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Nach der Niederlage gegen Aue muss der effzeh mit einiger Kritik leben, doch Holger Stanislawski will auch die positiven Dinge nicht außer Acht lassen. Im Pressegespräch stellt er sich außerdem klar vor Kevin Pezzoni und räumt mit absurden Gerüchten auf.
„Wenn du das Ergebnis ausblendest und die reinen Daten siehst, dann würde man nicht das Gefühl haben, dass wir ohne was wiedergekommen sind“, stellt Stani gleich zu Beginn seiner Ausführungen klar. Die Statistik ist tatsächlich überzeugend: Im Schnitt ist jeder Spieler mehr als zehn Kilometer gelaufen, der effzeh hatte mehr Ecken, mehr Freistöße und über das Spiel gesehen mehr als 60% Ballbesitz. Woran es liegt, dass es in Aue trotzdem nicht für Punkte gereicht hat, weiß der Coach auch: „Unser Manko, was wir im Moment haben: die Endverwertung stimmt noch nicht.“
Auch deshalb gab sich Stanislawski als fairer Verlierer und sagte ohne Umschweife: „Wir haben verdient verloren, weil wir nicht in der Lage waren die Situationen besser zu verteidigen und vorne aus einer Vielzahl von Möglichkeiten ein Tor zu machen.“
Dass ausgerechnet Kevin Pezzoni, der Unglücksrabe im bisherigen Saisonverlauf, am ersten Tor wesentlich beteiligt war, sprach der Trainer dabei nicht direkt an. Stattdessen stellte er sich vor den Spieler, ohne seine Leistung schönzureden: „Wenn man schlecht spielt, spielt man schlecht, das ist das Eine. Aber wir werden nicht gucken, dass wir irgendwie einen Sündenbock für irgendetwas finden, sondern werden gucken, dass wir als ganze Mannschaft das immer wieder auch tragen und zusammen gewinnen und zusammen verlieren.“
Die harte Berichterstattung der Medien ist an Stani nicht spurlos vorbeigegangen. „Ich glaube, dass ein Spieler gerade so ein bisschen Richtung Schlachtbank geführt wird mit Kevin Pezzoni, das werd ich nicht tolerieren“, betonte er, bevor er im nächsten Satz den Zusammenhalt in der Mannschaft hervorhob: „Der Junge kann sich unserer Gruppe sicher sein.“
Tese verpasste Abreise zum Training
Nachdem sich am Montag während des Spiels viele Fans gefragt hatten, warum Chong Tese nicht eingewechselt wird und mit Verwunderung auf die Einwechslung von Lukas Kübler reagierten, lüftete Stani auch dieses Geheimnis: Tese war am Spieltag im Hotel zu spät zur Abreise zum Training erschienen. „Da bin ich sehr konsequent, das weiß auch jeder, das ist nicht neu“, erklärte der Trainer die disziplinarische Maßnahme. Nach der Nichtberücksichtigung gegen Aue hat Tese aber – abgesehen von einer üblichen Strafzahlung – nichts weiter zu befürchten.
Zu guter Letzt gab es auch eine Klarstellung des Gerüchts, das Trainerteam würde Spieler nach Gehalt aufstellen. Konkreter Anlass war die erneute Nichtberücksichtigung von Christian Eichner, die manche Medien zu der Spekulation gebracht hat er würde zur Vermeidung von Auflauf- und eventuellen Punktprämien nicht eingesetzt. „Mir ist es wurscht, ob jemand 18 ist oder 38, mir ist egal ob jemand 1000 Euro verdient oder 100.000 Euro verdient. Das Entscheidende ist, was wir glauben welche Elf auf dem Platz die beste Leistung bringt um ein Spiel zu gewinnen“, erklärte Stani seine Auswahlkriterien.
Außerdem betonte er, dass es im Pokalspiel gegen Unterhaching keinerlei Sonderzahlungen und Prämien gegeben hat, womit es keinen Sinn gemacht hätte, Eichner nicht einzusetzen, wenn diese Entscheidung nur finanzielle Gründe hätte.