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Kolumnen

Der effzeh.com-Possbüggel: Das Abstiegsgespenst geht um beim 1. FC Köln!

Rund um den 1. FC Köln gibt es viel Diskussionsstoff – auch bei unseren Lesern, die um unsere Einschätzung bitten können. Ihr fragt, wir antworten: Der effzeh.com-Possbüggel!

COLOGNE, GERMANY - NOVEMBER 08: Dominick Drexler of 1. FC Koeln reacts during the Bundesliga match between 1. FC Koeln and TSG 1899 Hoffenheim at RheinEnergieStadion on November 08, 2019 in Cologne, Germany. (Photo by Jörg Schüler/Bongarts/Getty Images)
Foto: Jörg Schüler/Bongarts/Getty Images

Wie seht ihr die aktuelle Situation? Schaffen wir das noch? (via Instagram)

Wir sind allesamt wahrlich nicht dafür bekannt, die Dinge sonderlich positiv zu sehen. Und ehrlich gesagt: Die aktuelle Situation rund um den 1. FC Köln macht einem auch wenig Hoffnung, dass es zum Ende der Saison für den Klassenerhalt reichen könnte. Dafür war nicht nur die bisherige Punktausbeute, sondern auch das Auftreten auf dem Platz zu schwach. Es scheint, als setze sich die Problematik aus den vergangenen zwei Jahren nahtlos fort.

Zwar hat der effzeh in der 2. Bundesliga letztlich klar den Aufstieg geschafft, doch die Mannschaft zeigte sich alles andere als stabil. Die fehlende Identität auf dem Feld, die Unruhe in der Führungsetage und schlechte Entscheidungen der Verantwortlichen: Die „Geißböcke“ sind derzeit sportlich wahrlich nicht erstklassig unterwegs. Wenn es ganz schlecht läuft, dann droht nicht nur der siebte Abstieg der Vereinsgeschichte, sondern ein ähnliches Desaster wie in der Saison 2017/18, als frühzeitig die Lichter ausgingen.

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Aber auch, wenn es derzeit ganz besonders schwer fällt: Ein Fünkchen Hoffnung ist immer da. Der Abstand zum rettenden Ufer ist noch nicht allzu groß, die Konkurrenz im Abstiegskampf scheint auch nicht übermächtig zu sein. Und bei aller berechtigten Kritik an den bisherigen Auftritten: Mit ein wenig mehr Spiel- und Schiri-Glück (und natürlich auch der entsprechenden Qualität und Überzeugung) wären ein paar Punkte mehr auf dem Konto durchaus nicht unrealistisch gewesen. Man erinnere nur an das Spiel in Mainz oder selbst beim Derby in Düsseldorf.

Foto: Jörg Schüler/Bongarts/Getty Images

Doch um dieses Glück zu erzwingen, muss sich die Mannschaft deutlich steigern. Und zwar in allen Bereichen, aber ganz besonders bei den Führungsspielern, die eigentlich vorangehen müssen. Insbesondere die als Leistungsträger eingeplanten Timo Horn oder Anthony Modeste schwächeln in dieser Spielzeit besonders. Will der 1. FC Köln eine Chance auf den Klassenerhalt haben, dann muss sich das schleunigst ändern, um besonders in den direkten Duellen gegen die Konkurrenz im Abstiegskampf punkten zu können.

Als neuer Trainer in Mainz gewinnt Achim Beierlorzer seine ersten beiden Spiele. Hätten wir ihn besser doch nicht entlassen? (via Mail)

Ich will ehrlich sein: Ich bin kein Fan solcher Quervergleiche. Achim Beierlorzer hat in Mainz eine gänzlich andere Ausgangslage als in Köln vorgefunden. Dass er dort direkt Anklang und sportlichen Erfolg gefunden hat, gönne ich ihm zu gewissen Teilen. Es war beim 1. FC Köln kein leichtes Unterfangen für ihn: Die Mannschaft ist ein schwieriges Gebilde, das nicht zum ersten Mal einen Trainer zur Verzweiflung und letztlich zum Scheitern gebracht hat.

Es muss aber auch festgehalten werden, dass Achim Beierlorzer wohl einfach nicht zur gestellten Aufgabe beim effzeh gepasst hat. Seine Spielidee war für den Großteil des vorhandenen Kaders einfach nicht geeignet, mit seiner Art hat er offensichtlich nicht geschafft, die Spieler von sich und seinem Weg restlos zu überzeugen. Das Ergebnis sehen wir Woche für Woche auf dem Platz und in der Tabelle. Manchmal passt es einfach nicht zusammen.

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Dass es jetzt in Mainz für ihn deutlich besser läuft, hat weniger mit einem effzeh-Fluch denn mit der Situation bei den „Nullfünfern“ zu tun. Die Rheinhessen sind ein etablierter Erstligist mit einem stabilen Fundament – auch und gerade, was die taktische Ausrichtung und Identität der Mannschaft anbetrifft. Vorgänger Sandro Schwarz konnte in Mainz mit einigen Aufs und Abs kontinuierlich arbeiten, der Club ist seit Jahren mehr oder minder in ruhigen Gewässern unterwegs.

MAINZ, GERMANY - DECEMBER 02: Achim Beierlorzer, Head Coach of 1. FSV Mainz 05 and Robin Zentner of 1. FSV Mainz 05 celebrate their victory after the Bundesliga match between 1. FSV Mainz 05 and Eintracht Frankfurt at Opel Arena on December 02, 2019 in Mainz, Germany. (Photo by Matthias Hangst/Bongarts/Getty Images)

Foto: Matthias Hangst/Bongarts/Getty Images

Die Art und Weise, wie die „Nullfünfer“ seit Jahren in der Bundesliga auftreten, kommt Achim Beierlorzer komplett entgegen. Aggressives Anlaufen, aktives Verteidigen und schnelles Umschalten: Dafür stehen beide Parteien, die sich offenbar gesucht und gefunden haben. Nicht vergessen werden darf bei der Betrachtung des kleinen Ausschnitts von lediglich zwei Partien: Mainz war in beiden Spielen das Spielglück auch hold. Treffer zur richtigen Zeit, mitunter ein überragender Torwart, die nötige Portion Glück. Das braucht es ebenfalls in der Bundesliga, um erfolgreich zu sein.

Wat do nit sähs – unser Hot Take

Nicht zum ersten Mal befindet sich der 1. FC Köln in der sportlichen Bredouille, nicht zum ersten Mal gibt der erste Meister der Bundesliga-Geschichte nach außen ein eher suboptimales Bild ab. Das Abstiegsgespenst geht abermals im Geißbockheim herum und versetzt die Menschen in Schrecken. Auch das sind die effzeh-Fans gewöhnt – und doch könnte der siebte Abstieg der Vereinsgeschichte, der sich derzeit anbahnt, einer der schlimmeren Sorte sein. Finanziell sieht es bei weitem nicht mehr so rosig aus, auf dem Platz fehlt es an Identifikationsfiguren und Leistungsträgern und bei den Anhängern macht sich Resignation breit. Es könnte ein Abstieg werden, der dem FC einen entscheidenden Schlag versetzt. Konnten zuletzt die bitteren Gänge in die 2. Bundesliga die Zuneigung und Liebe der Anhänger zu ihrem 1. FC Köln kaum trüben, wirkt es nun, als sei der Geduldsfaden zum Zerreißen gespannt. Ob dieser Club einen weiteren Absturz verkraftet? Nur, wenn es auch das Publikum mitmacht.

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