Vielleicht steht auf Seiten des Favoriten gar eine Systemumstellung an, da Anfang laut dem “Generalanzeiger Bonn” im Training unter der Woche das Spielen mit einer Doppelsechs simulieren ließ – allerdings in einer Spielform mit elf Feldspielern, was nur geringen Aussagewert haben dürfte. Die Balance erscheint daher weiterhin die wesentliche Problematik zu sein, weil es in Paderborn gerade gegen Ende der Partie mehrfach zu Szenen kam, in denen die Defensive nicht gut aussah. Das zentrale Mittelfeld zu verstärken wäre daher auch eine Option, da dort mit Salih Özcan, Vincent Koziello und Marco Höger auch wieder drei Kandidaten unter der Woche trainieren konnten. Richtig spielfit dürften sie jedoch nicht sein.
Die Chance zur Wiedergutmachung
Dasselbe gilt für Louis Schaub, der die vergangenen Tage erstmals seit Mitte Januar wieder mit der Mannschaft übte und die Belastung bis dato ganz gut verkraftet haben dürfte – aber auch für ihn käme ein Startelf-Einsatz wohl zu früh. Von daher wird sich Markus Anfang etwas überlegen müssen, weil neben den ganzen Sperren eine Vielzahl an Spielern wohl noch nicht über ausreichende Spielfitness verfügt. Sichere Starter dürften daher Timo Horn, Meré, Schmitz, Geis, Hector, Drexler, Cordoba und Terodde sein. Über die Besetzung der verbleibenden drei Positionen wird sich auch entscheiden, mit welcher Grundordnung der effzeh ins Spiel geht.
Das aufgebotene Personal wird aber wie immer in dieser Saison auf dem Papier dem Gegner überlegen sein. Da im Fußball aber bekanntlich eine Mannschaft mehr ausmacht als die Summe der Einzelspieler, wird auch der SVS berechtigt seine Chance sehen, etwas aus Köln mitzunehmen. Der selbst ernannte Aufstiegsfavorit aus Köln steht nach drei Niederlagen aus den letzten vier Spielen natürlich etwas mehr unter Druck – die Spieler dürften hoffentlich nach der Ansprache von Armin Veh erkannt haben, dass das Ziel Aufstieg mit weiteren Auftritten wie in der Schlussphase gegen Paderborn nicht ganz so einfach zu realisieren sein dürfte.
Das Schöne am Fußball ist auch, dass innerhalb einer Woche das Stimmungsbild komplett kippen kann – ins Positive wie ins Negative. Von daher besteht für Mannschaft und Trainer des 1. FC Köln nun die Chance, mit drei Spielen in acht Tagen den etwas angekratzten Gesamteindruck aus dem Jahresbeginn 2019 wieder herzustellen.