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Der November ist passé und weicht mit seiner neblig-trüben Melancholie der Hektik und Betriebsamkeit der vorweihnachtlichen Adventszeit. Die Sorgenfalten verschwinden, der Ausblick auf die Zukunft ist wesentlich rosiger und duftet nach Zimt und Anis. Man kann Weihnachten schon fühlen und freut sich auf riesige Geschenke oder zumindest auf ein besinnliches Fest im Rahmen seiner Liebsten. Auch der effzeh-fan freut sich auf die vorweihnachtlichen Spiele. War doch der November viel zu grau, viel zu trist und unbedeutsam, nimmt man mal den karnevalesk anmuntenden Ausrutscher in Sinheim aus. Ja, es kann nur noch besser werden. Am Samstag soll es damit losgehen.
Ausgangslage
Oweh, wieder ein Heimspiel. Wieder ein Gegner, der sich selbst mindestens genau so schwer tut im Spielaufbau wie der effzeh. Der aber den Vorteil hat, nichts, aber auch gar nichts, für das Spiel tun zu müssen. Und wir das ja auch gar nicht erwarten können. Warum erwarten wir das aber von der eigenen Mannschaft? Die tun sich schwer damit. Die tun sich noch schwerer damit, wenn sie den Erwartungsdruck zu spüren bekommen. Also warum nicht einfach mal auch zu Hause gar nichts für das Spiel tun? Setzen wir uns auf die Plätze in Müngersdorf, auch die Steher dürfen sich dann mal setzen, trinken Glühwein, lassen die Innenverteidiger den Ball hin- und her schieben und schauen mal, was passiert. Sacken einen Punkt ein, weil wir wieder mal kein Tor schießen, aber auch keins fangen. Der Punkt wäre in der jetzigen Situation sehr wichtig.
Augsburg hat sich still und heimlich auf Platz 4 der Tabelle vorgeschoben. Und das trotz namhafter Abgänge in dieser Saison. Unter anderem auch Kevin Vogt, der für den effzeh die Stiefel schnürt und sicherlich auf diesen Einsatz brennt. Trotzdem schaffen die Fuggerstädter es, mit einer Mischung aus konsequenter Arbeit und einem Investorenmodell, die Mannschaft immer wieder bundesligatauglich hinzubekommen. Trainer Markus Weinzierl bekommt jetzt schon in der dritten Saison Folge die Mischung aus Altstars und Frischlingen sehr gut hin. Bemerkenswert ist, dass Augsburg in der laufenden Saison noch kein einziges Mal unentschieden gespielt hat und in der Auswärtstabelle nur Platz 12 belegt.
An dieser Stelle noch mal der Hinweis an alle Besucher des Spiels, bitte sehr rechtzeitig anzureisen. In der Kölner Innenstadt findet eine Großdemonstration statt.
Personal
Foto: Dirk Unschuld
Wie schon erwähnt wird besonders Kevin Vogt auf seinen Einsatz brennen. Sein bisheriger Partner, Matthias Lehmann, hat sich für dieses Spiel “beurlauben” lassen und sitzt seine fünfte Gelbe ab. Damit fehlt dem effzeh ein spielbestimmender Akteur. Es wird interessant, wer ihn ersetzen wird und welche taktischen Folgen das hat. Die Verletztenlage ist noch ziemlich unübersichtlich. Matuschyk stieg erst am Mittwoch wieder ins Mannschaftstraining ein, für einen Einsatz von Beginn an dürfte es eng werden. Osako verletzte sich bei der Trainingseinheit am Donnerstag morgen, Näheres ist leider noch nicht bekannt. Bei Halfar sieht es momentan so aus, als reiche es für einen Einsatz. Somit sehen wir in der Anfangsformation mehr Fragezeichen als gewöhnlicherweise. Der große Vorteil des Kaders ist, dass er sehr breit ausgelegt ist und sich für jede Position jemand finden wird.
Auf Augsburger Seite tauchen ein paar interessante Namen auf. Mit Markus Feulner spielt ein alter Bekannter bei den Schwaben. Besonderes Augenmerk sollte der effzeh mal wieder vor allem den Standardsituationen zukommen lassen. Mit Paul Verhaegh schießt beim FCA ein Innenverteidiger die meisten Tore dieser Saison.
effzeh: Horn – Brecko, Mavraj, Wimmer, Hector – Vogt, Gerhardt – Olkowski, Halfar, Svento – Ujah
Augsburg: Manninger – Verhaegh, Callsen-Bracker, Klavan, Baba – Feulner, Baier – Bobadilla, Altintop, Werner – Djurdic
Ausblick/Fazit
Ein Heimspiel. Der Freude auf Party, Stimmung und Heiserkeit nach dem Spiel steht die Angst des Nichtgewinnenkönnens gegenüber. Der Gegner gehört zu der Sorte Schwerzuknacken. Die Vorzeichen könnten schöner sein. Aber ist denn nicht bald schon Weihnachten? Am Tag nach dem Spiel wird der zweite Pylon des größten Adventskranzes Europas beleuchtet sein. Am Samstag dürfen die Spieler gerne den Funken für dessen Entzündung entfachen, ein kleines Feuerwerk auf dem Rasen, das wäre fein. Und wenn nicht gibt es immer noch den Glühwein, der wärmt von innen. Bei Temperaturen im unteren einstelligen Bereich wird das nötig sein. Oder ihr zieht euch warm an, aber das können die Augsburger auch.
www.wh96.de
Horde karitativ
Auch in diesem Jahr sammelt die Wilde Horde wieder Lebensmittel für den Kalker Kinder Mittagstisch. Diese Institution kümmert sich darum, dass benachteiligte Kinder in ihren schulen ein kostenloses Mittagsessen bekommen. Die Spenden – bitte vorzugsweise lang haltbare, verpackte Lebensmittel wie Nudeln, Reis, Konservendosen – können an einem Stand vor der Südtribüne abgegeben werden.
Stimmen aus der Redaktion
David: Eine wichtige Partie aus diversen Gründen: Sportlich – die Talfahrt sollte gestoppt werden. Stimmungsmäßig – ein Heimsieg würde einige Gemüter beruhigen. Kaderplanungstechnisch – effiziente Sturmleistugen würden etwas Druck von den Verantwortlichen nehmen. Aber: Augsburg ist stark. Enge Kiste, aber wenn jeder alles gibt: 2:1 effzeh!
Thorsten: Der Vogt wird heiß sein, hoffentlich nicht zu heiß. Einige Spieler könnten eine Chance bekommen, die sie unbedingt nutzen müssten. Der Einsatz wird stimmen, da bin ich sicher. Das erste Unentschieden für Augsburg wäre mir recht, ich nehme aber auch gerne mehr.
