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Stadion

Geduld, Geduld

Das Warten hat ein Ende, der effzeh tritt endlich wieder gegen den Ball. Nach der Länderspielpause dürfte gegen Hannover eine Tugend wieder besonders gefragt sein.

© effzeh.com
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Das Warten hat ein Ende, der effzeh tritt endlich wieder gegen den Ball. Nach der Länderspielpause dürfte gegen Hannover eine Tugend wieder besonders gefragt sein.

I’m sitting here in the boring room
It’s just another rainy Sunday afternoon
I’m wasting my time
I got nothing to do
I’m hanging around
I’m waiting for you
But nothing ever happens and I wonder…

20160 Minuten mussten wir warten. Auf dich. 336 Stunden ohne die große Liebe unseres Lebens. Zwei Wochen lang ließ man uns darben, bis endlich wieder der glorreiche effzeh für uns nach den Sternen greift. Der Grund: Länderspiele. Während sich also die DFB-Auswahl in außerordentlich souveräner Manier für die Europameisterschaft qualifizierte, schulten sich die effzeh-Fans in Geduld. Ausgerechnet nach dem grandiosen 3:0 auf Schalke, einer taktischen Lehrstunde in Sachen Konterfußball, machte die Liga erneut Ferien. Und ließ uns auf Platz fünf zurück, träumend von großen Aufgaben und tollen Spielen.

Und nun? Hannover 96. Ja, die farblosen Niedersachsen sind zu Gast im Müngersdorfer Stadion. Und es droht dem effzeh ein Déjà-vu: Tolle Leistungen in Spielen, die das Team von Peter Stöger als Außenseiter angegangen ist, folgten Auftritte wie gegen Ingolstadt, als es den Jungs mit dem Geißbock auf der Brust äußerst schwer fiel, offensiv in Erscheinung zu treten. Es war das Sinnbild der aktuellen Entwicklung, die der effzeh derzeit zu nehmen hat: Der Schritt vom Abwehrbollwerk mit Konteroptionen hin zu einer Mannschaft, die gegen das effzeh-Abbild eines defensiv gut sortierten und taktisch disziplinierten Kontrahenten auch überzeugen kann, ist ein großer, steht aber aktuell auf dem Themenplan am Geißbockheim. Das Spiel gestalten, sich Chancen herausspielen – das alles gegen eine geordnete Abwehrreihe, die auf die Schwäche des Gegners nur wartet: Es ist eine Herkulesaufgabe für einen noch nicht etablierten Erstligisten.

Gegen Hannover kann beobachtet werden, ob die Stöger-Schützlinge dabei Fortschritte gemacht haben. Die Niedersachsen reisen zwar als Tabellen-17. ins Rheinland, gehen aber nach vier Punkten aus den Duellen in Wolfsburg und gegen Bremen mit Aufwind in das Auswärtsspiel in Köln. Dennoch: Wie ein Favorit wird die Elf von Trainer Michael Frontzeck sicherlich nicht auftreten. Vielmehr dürfte sie ihr Heil in einer Kopie unseres Schalke-Auftritts suchen. Da dürfte in Müngersdorf eine Tugend auf die Probe gestellt, die in Köln einst nicht als die ausgeprägteste galt: Geduld wird gefragt sein, um gegen Hannover das richtige Tempo zu finden. Nicht überziehen, um nicht in des Gegners Konter zu laufen. Aber auch nicht zu lässig, um genügend Druck aufzubauen und Fehler zu erzwingen.

Ein spektakuläres Spiel darf angesichts dieser Ausgangslage definitiv nicht erwartet werden. Stattdessen könnte es zum Abnutzungskampf werden – viel Geplänkel zwischen den Strafräumen, Zweikämpfe und Spielunterbrechungen, wenig Torchancen. Aber wenn diese kommen, dann muss der effzeh hellwach sein: Wie in der Schlussphase auf Schalke, als man mit einer Mordsgeduld die uninspirierten Angriffe der „Königsblauen“ ertrug und im entscheidenden Moment zuschlug. Gelingt das, dann darf sich gefreut werden – und geträumt von einem Topspiel in München. Auf das Gastspiel in der bayerischen Landeshauptstadt muss der geneigte effzeh-Sympathisant definitiv nicht so lange warten: Eine Länderspielpause ist erst Mitte November wieder in Sicht!

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Foto: effzeh.com

Sonst noch wichtig:

  • Premierenpartie: Bastian Dankert wird das Spiel zwischen dem effzeh und Hannover leiten. Für den 35 Jahre alten Sportwissenschaftler ist es die erste Partie im Müngersdorfer Stadion. Zweimal hat er den effzeh bereits auswärts pfeifen dürfen: Sowohl in Cottbus 2013 (0:0) als auch zwei Jahre später in Freiburg gelang den Jungs mit dem Geißbock auf der Brust kein eigener Treffer.
  • Ausgerechnet-Alarm: Die Sportreporter können zumindest bei Hannover 96 aufatmen – ein Ex-Kölner wird zu 99,9 Prozent keinen Treffer für die „Roten“ erzielen können. Einzig Schlussmann Ron-Robert Zieler hat eine effzeh-Vergangenheit, der gebürtige Kölner spielte von 1999 bis 2005 in der Jugend der „Geißböcke“. Auf der anderen Seite sieht das anders aus: Leonardo Bittencourt wechselte erst im Sommer von der Leine an den Rhein. Ein Zeichen?
  • Ausgleichsambitionen: Die Bundesligabilanz gegen Hannover ist beim effzeh leicht negativ. In 42 Partien verloren die Kölner 18mal und waren 17mal siegreich, das Torverhältnis beträgt 62:65. Kein effzeh-Fan hätte etwas dagegen, am Sonntagabend eine positive Bilanz gegen den Niedersachsen zu haben!

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