Fast drei Monate langen Wartens sind vorüber: An diesem Wochenende startet die zweite Bundesliga. Mit dabei ist natürlich auch der 1. FC Köln, dessen Fans sich bereits vor einigen Monaten darauf vorbereiten konnten, in der neuen Saison eine Spielklasse tiefer unterwegs zu sein. Der frühzeitig feststehende Abstieg sorgte für Planungssicherheit, machte das Warten auf den Beginn der neuen Spielzeit aber auch nur bedingt erträglicher. Nun allerdings liegt die Vorbereitungszeit hinter der Mannschaft von Trainer Markus Anfang und es geht in die Vollen: Mit dem Auswärtsspiel gegen den VfL Bochum wartet auf die “Geißböcke” gleich eine schwierige Aufgabe. Unter dem neuen Trainer Robin Dutt, der im Frühjahr die Amtsgeschäfte im Ruhrgebiet übernahm, entwickelte sich der VfL zu einer der besten Mannschaften der Liga und belegte in der “Dutt-Tabelle” (vom 23. bis zum 34. Spieltag) gar Platz eins.
Große Fluktuation im Kader gab es bei den Bochumern nicht, einzig Stammspieler Kevin Stöger ging in die erste Liga zu Fortuna Düsseldorf. Ansonsten ist die Mannschaft zusammengeblieben und auf Problempositionen ergänzt worden: Gerade im Angriff bestand dort Nachholbedarf. Dort wurde mit Silvere Ganvoula ein Hoffnungsträger vom RSC Anderlecht ausgeliehen, der der Stammkraft Lukas Hinterseer (14 Tore in der letzten Saison) Beine machen soll. Dahinter sind Robbie Kruse, Sidney Sam und Anthony Losilla wichtige Spieler beim VfL. In der Defensive kann Dutt weitestgehend auch auf die Besetzung des Vorjahres zurückgreifen, weshalb die Bochumer als besonders gut eingespielt gelten, wenn es um die Arbeit gegen den Ball geht. Trainer Robin Dutt ist dementsprechend auch selbstbewusst und erwartet einen Sieg gegen Köln, wie er gegenüber “Reviersport” ankündigte.
HSV gegen Holstein – ein interessantes Spiel zu Beginn
Das Auftaktspiel in die neue Saison steigt am Freitagabend in Hamburg zwischen dem HSV und Holstein Kiel. Dieses Spiel ist aus Kölner Sicht besonders interessant: Mit dem HSV steigt der dem Vernehmen nach größte Konkurrent im Aufstiegsrennen ins Geschehen ein, bei dem wichtige Kräfte wie Aaron Hunt, Douglas Santos, Jan-Fiete Arp und Lewis Holtby ihrem Verein auch in der zweiten Liga die Treue hielten – der HSV-Kader weist mit 22,9 Jahren von allen Bundesligisten in erster und zweiter Liga den geringsten Altersschnitt auf.
Foto: Cathrin Mueller/Bongarts/Getty Images
Allgemein ist die Stimmung nach dem erstmaligen Abstieg in der Vereinsgeschichte bei den Nordlichtern sehr gut, wie der neue Sportvorstand Ralf Becker im “kicker”-Interview beschreibt: “Die steigenden Mitglieder- und Fanklubzahlen und das intensive Miteinander in diesen Wochen hinterlassen die Wirkung, dass alle noch enger zusammengerückt sind.” Die Angst, dass ein Abstieg fatale Folgen hätte, konnte sich somit nicht bestätigen – ganz im Gegenteil.
“Euphorie” beim HSV, Umbruch bei Holstein
Es herrsche tatsächlich so etwas wie “Euphorie”, beschreibt Becker, der zum Auftakt gleich auf seinen ehemaligen Verein trifft. Dort etablierte er in der Zusammenarbeit mit Markus Anfang gut funktionierende Strukturen, die Holstein Kiel von der dritten Liga bis in die Aufstiegsrelegation brachten, wo man bekanntermaßen am VfL Wolfsburg scheiterte. Jetzt hat mit dem Duo bestehend aus Trainer Tim Walter und Sportdirektor Fabian Wohlgemuth eine neue Führung bei Holstein übernommen, das gleichzeitig noch den Verlust wichtiger Spieler (Drexler, Czichos, Ducksch) auffangen musste. Das Duell zwischen dem HSV und Holstein Kiel ist aufgrund all dieser Vorgeschichten wahrscheinlich das geeignete Spiel, um im Jahr 2018 in die “beste zweite Liga aller Zeiten” einzusteigen, wie es ein Sportsender früher gerne mal verkündete.
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