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Saisonvorschau zur U19 des 1. FC Köln: Der Silberstreif am Horizont

A-Jugend Bundesliga, NRW-Ligapokal, DFB-Juniorenpokal und die Youth League: Auf die U19 des 1. FC Köln wartet in dieser Saison ein knackiges Programm. Doch die talentierten Schützlinge von Trainer Stefan Ruthenbeck scheinen gerüstet zu sein für die anstehenden Aufgaben.

Maximilian Schmid jubelt über sein Tor zum 1:0 gegen Rot-Weiß Oberhausen (Foto: IMAGO/Herbert Bucco)

Nein, der Fußballgott hatte es nicht gut gemeint mit der U19 des 1. FC Köln in jenen Herbsttagen des Jahres 2020. Nicht nur, dass die Saison 2020/21 der A-Junioren-Bundesliga West nach nur vier Spieltagen pandemiebedingt abgebrochen werden musste, auch den DFB-Pokal der Junioren ereilte dieses Schicksal bereits nach der ersten Runde, in der die Kölner einen überzeugenden 4:0-Auswärtssieg bei der U19 von Bayer Leverkusen geholt hatten. Am schmerzlichsten dürfte jedoch gewesen sein, dass die UEFA Youth League, die Champions League der Nachwuchsmannschaften, der COVID-19-Pandemie zum Opfer fiel. Die U19 des 1. FC Köln hatte sich zum ersten Mal in der Clubhistorie für diesen Wettbewerb qualifizieren können. Die Absage war umso ärgerlicher, als mit der U19 der Glasgow Rangers ein absolutes Traumlos für die erste Runde der Youth League gezogen worden war.

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So ging die U19 des 1. FC Köln mit dem Abbruch der Saison 2020/21 um

Der Spielbetrieb wurde Ende Oktober eingestellt, als Anhängsel der U21 des FC konnte Ruthenbecks Mannschaft jedoch weiter trainieren – auch wenn das gewohnte Ziel der Übungseinheiten fehlte. „Es geht ja darum, dass die Spieler das, was sie trainieren, auch unter Druck umsetzen. Das tun sie im Wettkampf, in den Punktespielen der Junioren-Bundesliga und in den Pokalwettbewerben“, sagt Stefan Ruthenbeck. „Dies fiel nun weg und damit ein ganz wichtiger Bestandteil der Ausbildung unserer Spieler”, so der U19-Coach. Ende Februar wurde dann der Spielbetrieb mit einer Reihe von Freundschaftsspielen wieder aufgenommen, die den so lange vermissten Wettkampfcharakter abbilden konnten – jedenfalls zunächst.

Philipp Wydra (Foto: IMAGO/Herbert Bucco)

„Die ersten Testspiele boten diesen Wettkampfcharakter“, erläutert Ruthenbeck. „Aber ab dem fünften, sechsten Spiel war klar, dass du das nicht so hinkriegen kannst wie im Kampf um Punkte, Tabellenplätze oder das Erreichen der nächsten Pokalrunde.“ Trotzdem liefern diese Partien den jungen Nachwuchstalenten die so sehr ersehnte Spielpraxis – und das gegen hochkarätige Gegner. „Wir haben praktisch nur gegen Topmannschaften gespielt“, sagt Ruthenbeck. „Dreimal gegen den BVB, dreimal gegen Gladbach, und dazu noch gegen Schalke und Leverkusen.“ Zusätzliche Spielpraxis erhielten einige Spieler wie Jens Castrop, Philipp Wydra, Jacob Jansen und Joshua Schwirten in der U21 des 1. FC Köln, für die U19-Spieler Meiko Sponsel sogar auf 20 Einsätze vornehmlich in der Rückrunde der vergangenen Saison kam.

Kaderveränderungen – die Zu- und Abgänge

Den Verein verlassen haben drei Spieler der letztjährigen U19. Jonas Berg zog es zum Bonner SC, Ben Hompesch auf die rechte Rheinseite zur U19 von Viktoria Köln, während Jacob Jansens Zwillingsbruder Jonas die Domstadt in Richtung Kalifornien verließ und sich den Westcliff Warriors anschloss. Mit Joshua Schwirten, Yusuf Örnek, Jacob Jansen und Bilal-Badr Ksiouar rückten vier weitere Akteure zur U21 des 1. FC Köln auf.

Dem stehen 14 Neuzugänge gegenüber, von denen alleine 13 Spieler der letztjährigen U17 des Vereins entstammen. Darunter befinden sich einige vielversprechende Talente wie etwa U18- Nationalspieler Meiko Wäschenbach, ÖFB-Auswahlspieler Nicolas Bajlicz, die Innenverteidiger Elias Bakatukanda, Emin Kujovic und Rijad Smajic sowie der torgefährliche Angreifer Damion Downs. Als einziger externer Neuzugang verstärkt Linksverteidiger Max Finkgräfe die U19 – sehr zur Freude von Trainer Stefan Ruthenbeck. „Man merkt einfach, dass Max eine gute Ausbildung genossen hat in Dortmund, Gladbach und in Düsseldorf“, sagt er. „Er ist ein interessanter Spieler mit einem guten Potenzial.“

“Wir haben aber auch auch eine Verantwortung den Jungs gegenüber. Aufgrund des frühen Saisonabbruchs hatten viele ja gar nicht die Möglichkeit, sich zu empfehlen. Deshalb haben wir uns auch schwergetan, Spieler wegzuschicken, darum ist die Gruppe auch so groß, damit der ein oder andere die Chance hat, sich zu zeigen.”

Die Konkurrenten aus Schalke, Dortmund und Leverkusen haben bei ihren Transfers eine andere Philosophie verfolgt und sich mit einer Reihe von in- und ausländischen Junioren-Internationalen verstärkt. „Diese Vereine schauen, was der Markt hergibt“, erläutert Ruthenbeck. „Wir verfolgen einen etwas anderen Ansatz und setzen verstärkt auf den eigenen Nachwuchs. So sind aus der U17 vielversprechende Talente mit Perspektive zu uns aufgerückt. Wir haben aber auch auch eine Verantwortung den Jungs gegenüber. Aufgrund des frühen Saisonabbruchs hatten viele ja gar nicht die Möglichkeit, sich zu empfehlen. Deshalb haben wir uns auch schwergetan, Spieler wegzuschicken, darum ist die Gruppe auch so groß, damit der ein oder andere die Chance hat, sich zu zeigen. Und dann noch weitere externe Neuzugänge zu verpflichten, wäre kontraproduktiv gewesen.“

Der Kader – ein enorm starkes Mittelfeld

Insgesamt umfasst der Kader der U19 des 1. FC Köln nicht weniger als 30 Spieler. Neben den drei Torhütern Jonas Urbig, Max Hagemoser und Mike Dreier stehen Carlo Kettig,  Rijad Smajic, Elias Bakatukanda und Emin Kujovic für die Innenverteidigung zur Verfügung. Beim Ligapokalspiel in Mönchengladbach nahmen Carlo Kettig und Rijad Smajic diese Position ein, auf den Außenbahnen wurden sie dabei von den schnellen und offensivstarken Winzent Suchanek und Nicolas Urso unterstützt. Die defensiven Außenpositionen können jedoch auch Finkgräfe, Ben Decker und Pierre Nadjombe einnehmen.

Carlo Kettig – der Abwehrchef (Foto: IMAGO/Herbert Bucco)

Das Prunkstück der diesjährigen U19 scheint das Mittelfeld zu sein, das in dieser Qualität und Leistungsdichte wohl seines Gleichen im Spitzenfußball der A-Junioren sucht. Philipp Wydra und Jens Castrop nahmen an der Sommervorbereitung der Profis teil und hinterließen im Training wie auch in den Testspielen einen nachhaltigen Eindruck. Der frischgebackene U18-Nationalspieler Meiko Wäschenbach ist ein ebenso vielversprechendes Talent wie der torgefährliche U19-Nationalspieler Simon Breuer. Der ballfertige Nicolas Bajlicz machte in den Vorbereitungsspielen der U19 auf sich aufmerksam, Qualitäten eines Spielmachers zeigte der moldawische Junioren-Nationalspieler Vladimir Fratea.

Der Trainer, die Vorbereitung und das erste Spiel der U19 des 1. FC Köln

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