© effzeh.com
Der effzeh ist medienwirksam wie sonst kaum ein Verein in der Fußballwelt. Woche für Woche gibt es wilde Spekulationen und Berichte, bei denen man manchmal nur noch mit dem Kopf schütteln möchte. Die Medienwache zeigt auf, was in der vergangenen Woche in der Medienwelt passiert ist und fühlt den Kollegen auf den Zahn.
Manchmal wagt man kaum von etwas zu träumen, bevor es tatsächlich passiert. So ging es mir diese Woche. Denn auch die Kölner Medien haben geträumt, insbesondere der Express, von einer exklusiven “Wir sind schneller als alle anderen”-Meldung, die im Nachhinein dazu führt, dass alle Kollegen ihnen auf die Schultern klopfen und sagen “Wahnsinn!”. Doch während der Express aufwachen musste, durfte ich weiter träumen. Denn eines stimmte dann doch: Es war Wahnsinn, was diese Woche über den Geromel-Transfer berichtet wurde!
Am Dienstag kam die Mega-Exklusiv-Hyper-Investigativmeldung: Geromel wechselt zu Atletico Madrid und soll sofort an den FC Sevilla ausgeliehen werden. Nicht Werder Bremen, nicht Betis Sevilla, keine französische Mannschaft, alle Gerüchte der letzten Wochen waren Quatsch, aber jetzt wusste man Bescheid. Die üblichen Verdächtigen pinselten fröhlich ab und meldeten den Transfer ebenfalls, manche etwas vorsichtiger als andere. Auch am Abend war vom effzeh noch nichts zu hören, Verwaltungsratsmitglied Fritz Guckuck beteuerte beim FC-Stammtisch ausdrücklich, vom Transfer nicht zu wissen.
Das hielt den Express nicht davon ab, am nächsten Tag die Meldung noch einmal zu bestätigen. Da war die Konkurrenz längst nicht mehr so sicher, denn spanische Medien hatten mittlerweile ein Dementi von Atletico Madrid und vor allem gute finanzielle Gründe gegen eine Ausleihe an Sevilla gedruckt. Trotzdem dauerte es bis Freitag, bis das Scheitern des doch so sicheren Transfers, den die Investigativjournalisten der Express-Sportredaktion aufgedeckt hatten, offiziell wurde. Ein neuer Topkandidat wurde auch gleich mitgeliefert: Real Mallorca. Na dann, Prost!
Abseits von Geromel dominierte die Stürmerdiskussion das Bild, manchmal flankiert von einem Problem in der Abwehr. Tese schämte sich sogar öffentlich, aber so richtig wollten die Fans nicht auf die Barrikaden gehen. Vielleicht, weil Toni Schumacher noch einmal erklärte, dass mit einem solchen Start in die Saison zu rechnen war, vielleicht aber auch wegen der ansprechenden Leistungen auf dem Platz. Nach dem Sieg gegen Unterhaching mit zwei Stürmertoren war die Diskussion jedenfalls vorbei, bevor sie richtig angefangen hat, aber auch daraus kann man eine Schlagzeile basteln. Verzweifelter war eigentlich nur der Versuch, das Thema finanzielle Situation noch einmal wiederzubeleben.
Was sonst noch so passierte:
Vor dem Pokalspiel stellte der Bonner Generalanzeiger die Gesamtsituation dar und man wünschte sich plötzlich, nur Bonner Zeitungen lesen zu müssen. Nova wird in Japan zum Helden, vielleicht bleibt uns eine Rückkehr erspart. Auch Sascha Riether fühlt sich an neuer Wirkungsstätte wohl und sammelt Trikots.
Sportliches Ergebnis der Woche: der effzeh gewinnt mit 2:1 gegen Unterhaching und zieht in die zweite Runde des DFB-Pokal ein. Das ist eine Runde weiter als z.B. Werder Bremen, der Hamburger SV, 1899 Hoffenheim, Greuther Fürth, Hertha BSC, der 1. FC Nürnberg und Eintracht Frankfurt.