Der 1. FC Köln holt einen Big Point im Abstiegskampf: Beim 1. FSV Mainz 05 gewinnen die “Geißböcke” eine enge Partie denkbar knapp mit 1:0. Nach einer soliden ersten Hälfte brachte Elvis Rexhbecaj den FC, der bis in die Schlussphase das bessere Team war, in Führung (55.). Nach dem Platzverweis gegen Ondrej Duda (76.), der sich innerhalb einer Minute zwei Verwarnungen einhandelte, wurde es noch einmal extrem eng für die Mannschaft von Trainer Markus Gisdol, die sich allerdings insbesondere in der Nachspielzeit auf Timo Horn verlassen konnte.
Das Spiel in Kürze
Mit derselben Startelf wie in der Vorwoche (Modeste und Andersson fit auf der Bank, Hector nicht im Kader) startete die Gisdol-Truppe in Mainz. Das geplante Anlaufen im Vollsprint mit Duda und Thielmann sorgte auch gleich für eine erste gefährliche Situation: Duda eroberte bei einem solchen Anlaufen den Ball, gemeinsam mit Thielmann ging es in hohem Tempo in Richtung 16er, dort wurde der Angriff aber nicht gut genug ausgespielt (7.) und versickerte in einer ansonsten sehr zweikampfintensiven Anfangsphase. Trotzdem hatte der effzeh in Halbzeit 1 deutliches Übergewicht. Den ersten Torabschluss gabs dann durch Salih Özcan (16.) und noch in derselben Minute ein Abseitstor von Jan Thielmann.
Ein Mainzer Torabschluss von Onisiwo konnte erst nach 25 Minuten verzeichnet werden, er ging weit über das Tor. Trotz eines überraschend direkt ausgeführten Freistoß mit anschließendem Abschluss von Jakobs aus spitzem Winkel (38.) und einer Riesengelegenheit durch Mateta im Fünfmeterraum der Kölner (42.) blieb es beim 0:0 zur Pause. Die Führung erzielte dann Rexhbecaj nach 55 Minuten. Wie schon in den vergangenen Spielen erneut ein herausgespieltes Tor über außen, wo Duda den Ball von rechts perfekt in den Strafraum spielte und Rexhbecaj artistisch vollendete. Die Chance direkt nachzulegen hatte Kölns Nummer 20 danach per Kopf nach einer Ecke (57.). Der bereit stehende Anthony Modeste musste sich dann noch kurz gedulden, kam aber in Minute 60 für Thielmann.
Im Anschluss an das effzeh-Tor wurde es etwas hektisch, Mainz kam auch durch Latza zu einem Abschluss (61.), blieb aber insgesamt zu harmlos. Köln versuchte nun zu kontern, schaffte das aber zu selten wie in Minute 72, als Marius Wolf an Zentner scheiterte. Nur zwei Minuten später hätte Anthony Modeste sich etwas Frust von der Seele schießen können, doch nach Jakobs-Hereingabe konnte er den Ball im Fünfmeterraum nicht kontrollieren. Statt der Zwei-Tore-Führung folgte dann die Unterzahl: Ondrej Duda foulte zwei Mal innerhalb kürzester Zeit und flog mit Gelb-Rot vom Platz (76.), erster Platzverweis im 67. Bundesligaspiel. Die folgende Mainzer Schlussoffensive wurde mit einem Fernschuss eingeleitet (81.), Fernandes scheiterte an Horn (85.), Bornauw fing eine Hereingabe mit der Brust ab (87.), Quaison verballerte freistehend aus sieben Metern (90.). Irgendwie brachte der effzeh diesen so wichtigen Sieg über die Zeit, vor allem da Timo Horn in der 94.Minute überragend parierte und Mainz nicht genau genug agierte.
Moment des Spiels
Das Glück auf Seiten der Kölner ist zurück. Erneut ist der Moment des Spiels eine oder eher mehrere vergebene Großchancen der gegnerischen Mannschaft in allerletzter Sekunde: diesmal verschoss Mainz in der vierten Minute der Nachspielzeit doppelt. Zunächst parierte Horn großartig gegen Onisiwo, dann schossen die Mainzer mehrfach knapp am Tor vorbei.
Bild des Spiels
Elvis Rexhbecaj jubelt nach seinem Führungstreffer. (Photo by Alex Grimm/Getty Images)
Zahl des Spiels
27 – Alter des erfahrensten Spielers in der effzeh-Startelf: Timo Horn.
Zitat des Spiels
“Jetzt wollen wir auch Leverkusen schlagen.” (Elvis Rexhbecaj nach dem Spiel bei Sky.)
Drei Stars
Timo Horn
Lange kaum gefordert, hielt der Schlussmann des effzeh diesen knappen Sieg in einer hektischen Schlussphase mit tollen Reaktionen fest.
Sebastian Bornauw
Hatte Mateta komplett unter Kontrolle. Die Hintermannschaft des effzeh um Bornauw geriet erst in Unterzahl ernsthaft unter Druck.
Elvis Rexhbecaj
Gut gekämpft, viel probiert, Zentrum gut verdichtet. Und natürlich Schütze des goldenen Tores.