In der erneuten Länderspielpause (bereits die zweite in dieser Saison und nicht die letzte vor der Winterpause) machte der 1. FC Köln, was Bundesliga-Vereine in einer solch kurzen Unterbrechung des Ligabetriebs eben so tun: Er absolvierte ein Testspiel – doch diesmal ging es nicht gegen eine Kreisauswahl aus dem Kölner Umland oder einen der bekannten Gegner wie dem Bonner SC, sondern dank des Ausrüsters beider Vereine nach Belgien zum dortigen Erstligisten Waasland-Beveren. Dass am Ende in der Nähe von Antwerpen ein 3:0 (2:0)-Erfolg zu Buche stand, dürfte für effzeh-Coach Markus Anfang zu den erfreulichen Nebensächlichkeiten zählen.
Viel wichtiger war dagegen, dass Spieler aus dem aktuellen Profikader beim Duell in der ostflandrischen Kleinstadt ebenso Spielpraxis erhielten wie einige talentierte Nachwuchsspieler aus der effzeh-Jugend. So kamen gleich mehrere Profis zum Einsatz, die zuletzt im Ligabetrieb keine Rolle spielten: Simon Zoller durfte ebenso beginnen wie Frederik Sörensen, Niklas Hauptmann stand genauso wie Benno Schmitz in der Kölner Startformation, die von Beginn an überzeugen konnte.
Cordoba trifft spektakulär per Fallrückzieher
Gegen den Tabellen-13. der belgischen Jupiler League traf Vincent Koziello nach nur vier Minuten, wenig später legte Serhou Guirassy (13.) nach einem schön herausgespielten Treffer nach. Den Endstand in einer letztlich niveauarmen Partie stellte Jhon Cordoba in der 68. Spielminute mit einem sehenswerten Fallrückzieher sicher. Ansonsten sah das Publikum im knapp 8.000 Zuschauer fassenden Freethiel-Stadion zu Beveren einen klassischen Testkick, der in den 90 Minuten nur wenige Highlights bot.
Wir haben den Test genutzt und komplett durchgewechselt. Viele junge Spieler sind ans Spielen gekommen. Dafür war das heute ordentlich.
„Wir haben den Test genutzt und komplett durchgewechselt. Viele junge Spieler sind ans Spielen gekommen. Dafür war das heute ordentlich“, zeigte sich effzeh-Coach Markus Anfang nach dem Abpfiff zufrieden, hatte aber auch gewisse Punkte zu kritisieren:„Gegen den Ball haben wir ein bisschen Schwierigkeiten gehabt. Mit Ball wären wir, wenn wir es klarer ausgespielt hätten, sogar noch zu mehr Chancen gekommen. Heute haben wir die ersten Chancen direkt genutzt und sind gut ins Spiel gekommen. Das ist natürlich schön“, zog Anfang ein versöhnliches Resümee.
Schulter ausgekugelt: Koziello verletzt ausgewechselt
Einen kleinen Wermutstropfen gab es allerdings für die „Geißböcke“: Torschütze Koziello verletzte sich früh im Spiel an der Schulter und musste mit schmerzverzerrtem Gesicht ausgewechselt werden. Die Schulter des Franzosen sei „kurz rausgesprungen und dann wieder rein. Die Schulter wurde kontrolliert, sie ist offenbar so, wie sie vorher war“, sagte effzeh-Trainer Markus Anfang nach der Partie. Ob Koziello dem Zweitliga-Spitzenreiter in näherer Zukunft fehlen wird, ist zurzeit noch nicht klar.
Für Koziello kam im Test beim Nachfolgerverein Noah Katterbach zu seinem ersten Einsatz bei den Profis – der Fritz-Walter-Medaillengewinner schnupperte ebenso wie Juniorennationalspieler Can Bozdogan und die U21-Akteure Marcel Damaschek und Leon Augusto ins Geschehen der Anfang-Truppe hinein. Ein großartiger Qualitätsabfall war gegen offensiv über weite Strecken harmlose Belgier, die wie der effzeh auf einige Nationalspieler verzichten mussten, dadurch nicht zu verzeichnen. Erst gegen Ende der Partie konnte sich Thomas Kessler im Kölner Tor mehrfach auszeichnen und hielt den Kasten im Testspiel sauber.
So spielte der 1. FC Köln: Kessler – Schmitz, Sörensen, Czichos (46. Damaschek), J. Horn – Höger (46. Augusto) – Zoller, Hauptmann, Koziello (20. Katterbach), Guirassy (76. Bozdogan) – Cordoba
Tore: 0:1 Koziello (4.), 0:2 Guirassy (13.), 0:3 Cordoba (68.)