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Stadion

Sach mal Schaaalke

Neun Tage Pause – das tut nicht jedem gut. Gut also, dass es nun endlich wieder ernst wird. Fußball ist schließlich unser Leben. Das effzeh.com-Vorspiel zum Duell auf Schalke.

Foto: Seven Pictures
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Neun Tage Pause – das tut nicht jedem gut. Gut also, dass es nun endlich wieder ernst wird für unseren effzeh. Fußball ist schließlich unser Leben. Das effzeh.com-Vorspiel zum Duell bei Schalke 04.

Es ist eine Art Ritual: Immer, wenn in meiner Nähe jemand über Schalke redet, habe ich direkt Hans Pollak im Kopf. Hans wer? Hans Pollak, Protagonist des charmant-prolligen Kultstreifens „Fußball ist unser Leben“, der die Identifikation der Schalker Fans mit ihrem Verein so plastisch dokumentiert. Immer wenn es also in die Nähe eines Duells mit den „Königsblauen“ geht, ringt es in meinem Kopf „Sach ma Schaaaalke“, „Dat is Schalke, dat is schalalalala“ und „Mios Dios Fußballgott“.

Kult gibt es auch 15 Jahren nach dem Erscheinen des Films noch zu Genüge, wenn auch nicht mehr soviel wie zu Zeiten des Parkstadions. In der komischen Turnhalle namens „Veltins-Arena“ ist zu bemerken, wie die moderne Entwicklung des Fußballs auch auf Schalke Einzug gehalten hat. Hans Pollaks sind nicht mehr der Prototyp des S04-Fans, auch wenn das Klischee das gerne so haben wollen würde. Von den früheren Duellen zwischen den „Knappen“ und den Kölnern auf Fanebene merkt man allerhöchstens noch bei der Busfahrt vom Bahnhof zum Stadion. Häuserzeilen, die selbst in Wuppertal oder Bitterfeld als „wenig wohnlich“ eingestuft würden, mit zahnlosen Omas und Opas im Fenster lehnend: DAT IS SCHAAAALKE!

Foto: KÖLN-SÜD

Foto: KÖLN-SÜD

Schalke war aber auch für den effzeh stets keine Reise wert. Irgendjemand in Königsblau machte immer den „Mios Dios Fußballgott“, der im Film im letzten Spiel trifft und damit Hans Pollaks Haus rettet. Seien es Stars wie Raul und Ebbe Sand oder Durchschnittsprofis wie Jermaine Jones und Zlatan Bajramovic – immer gab es jemanden, der seinen persönlichen Pablo Antonio di Ospeo in sich entdeckte und dem glorreichen 1. FC Köln einschenken musste. Bis zur vergangenen Saison: Nach schlappen 23 Jahren gelang es dem Team von Peter Stöger den Bann zu brechen. Anthony Ujah und Matthias Lehmann schwangen sich zu den Nachfolgern von Andrzej Rudy und Patrick Weiser auf, die im August 1993 den effzeh zum letzten Sieg auf Schalke schossen. Im kultigen Parkstadion vor lauter Hans Pollaks – und keinem „Dios Mios Fußballgott“.

Die Durststrecke lag auch daran, dass sich beide Vereine völlig entgegengesetzt entwickelten. Aus dem chaotischen FC Schalke 04 wurde ein professioneller Spitzenklub, der 1997 den UEFA-Cup gewann, vier Minuten lang von der Meisterschaft träumte und regelmäßiger Gast in der finanziell lukrativen Champions League ist. Der einstige Spitzenklub 1. FC Köln dagegen trat einen langen und harten Gang durch die Hölle an: Fünf Abstiege, zig Krisen und zahlreiche peinliche Pannen später ist er aber jetzt auf dem Weg zurück. Und der Sieg auf Schalke am 13. Dezember 2014 war ein kleines Signal dafür. Der 1. FC Köln ist wieder da – und er ist gewillt zu bleiben. Nochmals 23 Jahre wird es nicht dauern bis zum nächsten Auswärtssieg bei den „Knappen“. Das ist keine Drohung, das ist ein Versprechen! Da hilft auch kein Pablo Antonio di Ospeo – und auch kein Hans Pollak.

Was sonst noch wichtig ist:

Foto-Credits: Dirk Unschuld

Foto-Credits: Dirk Unschuld

  • Knut Kircher pfeift die Partie der beiden Westrivalen. Es ist bereits das 29. effzeh-Spiel, das der erfahrene Schiedsrichter aus Rottenburg leitet. Die Bilanz in der Bundesliga ist ausbaufähig: In 14 Spielen mit ihm holte der effzeh lediglich zwei Siege, verlor fünfmal und spielte achtmal remis. Insbesondere auswärts sind die „Geißböcke“ unter Kirchers Leitung noch ohne Erfolg.
  • Schalke ist auf Rekordjagd: Sechs Pflichtspiele in Folge konnten die „Königsblauen“ gewinnen. Ein Erfolg gegen den effzeh würde Vereinsbestmarke bedeuten. Besonders in Form dabei: Leroy Sane. Der Nachwuchsmann der Schalker traf in den letzten drei Bundesligapartien. Das gelang seinem Vater Souleyman 1993/94 für Wattenscheid 09 vom 29. bis 31. Spieltag gegen Köln, Gladbach und Frankfurt.
  • Beim effzeh ist Kevin Vogt wieder an Bord. Seine Gehirnerschütterung, die er sich bei der Auswärtsniederlage in Berlin zugezogen hatte, macht dem Mittelfeldmann keine Probleme mehr. Aufgrund seines Nasenbeinbruchs wird der 24-Jährige allerdings mit einer Gesichtsmaske auflaufen. Fraglich ist dagegen der Einsatz von Milos Jojic, der Serbe klagt über Sprunggelenksprobleme.

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