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Präsident Werner Spinner spricht im Express-Interview Klartext. Im Bezug auf die sportliche Situation stellt er sich dabei klar vor die Mannschaft: “Pfiffe wie gegen Duisburg machen den Rucksack nur noch schwerer.” Dabei ist auch dem Präsidenten aufgefallen, dass von der Südtribüne keine Pfiffe zu hören waren. Die Höhen und Tiefen im Verlauf der bisherigen Saison hat er mehr oder weniger erwartet. Vorgaben bezüglich einer Platzierung wird es von ihm allerdings nicht geben, das würde den Druck unnötig erhöhen. “Wir haben eine sehr junge Mannschaft, der Druck ist nicht zu unterschätzen.”
Das Wort Umbruch ist dem Präsidenten eigentlich ein Dorn im Auge. Allerdings bezeichnet er den eingeschlagenen Weg weiterhin als alternativlos. Die Kosten für den Kader seien von 28 Millionen auf 18 Millionen gesenkt worden, wobei weitere 4 Millionen evtl. noch eingespart werden können, wenn sich “teure Altverträge” auflösen. Auch die weiteren Zahlen waren bei Amtsantritt nicht rosig, 30 Millionen Schulden und eine negative Konzernbilanz von 9 Millionen. Der Abrutsch um 2 Plätze in der TV-Tabelle kostet auch ca. 1 Million, die aber durch das Erreichen des Achtelfinales im DFB-Pokal fast egalisiert wird. Mittels der Anleihe konnten zwei größere Darlehen zurückgezahlt werden und das finanzielle Risiko der laufenden Saison aus dem zweistelligen in den mitteleren einstelligen Millionenbereich gedrückt werden. Von einer Zahlungsunfähigkeit, wie bei Alemannia Aachen, ist der effzeh weit entfernt.
Das erklärte Ziel von Werner Spinner ist es, den Verein voranzubringen. “Dazu brauche ich kein Denkmal oder ein Bild an der Wand”. Ein großer Schritt hierbei ist die neue Satzung, über die am 11.12.2012 bei der Mitgliederversammlung abgestimmt wird. “Manche in Köln meinen, der Präsident müsse die Macht im Verein haben. Ich sage: Die Mitglieder müssen das Sagen haben, und der Vorstand ist gewählt, um ihre Interessen zu vertreten. Wir haben jetzt einen Satzungsentwurf, der dem Rechnung trägt, ohne dabei die Handlungsfähigkeit des Klubs zu gefährden.” so der amtierende Präsident. Bei einem Besuch Wolfgang Overaths am Geißbockheim habe er diesen zum Kaffee eingeladen, dies sei aber leider nicht zustande geklommen. Auch die weiteren Kölner Vereine Fortuna und Viktoria sieht er nicht als Konkurrenz, sondern als “Bereicherung der Fußballstadt Köln.”