Ujah, Clemens © effzeh.com
Achtmal torlos reichte Zvonimir Soldo, um in der Saison 2009/10 mit dem effzeh die Klasse zu halten. Daraufhin wurden die Rufe nach mehr Offensivpower und Toren immer lauter. Der Trainer verließ seine defensive Marschrichtung und im Oktober 2010 auch den Klub. Es fielen mehr Tore, leider auf der falschen Seite. Es entstand der Mythos der Festung Müngersdorf mit zwischenzeitlich 7 Heimsiegen in Folge. Allerdings auch die Erkenntnis, dass, vor allem auswärts, die Mannschaft oft auseinanderbrach sobald man ein Gegentor fing. Diese Gegebenheit steigerte in der darauffolgenden Saison der norwegische Trainer Stale Solbakken, bei dem den Innenverteidigern die Flanken nur so um die Ohren sausten. Peter Stöger schafft es mit voraussichtlich 9 torlosen Unentschieden, mit dem Aufsteiger 1. FC Köln die Klasse zu halten. Und natürlich werden die Rufe nach mehr Offensivfußball, mehr Kombinationsfußball immer lauter. Verstärkungen sollen her, damit dieses Manko endlich der Vergangenheit angehört. Geisterhafte Namen umschweben das Geißbockheim nicht erst seit der definitiven Sicherung des Klassenerhalts. Euphorien müssen gebremst werden, so geben die Verantwortlichen schon mal als Parole für die nächste Saison Platz 14 aus. Immerhin ein Platz besser als das diesjährige Ziel. Währenddessen träumen die Fans von höheren Zielen. Vielleicht kann man ja mal versuchen auch mit 14 mal nullnull nicht abzusteigen? Doch Stopp! Da ist ja noch was. Es stehen ja noch zwei Spiele aus. Erst mal das in Mainz.
Ausgangslage
Baumarktatmosphäre © Kevin Berg
“Niiiie meeeeehr… zweite Liga… nie meeeeehr… niie meeeehr…” – seit letzten Sonntag ist klar: der effzeh bleibt erstklassig. Die neue Saison kann geplant werden. Aber jetzt geht es erst mal nach Mainz, für die es ebenso um die goldene Ananas geht wie für den effzeh. Abgesehen von rudimentären Wahrscheinlichkeiten für das Erreichen des Europapokals (effzeh) bzw. theoretischen Dochnochabstieg (Meenz). Spiele in Mainz waren irgendwie schon immer besonders. Mal sehen was uns diesmal glückt. In der Ligastatistik gibt es hier für den effzeh nicht viel zu holen. Aber da war ja dieses legendäre Pokalspiel in der Arena, die wie ein Baumarkt anmutet.
personelle Lage
Außer Helmes und Olkowski dürften auf Kölner Seite alle fit sein. Der Trainer hat angekündigt, sich in den letzten Spielen bei einigen Bankdrückern zu bedanken und ihnen Spielzeit zukommen zu lassen. Dabei soll aber eine konkurrenzfähige Mannschaft auf dem Platz stehen. Eine Vorhersage der Aufstellung gehen wir deshalb gar nicht erst an. Wir freuen uns auf ein Wiedersehen mit Christian Clemens, der zwischenzeitlich bei Mainz angeheuert hat und nach einer Verletzung wieder im Kader steht. Auf Kölner Seite dürften besonders Ujah und Risse heiß auf ihren Einsatz gegen den Ex-Klub sein. Schiedsrichter der Partie ist Günter Perl aus Pullach bei München.
Foto: Dirk Unschuld
Ausblick
Seien wir mal ehrlich. Wir freuen uns auf einen mehr oder weniger müden Frühsommerkick, den Liveticker der anderen Partien immer im Blick. Der Abstiegskampf könnte durchaus spannender werden als das Duell in Mainz. Samstagabend können wir dann auch die theoretischen Chancen auf den Europapokal begraben und uns voll auf das letzte Heimspiel vor endlich wieder vollem Haus zu konzentrieren.
Stimmen zum Spiel
David: 3, 2, 1 – Europapokal.
Thorsten: Ich prophezeihe mal, dass es bei 9 mal nullnull bleibt.
Patrick: Mainz’te wir kommen noch in den Europapokal?
