Champs-Elysee, leeven Jonas!

3. Nie mehr…

Foto: Dirk Unschuld

Foto: Dirk Unschuld

Es war das erklärte Ziel und es wurde erreicht: Als der effzeh im Sommer 2014 als Aufsteiger in die Saison ging standen die Zeichen klar und eindeutig auf: Klassenerhalt. Und das hat dann alles in allem auch prima funktioniert. Bereits am 32. Spieltag der Saison 2014/15 sicherten sich die Geißböcke den Ligaverbleib mit einem 2:0-Heimsieg gegen Schalke 04. Und weil die Realität manchmal der beste Regisseur ist, wurden die entscheidenden Tore von den kölschen Jungs Marcel Risse und Yannick Gerhardt erzielt. Nä, wat schön!

 

Dominique Heintz (1. FC Köln, Instagram)

Foto:1. FC Köln

4. Drum prüfe, wer sich ewig bindet

Ähnlich wie der Bund der Ehe im Allgemeinen, bedeuten Verträge im heutigen Fußballbusiness nicht mehr allzu viel. Dennoch sind sie wichtig: Nicht, damit der Spieler auch wirklich bleibt so lang er es laut Arbeitspapier soll, sondern damit man mehr Kohle abgreifen kann, wenn er doch vorher geht. Das weiß natürlich auch Jörg Schmadtke, der im Jahr 2015 direkt mit mehreren Leistungsträgern langfristige Verträge abschließen konnte. Somit stehen mittlerweile acht Profis bis 2019 beim Effzeh unter Vertrag: Modeste, Risse, Horn, Sörensen, Bittencourt, Heintz, Olkowski, Jojic. Dazu gesellen sich vier Spieler, die bis 2018 gebunden sind: Maroh, Zoller, Hector, Gerhardt. Läuft bei dir, Jörg!

5. Import-Export

© effzeh.com

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Man weiß es nicht, aber man könnte es sich so vorstellen: Jörg Schmadtke schlendert gemütlich durch die Dampfgassen des Transfermarktes, genüsslich zieht er an seiner Zigarette und setzt das ihm so vertraute innere Lächeln auf, während er dem verschwitzten, panischen, hysterischen Treiben seiner Kollegen zuschaut. Da wird gefeilscht, Last-Minute-Deals eingetütet, Gelder ge- und verschoben, Unterlagen gemailt und gefaxt. Nur Jörg raucht. Denn Schmadtke hat, wie immer, seine Arbeit schon getan. Wer gehen sollte, ist weg und wer kommen sollte, ist da. Heroisch. Aber wie dem auch sei: Knapp 13 Mio. Euro hat der effzeh für Transfers ausgeben, und knapp 13 Mio. eben auch eingenommen. Das war nicht immer so. Drei Stammspieler und zwei Ab-und-zu-Stammspieler sind dabei rum gekommen. Und Milos Jojic. Der leider nur ein Kandidat für den Ausblick aufs neue Jahr und nicht für diese Rückschau ist.

© effzeh.com

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6. Die Katze aus Rondorf

Ganz anders sieht es da bei Timo Horn aus: 76 Paraden, fünf Spiele zu Null, 22 Gegentore. Das ist die Hinrunde des kölschen Torhüters in Zahlen. In Worten bedeutet das: Horn ist einer der besten Keeper der Bundesliga und zurecht mittlerweile Bestandteil der üblichen Wer-darf-neben-Manuel-Neuer-zur-EM-Diskussionen geworden. Ob er nun mitfährt oder nicht: Für den Effzeh ist Horn derzeit nicht zu ersetzen. Auch wenn sich so mancher finanzschwerer Großkatzenclub bereits in Lauerstellung begibt, die Katze aus Rondorf ist in Köln zu Hause. Miau!

7. Tony Totale

Foto: Dirk Unschuld

Foto: Dirk Unschuld

Was war die Aufregung groß, als sich Anthony Ujah in der Schlussphase der letzten Saison in Bremen ablichten lies und seinen Wechsel in den hohen Norden zu Werder bekannt gab. Warum Ujah diese Entscheidung getroffen hat, weiß man bis heute nicht so recht. Doch was sich für den effzeh erst enttäuschend anfühlte, sollte sich zum Guten wandeln. Denn nicht nur, dass der Ujah-Nachfolger ebenfalls Anthony mit Vornamen heißt, nein, er sollte sich sogar noch besser in die Mannschaft von Peter Stöger einfügen als sein Vorgänger. Auch wenn Modeste, der neue Tony, sich eine sehr ausgiebige Durststrecke erlaubte, konnte er Ujah mit zehn Toren und zwei Vorlagen aus 19 Pflichtspielen mehr als ersetzen. Und auch wenn der alte Tünn seinen Ex-Club im Pokal nochmal richtig ärgerte, sei hier ein Gruß nach Bremen, also in den Tabellenkeller, gestattet.

Foto-Credits: Dirk Unschuld

Foto-Credits: Dirk Unschuld

8. Derbysieger

Zehn Jahre war es her, da sollte auch der Stimmungsboykott die Freude nicht mindern: Im 100. Pflichtspiel gegen Borussia Mönchengladbach glückte dem effzeh der erste Derby-Heimsieg seit 2005. In der merkwürdigen Atmosphäre des Protestes gegen DFB-Sanktionen erzielte Anthony Modeste per Kopf das Tor des Tages. Und beendete damit die endlos erscheinende Derby-Durststrecke der Gastgeber. Und auch wenn es nun wirklich nicht so wichtig ist, sei es hier erwähnt: Auch gegen die Nachbarn aus der kölschen Vorstadt Leverkusen konnte der effzeh dank Doppelpacker Dominic Maroh den Sieg einfahren. Runde Sache. Es wird wieder Zeit für ein: Hach.

9. Platz

Foto: Dirk Unschuld

Foto: Dirk Unschuld

Auf dem steht der 1. FC Köln in der Winterpause 2015/16 – mit 24 Punkten. Das sind neun Punkte Vorsprung auf die Abstiegsränge und drei Rückstand auf die Europa-League-Plätze. Nein, das ist kein „kölscher Hochmut“ oder „Champions-League-Geschwafel“, sondern einfach nur die mathematische Einordnung der Tabellenposition. Denn der „Europapokal“-Teil sei dann doch lieber der Vorschau vorbehalten. Hier schauen wir zurück und stellen fest: Der effzeh steht zwei Plätze und fünf Punkte besser dar, als das im Vorjahr zu gleicher Zeit der Fall war. Daraus ließe sich eine Kurve, die nach oben zeigt, basteln. So etwas mögen wir.

Foto: Dirk Unschuld

Foto: Dirk Unschuld

10. Simon aus der Asche

Letzes Jahr zu dieser Zeit hatte man das Gefühl, dass Simon Zoller irgendwie alles tut, um sein Image bei den Fans seines doch noch recht neuen Arbeitgebers komplett zu versauen. Dreieinhalb Million Euro hatte der effzeh im Sommer 2014 für den damaligen Kaiserlauterner auf den Tisch gelegt. Ein große Summe für Kölner Verhältnisse. Doch Zoller gelang bis auf ein Stoplertor, das ihm die Hintermannschaft von Borussia Dortmund schenkte, nicht viel. Und im Winter wollte er dann plötzlich unbedingt zurück in die Pfalz, an die alte Wirkungsstätte. Vielerorts donnerte spätestens da schon der der „Transferflop“-Stempel ins Tintenkissen. Doch nun, ein Jahr später, sieht es aus, als hätte Zoller einige wichtige Lektionen gelernt. Insgesamt wurde er in der Hinrunde in 17 Pflichtspielen eingesetzt, erzielte dabei vier Tore und bereitete ein weiteres vor. Und natürlich schließt sich am Jahresende auch der Kreis: Der jüngste Höhepunkt in Zollers kölscher Wiederaufstehung war das Ausgleichstor beim 2:1-Heimsieg im letzten Spiel vor der Winterpause. Natürlich gegen: Borussia Dortmund.

11. Westdeutscher Meister

Grafik: effzeh.com

Grafik: effzeh.com

Hier bedarf es keiner zusätzlichen Worte. Stattdessen nutzen wir die Gelegenheit und wünschen euch, dass ihr auf ein genauso schönes Jahr zurückschauen könnt wie der 1. FC Köln.

Ein frohes neues Jahr und einen guten Rutsch wünscht euch das gesamte Team von effzeh.com!

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