Der VAR gibt sein Comeback für den 1. FC Köln, doch für alle 18 Bundesliga-Clubs gibt es einige Regeln, die modifiziert wurden oder gar komplett neu sind. Herumgedoktert wurde abermals an der Handspiel-Regelung, die in den vergangenen Jahren zunehmend für ausufernde Diskussionen allerorten gesorgt hatte. Die Formulierung, wann ein Handspiel strafbar ist, wurde überarbeitet, um größere Klarheit zu schaffen. So soll beispielsweise der Schiedsrichter pfeifen, wenn sich der Arm oder die Hand, die den Ball berührt, in Schulterhöhe oder gar höher befindet.
Die gravierendste Änderung fand jedoch in der Offensive statt: Erzielt ein Spieler ein Tor oder bereitet eine Torchance vor, nachdem er den Ball mit der Hand berührt hat, ist dieses Vergehen strafbar, ganz gleich, ob das Handspiel absichtlich erfolgte. Marco Reus’ Treffer im Pokal beim KFC Uerdingen beispielsweise war nach den neuen Regeln irregulär, der BVB-Kapitän hatte den Ball zuvor mit dem Arm berührt. Auch die Erzielung eines Tores durch ein unabsichtliches und eigentlich nicht strafbares Handspiel ist nun nicht mehr möglich.
Kleine Veränderungen mit teils großer Wirkung
Regeländerungen, die derweil schon für Aufsehen gesorgt haben, betreffen andere Bereiche: So muss der Torhüter beim Elfmeter nur noch mit einem Fuß die Linie berühren – wie hart dies in der Bundesliga kontrolliert werden wird, muss die Praxis zeigen. Dazu muss der Ball bei einem Abstoß oder einem Freistoß im eigenen Sechzehner nicht mehr den Strafraum verlassen, bevor ein Mitspieler den Ball spielen darf.
Auch müssen gegnerische Spieler bei einem Freistoß mindestens einen Meter Abstand zur Mauer halten, sofern diese mindestens von drei Spielern gebildet wird. Und: Ein Spieler muss den Platz bei einer Auswechslung am nächstmöglichen Punkt verlassen – sofern der Schiedsrichter ihm nichts anderweitiges signalisiert. Eine kleine Änderung gab es bei der Platzwahl: Der siegreiche Kapitän darf nun entweder die Seite oder den Anstoß wählen, zuvor hatte er nur die Entscheidung, auf welches Tor sein Team zunächst spielt.
“Schiedsrichter ist Luft” ist Vergangenheit
Heiß diskutiert wurde im Sommer darüber hinaus die Einführung von gelben und roten Karten für die Trainer und Teamverantwortlichen. Sollte der Übeltäter auf der Bank nicht auszumachen sein, geht die Verwarnung gegen den Coach als Hauptverantwortlichen. Bei einem Platzverweis gibt es auf FIFA-Anweisung automatisch mindestens ein Spiel Sperre, zuvor war bei einem Verweis auf die Tribüne nicht zwingend eine Sperre vorgeschrieben. Ob es eine Gelbsperre geben wird und bei welcher Anzahl von Verwarnungen, wird vermutlich erst in der kommenden Woche entschieden.
Foto: Christian Kaspar-Bartke/Bongarts/Getty Images
Und: „Schiedsrichter ist Luft“ gilt fortan nicht mehr uneingeschränkt. Berührt der Schiedsrichter den Ball, wird das Spiel unterbrochen und mit einem Schiedsrichterball fortgeführt, wenn der Ballbesitz dadurch wechselt, sich eine vielversprechende Situation ergibt oder der Ball direkt im Tor landet. Dazu verändert sich die Kadergröße der Teams für den Spieltag: Wer beim DFB-Pokal bereits aufgepasst hat, dürfte gemerkt haben, dass der 1. FC Köln gleich 20 Spieler statt wie vorher 18 in den Spieltagskader berufen hatte. Das soll den Trainer mehr Auswahl geben und auch dem Nachwuchs zu Gute kommen.
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