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Geißbockheim

Saisonvorschau zur U21 des 1. FC Köln: Eine Saison ohne Zittern?

Am Samstag startet die U21 des 1. FC Köln mit einem Derby bei Fortuna Köln in die neue Regionalliga-Saison. Die jungen “Geißböcken” hoffen mit neuem Trainer auf eine Spielzeit ohne Abstiegssorgen.

JENA, THURINGIA - AUGUST 27: Headcoach Mark Zimmermann of Jena during the third Liga match between FC Carl Zeiss Jena and FSV Zwickau at Ernst-Abbe-Sportfeld on August 27, 2018 in Jena, Germany. (Photo by Karina Hessland/Bongarts/Getty Images)
Foto: Karina Hessland/Bongarts/Getty Images

Aus der eigenen U19 rücken derweil fünf Spieler zur U21 auf. Luca Schlax ist im defensiven Mittelfeld zu Hause und zählte in der U19 zu den Führungsspielern des Teams. Dort war er genauso Stammspieler wie Oliver Issa Schmitt, ein torgefährlicher offensiver Mittelfeldspieler, und Rechtsverteidiger Philipp Höffler. Das Quintett wird komplettiert durch Torwart Julian Roloff und Mittelstürmer Maximilian Möller.

Der Kader

Dreiundzwanzig Spieler umfasst das Aufgebot der U21 für die Saison 2019/20. Hinzurechnen muss man noch von den FC-Profis die Torhüter Brady Scott und Julian Krahl sowie Nikolas Nartey, der von den Verantwortlichen der U21 zugewiesen wurde. Zunächst einmal fällt die hohe Anzahl an Innenverteidigern (fünf) und Rechtsverteidigern (drei) auf, während als Linksverteidiger nur der zu den Profis aufgerückte Ismail Jakobs zur Verfügung steht. Gewiss, Jannes Horn könnte diese Position ausfüllen, doch es bleibt fraglich, wie lange seine Rückstufung zur U21 andauern beziehungsweise ob der frühere Wolfsburger nicht aus eigenem Antrieb den Verein verlassen wird.

Sechs Spieler stehen für das Mittelfeld zur Verfügung, allerdings wird man sehen müssen, ob einer aus diesem Sextett in die Fußstapfen von Spielmacher Hikmet Ciftci treten kann. Im Angriff können die Außenpositionen mit den schnellen Gabriel Boakye, Vincent Geimer und Kasra Ghawilu besetzt werden. Als Sturmspitzen stehen der erfahrene Lucas Musculus sowie die jungen Kaan Caliskaner und Maximilian Möller bereit.

Der Trainer

Die Nachfolge von André Pawlak tritt Mark Zimmermann an, der sein gesamtes bisheriges Trainerleben bei Carl Zeiss Jena verbracht hat und dort die erste Mannschaft 2017 zum Aufstieg in die 3. Liga führte. “Wir haben bei der Suche nach einem U21-Trainer mit einigen Kandidaten sehr gute und intensive Gespräche geführt. Bei Mark Zimmermann hatten wir letztlich das Gefühl, dass er am besten zu unserer Ausrichtung und zu der Art passt, wie wir junge Talente entwickeln wollen“, erklärt effzeh-Nachwuchsleiter Matthias Heidrich: „Er bringt wertvolle Erfahrungen als Spieler und als Trainer mit und hat eine positive und klare Kommunikation gegenüber den Spielern.

JENA, THURINGIA - AUGUST 27: Headcoach Mark Zimmermann of Jena during the third Liga match between FC Carl Zeiss Jena and FSV Zwickau at Ernst-Abbe-Sportfeld on August 27, 2018 in Jena, Germany. (Photo by Karina Hessland/Bongarts/Getty Images)

Foto: Karina Hessland/Bongarts/Getty Images

Auf die Dienste von Co-Trainer Kevin McKenna wird er in der neuen Saison verzichten müssen. Der langjährige Spieler des FC sah für sich nicht genügend Perspektive in der Nachwuchsabteilung und verließ den Verein vor einer Woche. Der Trainer der U17-Meistermannschaft, Martin Heck, steht nur in eingeschränktem Maße als Co-Trainer zur Verfügung, da er seit Juni dieses Jahres die Ausbildung zum Fußball-Lehrer absolviert. Daher ist damit zu rechnen, dass der Verein noch einen Ersatz für McKenna verpflichten wird.

Der Verlauf der Vorbereitung

Die U21 bestritt zur Vorbereitung der neuen Saison sechs Testspiele mit recht unterschiedlichem Erfolg. So stehen zwei Niederlagen gegen die Zweitvertretungen des FC Utrecht und der TSG Hoffenheim (1:3 beziehungsweise 0:2) einem Unentschieden gegen den Oberligisten SSVg Velbert (3:3) und drei Siegen gegenüber. Westfalenligist TuS Sinsen wurde mit 5:0 besiegt, gegen den Mittelrheinligisten FC Hürth gelang ein 5:3-Sieg, beim Südregionalligisten Viktoria Aschaffenburg wurde mit 2:1 gewonnen.

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Torgefahr versprühte vor allem Lucas Musculus, Justin Petermann erwies sich als sicherer Elfmeterschütze und ihm scheint von den externen Neuzugängen am ehesten ein Platz im Team zu winken, während von den U19-Spielern vor allem Luca Schlax und Oliver Issa Schmitt gefallen konnten.

Das erste Spiel

Für Zimmermanns Schützlinge geht es kommenden Samstag am ersten Spieltag zum Drittliga-Absteiger Fortuna Köln ins Kölner Südstadion, wo sie übrigens auch ihre ersten Heimspiele austragen werden, da der ramponierte Rasen des Franz-Kremer-Stadions erneuert werden muss. “Wir müssen uns die notwendige Cleverness erarbeiten. So nutzt es beispielsweise nichts, schnelle Jungs zu haben und vorne blind anzurennen. Wir wollen auf einem höheren Niveau sein als vor einem Jahr, aber es gibt keine Garantie für eine bessere erste Halbserie”, gibt Zimmermann die Marschroute vor dem Auftakt beim Lokalrivalen im Interview mit der “Kölnischen Rundschau” vor.

“Es gibt keine Garantie für eine bessere erste Halbserie.”

Sie werden dabei auf bekannte Gesichter in den Reihen der Fortunen treffen: Jannes Hoffmann und Firat Tuncer, die die Jugendmannschaften des FC durchliefen, sind ebenso für die Südstädter aktiv wie der letztjährige U21-Kapitän Roman Prokoph. Der neue Trainer, Thomas Stratos, muss beim Drittliga-Absteiger aus nicht weniger als 20 Neuzugängen eine neue Mannschaft formen, deshalb scheint eine Prognose zum Ausgang des Spiels mehr als schwierig.

Der Ausblick

Richtet man  den Blick ausschließlich auf die neue Saison, so bleibt zu hoffen, dass die U21 des 1.FC Köln – anders als in den Vorjahren – wenig mit dem Abstiegskampf der Regionalliga West zu tun haben wird und einen Platz im gesicherten Mittelfeld erreicht. Keine leichte Aufgabe für den neuen Trainer Mark Zimmermann, vor allem angesichts der Abgänge von sechs absoluten Stammspielern. “Wir wollen einen guten Saisonstart hinlegen, der Musik diesmal nicht – wie im letzten Jahr – von Beginn an hinterherlaufen und insgesamt viel konstanter spielen. Außerdem stehen die Ausbildung und Entwicklung unserer Talente an oberster Stelle”, beschreibt Zimmermann gegenüber der “WAZ” die Ziele für die anstehende Spielzeit.

Foto: Juergen Schwarz/Bongarts/Getty Images

Vom Grundsatz her muss es also um mehr gehen als um Tore, Punkte und Tabellenplätze. Eine U21 ist nicht nur eine Wettbewerbsmannschaft, sie ist vor allem die entscheidende Gelenkstelle zwischen Nachwuchs – und Profibereich. Hier sollen die Talente aus der U19 Erfahrungen im Seniorenbereich sammeln können, die ihnen den Sprung in den Profibereich ermöglichen und so dem Verein die Ausgabe von großen Transfersummen ersparen hilft. Für einen Club wie dem 1. FC Köln, der gewiss nicht im Geld schwimmt, ist dieser Weg nicht nur auf lange Sicht überlebensnotwendig.

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