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Analyse

Der 1. FC Köln beim 1:3 gegen Villarreal: Wenn schon konsequent, dann konsequent konsequent!

Beim 1:3 gegen Villarreal bekommt der 1. FC Köln vorgeführt, was passiert, wenn die letzte Konsequenz fehlt. Doch der Auftritt gegen die Spanier machte Mut für die anstehenden Aufgaben.

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Auch beim dritten Gegentreffer sah Sobiech alles andere als gut aus: Gegen den mit Tempo ankommenden Bacca sah er im Zweikampf am Strafraum kein Land und konnte auch den Abschluss des Kolumbianers nicht verhindern. Auf der Planstelle neben Jorge Meré scheint aktuell Rafael Czichos die Nase vorn zu haben – ein weiterer Innenverteidiger, der sofort den Anspruch mitbringt, in der Bundesliga Stammspieler sein zu können, wäre allerdings mehr als hilfreich, wenn man die Herausforderungen, die Villarreal dem Kölner Abwehrzentrum an diesem Abend stellte, als Maßstab nehmen möchte.

Schaubs Beweglichkeit als Trumpf

Im Vergleich zur Partie gegen Bologna sah die Mannschaftsaufstellung des effzeh vor, dass mit Louis Schaub ein beweglicherer und kombinationsorientierter Akteur neben einem Wandspieler im Sturm agierte. Der Österreicher ließ sich immer wieder ins Mittelfeld fallen, wich auf die Außenpositionen aus und unterstützte die Ballzirkulation. Mit Dominick Drexler auf der linken Seite agierte ein Flügelspieler, der deutlich häufiger spielgestaltend Einfluss nimmt als es Florian Kainz tut, der eher Dribblings und Flanken sucht.

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Mit einem körperlich weniger starken Stürmer wie Schaub nimmt der Flankenfokus des effzeh automatisch ab, das Mittel der Wahl sind dann eher die Rückpässe von der Grundlinie, die im Test gegen Bologna auch häufig zu sehen waren. Dass in der zweiten Halbzeit und dem Führungstreffer der Spanier nicht sofort der Ausgleich fiel, war für die Domstädter ein wenig unglücklich. Erst verpassten Schaub und Terodde eine Risse-Flanke, dann setzte Schaub einen Distanzschuss über das Tor.  Die größte Chance auf den Ausgleich vergab Terodde nach gutem Ballgewinn durch Koziello. In dieser Phase waren die Beierlorzer-Schützlinge dem Ausgleich sehr nah, wenig später machte Bacca allerdings mit dem 1:3 den Deckel drauf.

Ruhig Blut, es ist nur Vorbereitung!

Genauso wie der Sieg gegen Bologna sollte daher das Ergebnis gegen Villarreal nicht überbewertet werden. Die Spieler haben ein anstrengendes Trainingslager hinter sich, am Freitag hatten die meisten von ihnen auch schon gespielt. Hinzu kamen die schwierigen Bedingungen in Kufstein. Nach den Regenfällen, die im Laufe des Spiels noch zunahmen, war der Platz ein weiteres Kriterium, das den spielstarken Spanier genauso wenig entgegen kam wie den umschaltwilligen Kölner Kickern.

“Wir haben den Gegner für seine Fehler nicht bestraft und sind für weitaus kleinere Fehler bestraft worden.”

“Wir hatten eine Menge Balleroberungen, mit denen wir vielleicht nicht geduldig genug umgegangen sind auf dem nassen Boden”, schlussfolgerte auch effzeh-Coach Beierlorzer und sah neben der defensiven Kompaktheit auch die Konsequenz im Vorwärtsgang als verbesserungswürdig an: “Wir haben den Gegner für seine Fehler nicht bestraft und sind für weitaus kleinere Fehler bestraft worden.” Dennoch: Mit dem Leistungsstand zwei Wochen vor dem Pflichtspielstart im DFB-Pokal beim Zweitliga-Aufsteiger SV Wehen Wiesbaden kann der 1. FC Köln sehr zufrieden sein. Am kommenden Samstag in Southampton findet dann die Generalprobe für die “Geißböcke” statt.

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